~"Hör auf, Bitte!"~

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Denki 

Nachdem mein Vater uns verlassen hatte, hatte meine Mutter angefangen zu Trinken und Drogen zu nehmen. Das Führte dazu, dass sie häufig Aggressionsanfälle hatte, bei denen sie alles zerstörte, was ihr in die Finger kam. In letzter Zeit, war es schlimmer geworden. Aber erst nachdem mein Beschissener Vater angerufen und uns mitgeteilt hatte, dass er das Sorgerecht für mich beantragt hatte. Nach 12 Jahren will er das Sorgerecht für mich? Was denkt der sich bloß dabei? Ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen, als eine Vase neben meinem Kopf gegen die Wand krachte und zersplitterte. Ein paar der splitter trafen mich an der Wange und zerkratzten sie noch mehr. "Du elender Nichts nutz! Kannst du überhaupt irgendwas? Wo bleibt mein Abendessen?" schrie meine Mutter mich an. Sie lallte leicht und ich war irgendwie froh, dass sie betrinken war. Wäre sie nüchtern gewesen, hätte die Vase mich  zu 99%  getroffen. Ich seufzte. Die Tiefkühlpizza im Ofen schien fast fertig zu sein. Ich stellte einen Timer und ging nach oben um die Schnitte auszuwaschen. Im Badezimmerspiegel konnte ich mein Spiegelbild sehen. Ich wahr mit Schürfwunden und Schnitten übersät. Ich setzte mich auf den geschlossenen Klodeckel und zog Shiras Skizzenblock hervor, den sie auf Minas Party vergessen hatte.  Mein Herz verkrampfte sich als ich an sie dachte. Ich schlug den kleinen Block auf und betrachtete die Zeichnungen, die sie von mir angefertigt hatte. Sie hatte mich oft und in verschiedenen Situationen gezeichnet. Auf einem saß ich auf der Fensterbank und sah aus dem Fenster. Auf einem anderen hatte ich die Hände in die Hosentaschen gesteckt, schlenderte eine Straße entlang und kaute Kaugummi. Ich musst lächeln zuckte dann jedoch vor schmerz zusammen. Meine Wange und allgemein der Rest meines Gesichts tat fürchterlich weh. Irgendwie hatte es auch etwas gutes nicht in die Schule zu können, weil ich dann Shira nicht über den Weg laufen konnte. Shira. Dieses Mädchen, das mich um den Verstand brachte. Ihre Reaktion nach unserem Kuss, war unmissverständlich gewesen. Sie liebte mich nicht und das war ok für mich. Wenn sie eines Tages mit dem Jungen Zusammensein konnte, den sie wirklich liebte und glücklich war, dann konnte ich das akzeptieren. Ich konnte sie auch verstehen. Wieso sollte man einen Idioten wie mich lieben? Ich hatte mir wohl falsche Hoffnungen gemacht. Das klingeln des Timers riss mich aus meinen Gedanken und ich stand auf und verließ das Badezimmer. Ich ging nach unten und holte die Pizza aus dem Ofen. Ich schnitt sie in acht teile und stellte sie auf den kleinen Tisch neben dem Sofa, auf dem meine Mutter saß und Fern sah. "Das wurde aber auch zeit!" beschwerte sie sich. Ich murmelte eine wage Entschuldigung und wollte nach oben gehen. Ich war gerade an der Treppe als das Telefon klingelte. Meine Mutter fluchte und rief Verwünschungen. Ich war mir ziemlich sicher, das mein Vater der Anrufer war. Das Telefonat dauerte gerade mal zwei Minuten. Ich wusste das ich verschinden sollte bis sich meine Mutter wieder beruhigt hatte aber da kam sie auch schon Wutentbrannt auf mich zu. Ich wollte die Treppe nach oben aber sie schnitt mir den Weg ab. Sie Zog ihren Gürtel aus der Hose und kam bedrohlich näher. Ich wich zurück bis ich die Wand im Rücken spürte. "Du!" sie kam näher "Du verdammter Bastard! Du bist nichts wert! Dieses ganze Elend in dem wir leben! Du bist an allem Schuld!" sie holte mit dem Gürtel aus und Schlug zu. Ich warf schützend die Arme über den Kopf um den Schlag abzufedern. Der Schmerz kam mit einer Sekunde Verspätung. Ein Blutiger Striemen, wie von einer Peitsche, zog sich über meinen Unterarm. Ich rutschte an der Wand herab um ein kleineres Ziel zu bieten. Wieder schlug meine Mutter zu und lallte dabei irgendwelche wüsten Beschimpfungen. Ein weiter Stiemen. Ein weiter Schmerzens laut von mir. Sie hörte nicht auf, so sehr ich sie auch anflehte. Bitte, Hör auf! Bitte! Doch sie war zu betrunken um irgendwas mitzubekommen. Ich krümmte mich mittlerweile auf dem Boden zusammen und meine Mutter begann mich zu treten. Ein Tritt in den Magen, ein anderer in den Brutbereich. Der Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. Verschwommen konnte ich sehen, wie jemand zur Tür herein kam. Hilfe. Ich blinzelte, um klar sehen zu können. Mein Herz setzte aus, als ich die Person erkannte, die gerade durch die Tür herein kam. Es war Shira. Panik ergriff mich. Unsere Blicke kreuzten sich und ich flehte sie  mit Blicken an, zu gehen. Meine Mutter hob erneut den Gürtel und ich zuckte zusammen. Ich schloss die Augen und wartete auf den Schlag, doch er kam nicht. Ich öffnete die Augen wieder und erschrak. Shira hatte sich zwischen mich und meine Mutter geworfen und den Schlag für mich abgefangen. "Shira, nein! Bitte geh!" Flehte ich mit gebrochener Stimme. Ein weiter Schlag fuhr auf Shira herab und sie stieß einen leisen Schmerzenslaut aus. Ich wollte sie zur Seite schieben aber ich war zu schwach. Ich wollte mich auf stützen aber ich sackte wieder in mir zusammen. Das die Tür erneut aufflog und weitere Personen den Raum betraten, bekam ich nur noch am rande mit, bevor ich in eine tiefe Dunkelheit abdriftete. 

