Déjà-vu

Kapitel 1

„Eyyyy, Caroline du bist ja doch gekommen!" Stefan kam mit ausgebreiteten Armen auf Caroline zu und wollte ihr einen Kuss auf die Backe geben. „Sorry, so läufts nicht.", mit einem sanften Schubs stoß Caroline den betrunkenen Stefan ein bisschen nach hinten, doch das reichte für ihn aus, um die Kontrolle über seine Beine zu verlieren und er landete auf dem Boden. Das Bier, das einige Sekunden davor noch in seiner Hand war, schwappte über und Caroline konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Babe, ich wusste gar nicht, dass dir deine Alten doch erlaubt haben, herzukommen." „Hey Mike.", Caroline küsste ihn und nahm ihrem Freund das Bier aus der Hand, „naja, ein bisschen überreden musste ich sie schon, ich weiß nicht was sie zur Zeit haben, sie verhalten sich so...", doch weiter kam sie nicht, denn Mikes bester Freund Jason unterbrach sie: „Yo Mike, ich hab grad fett gegen Anna und Becca gewonnen. Wie sieht's aus? Eins gegen eins? Bierpong?" „Klar, warum nicht? Sorry Babe, nichts für ungut ja.", Mike gab Caroline noch schnell einen Kuss auf die Backe, ließ sich dann aber doch von Jason mitziehen.
Währrend des Gesprächs, hatte sich Stefan mit viel Mühe wieder aufgerapelt und legte einen Arm um Caroline. „Also ich weiß wirklich nicht, was du an diesem Typen findest. Der is doch so, naja, ein Arschloch!" „Wow, danke Stefan, meine Laune hat sich grad extrem gebessert." , mit einer hastigen Bewegung befreite sich Caroline aus Stefans Armen und zischte ab.
Als sie gerade am Lagerfeuer vorbei ins Haus ging, um sich im Bad kurz frisch zu machen, sah sie eine schwarze Gestalt am Rande des Waldes aus dem Augenwinkel. Doch als sie sich umdrehte, war sie nicht mehr zu sehen. Mit einem Schulterzucken und noch einem etwas gekränkten Blick auf Mike, ging Caroline ins Haus und sperrte im Bad, die Tür hinter sich zu. Sie stützte sich mit den Armen am Waschbecken ab und schaute in den Spiegel. Irgendwas war anders heute. Ihre Pupillen waren dunkler und ihr Lachen, war nicht so wie sonst.
Als sie wieder unten war, sah sie einen Typen auf der Couch sitzen, den sie davor noch nie gesehen hatte. „Hey, warum bist du denn nicht bei den anderen am Lagerfeuer?", erkundigte sie sich. Mit einem kurzen Blick schaute er zu ihr hoch, blickte dann aber wieder auf sein Handy. „Oh, tut mir leid, ich bin Caroline, du musst neu hier sein."
„Muss ich das?"
„Naja, ich hab dich hier noch nie gesehen und eigentlich kennt hier ja jeder jeden."
„Ja das kann man so sagen. Ich bin Charles. Freut mich", er stand auf und gab ihr die Hand.
„Er sieht gut aus, richtig gut", ging es Caroline durch den Kopf.
„Du erinnerst mich an jemanden. Hast du eine Schwester?", wollte Charles wissen.
„Nein, ich bin Einzelkind.", verwundert davon, dass sie immer noch seine Hand schüttelte, lies sie diese schnell los und räusperte sich. „Komm doch mit raus, ich hätte jetzt auch Lust auf ein paar Spiele."
„Tut mir leid, aber ich muss früh zu Hause sein. Hat mich gefreut." , und damit verließ er das Haus. Caroline stand noch einige Sekunden verdattert rum und rührte sich nicht von der Stelle. „Babe, hast du nicht vor dich zu uns zu setzen?", Mike war hineingekommen, „Draußen ist es viel schöner, komm jetzt!"
Wieder in der Realität angekommen antwortete Caroline: „Was? Ja klar, ich komm schon. Du sag mal wer ist denn dieser Michael?"
„Von wem redest du?"
„Na der Typ, mit dem ich gerade noch geredet hab. Er müsste gerade raus gegangen sein, als du ins Haus gekomme bist."
„Keine Ahnung, aber is ja auch nich meine Party sondern die von Dave, also hör auf Detektiv zu spielen. Rate wer gerade gegen Jason gewonnen hat.", mit einem Jubeln und ausgebreitetn Armen rannte Mike zurück zu den anderen, die dort schon applaudierend darauf warteten, dass er die nächste Runde auch noch gewinnen würde.
„Ich nehme mal an Du. Wie beeindruckend.", flüßterte Caroline, aber da war Mike auch schon wieder bei den anderen.