Shira 

Ich hatte es einfach nicht mehr ausgehalten und hatte die Tür geöffnet. Ich stand nun im Eingang und sah mich um. Das, was mir zuerst auffiel, war Denki, zusammengekrümmt am Boden und eine Frau, vermutlich seine Mutter stand mit einem Gürtel über ihm. Denki war am ganzen Körper mit Prellungen, Schürfwunden und Schnitten übersät. Diese Verletzungen schienen schon etwas älter zu sein. Die Striemen jedoch sahen frisch aus. Bei seinem anblick verspürte ich einen stich in meinem Herzen. Tränen schimmerten auf seinen Wangen und in seinen Augen lag so viel schmerz und Verzweiflung, dass ich nach vorne stürzte und mich schützend über ihn warf. Der Gürtel traf meine Unterarme und ein roter Striemen zeichnete sich auf meiner weißen haute ab. Es tat weh aber ich gab keinen Laut von mir. Denki flehte mich an zu gehen und versuchte sich aufzurichten, er war aber zu schwach und sackte wieder in sich zusammen. Er konnte sich kaum noch bewegen. Tränen stiegen mir in die Augen. Nicht von dem Schmerz sondern wegen Denki. Es tat so weh in am Boden zu sehen. Noch ein schlag mit dem Gürtel und noch einer. Ein leiser Schmerzenslaut entwich mir. Denkis Hand krampfte sich um meinen Arm und versuchte mich zur Seite zu ziehen. "Shira!" seine Stimme brach. Ich wollte ihm antworten aber im selben Moment flog die Tür auf und mein Bruder und Bakugo betraten das Haus. Sie erkannten die Situation sofort. Bakugo stürmte auf Denkis Mutter zu und setzte sie außer Gefecht. Eijiro kam zu mir und Denki gerannt. Denki hatte in der Zwischenzeit das Bewusstsein verloren und ich hatte ihn in den Arm genommen. Die tränen flossen über meine Wangen und tropften auf den Boden. "Shira, du musst ihn loslassen!" ich schüttelte den Kopf und drückte Denki noch fester an mich. "Shira, er muss ins Krankenhaus! Du wirst ihm nicht helfen, wenn du hier sitzen bleibst. Er braucht Ärztliche Behandlung und deine Unterarme auch!" Eijiro hatte mir sanft eine Hand auf den rücken gelegt und strich vorsichtig darüber. Ich ließ Denki wiederwillig los. Eijiro nahm ihn vorsichtig hoch und trug ihn zur Tür. Bakugo kam zu mir und half mir hoch. Sein Blick war sanft. Etwas, was ich noch nie bei ihm gesehen hatte. Er legte mir tröstend einen Arm um die Schultern und wir gingen ebenfalls zur Tür. Draußen siegen wir ins Auto meiner Mum, mit dem Bakugo und Eijiro gekommen waren. Mein Bruder und sein Freund saßen vorne und ich, mit dem Bewusstlosen Denki, hinten. Ich hatte immer noch nicht aufgehört zu weinen und strich Denki durchs Haar. Sein Puls wurde schwächer und schwächer. Ich schluchzte auf. Was wenn er es nicht schaffen würde. Was wenn er...Er musste überleben, er musste. 

Electric Love - Denki x Reader(OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt