,,kapitel zwei"

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Was wir nicht können, ist irgendwas wiederholen. Kein Augenblick, kein Moment kann sich je wiederholen.

Ich saß auf einem kleinen Mauervorsprung mitten auf dem Schulhof. Diese Schule war reichlich besetzt, also schien es mir schon ziemlich eigenartig, dass dieser Ort hier frei war. Trotz vieler Blicke die auf mir lagen bewegte ich mich nicht von der Stelle. Genüsslich aß ich meinen Schokoriegel und tippte auf meinem Handy herum. Plötzlich merkte ich einen Schatten der sich über mich legte, die Sonne und gleichzeitig auch die Wärme verschwanden. Ich zog die Augenbrauen zusammen und schaute nach oben. Meine grünen Augen trafen auf eisblaue. Diese Augen kannte ich irgendwoher.. ah ja jetzt fällt es mir wieder ein, der junge aus meiner Klasse.

,,verpiss dich, das ist unser Platz" zischte er mich an und riss mich so aus meinen Gedanken.

Ich verzog keine Miene und dachte auch erst gar nicht daran von hier zu verschwinden.

,,nein, ich wüsste nicht wieso. Außerdem stehst du mir im Licht. Die Sonne war definitiv angenehmer als dein Gesicht" gab ich zurück und setzte ein süßes Lächeln auf.

Nach diesen Wörtern die aus meinem Mund kamen zogen die Jungs -wie ich jetzt erst bemerkte- die hinter ihm standen scharf die Luft ein.

Koks? Oder was haben die?

Ich lachte kurz über meine eigenen Gedanken, wahrscheinlich sah ich gerade aus wie ein Idiot. Trotzdem hab ich ihm schon leicht seine Ehre genommen.

,,jaja genug jetzt kleine, verzieh dich" sagte er lachend und zog an seiner Zigarette die er in der Hand hielt.

Abrupt stand ich auf um ihm nicht so unterlegen zu sein, natürlich kam ich nicht mit ihm auf Augenhöhe weil er mindestens ein Kopf größer war als ich.

,,red nicht so mit mir. Ich weiß nicht was dir einfällt, außerdem war ich zuerst hier und-" meine Stimme klang leicht trotzig, doch bevor ich mich noch weiter in Rage reden konnte unterbrach er mich.

Langsam pustete er mir den Zigaretten Rauch ins Gesicht. Es war eine Mischung aus seinem heißen Atem und dem anderen Gestank. Ich machte die Augen zu und merkte wie langsam die Wut in mir aufstieg. Der Junge grinste mich einfach nur blöd an.

,,ich werde dich umbringen" zischte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

Ich konnte nur einen Schlag auf seinen harten Oberkörper setzen, denn im nächsten Moment wurde ich zurück gezogen. Ich versuchte mich aus dem Griff zu befreien, doch es gelang mir nicht. Ich schrie wie am Spieß und zog somit die Aufmerksamkeit auf mich. Ich wusste nicht ob ich mich darüber freuen sollte oder mich schämen sollte. Aber Peinlichkeit zählt nicht zu meinem Wortschatz. Erst als einer der Lehrer kam beruhigte ich mich.

,,Leona, sofort zum Direktor!" sagte eine Frau mit roten, krausigen Haaren zu mir. Ihre Hand richtete sie auf das Schulgebäude.

,,okay..aber zuerst muss ich ihn umbringen" sagte ich wieder etwas ruhiger und widmete mein Blick wieder dem jungen.

Sein Grinsen wurde immer breiter, ich hasste ihn jetzt schon.

,,das wirst du sicherlich nicht tun" streitete sie meinen Plan ab. ,,und sie, junger Mann, können direkt mit ihr gehen" fügte sie noch hinzu.

Das war eindeutig an den Typen gerichtet der mich hierzu gebracht hat, sein Grinsen verschwand nun. Ich musste schmunzeln.

Während der Direktor mir gerade eine Moralpredig über das Verhalten in einer Schule hielt warf ich -wie sich herausgestellt hatte- Liam (dem jungen von eben) böse Blicke zu.

wenn Blicke töten könnten wäre er schon lange ein toter Mann.

Doch Liam ließ sich nicht davon beeinflussen sondern starrte mich einfach nur belustigt an. Mein Puls war auf 180 und das definitiv nicht im positiven Sinne.

ღ ღ ღ

Ich warf meine Tasche in die Ecke und knallte die Tür hinter mir zu. Ist das normal, dass ich ein Magnet für Probleme bin?
Mich überkam der Hunger, also beschloss ich nach unten zu gehen um mir etwas zu Essen zu holen. Langsam tapste ich auf Socken die Treppen herunter. Als ich in der Küche stand hörte ich die Tür ins Schloss fallen. Meine Mutter und ich schauten gleichzeitig zur Tür.

Ich war froh, dass sie mich noch nicht auf die Sache heute in der Schule angesprochen hatte. Natürlich wird sie das noch tun, aber um ehrlich zu sein hatte ich gar keinen Nerv dafür mir jetzt auch noch ihren Beitrag dazu anzuhören. Meine große Schwester kam in die Küche. Als ich dann sah wer hinter ihr auftauchte ließ ich fast die Milchpackung fallen, mein Atem blieb mir kurz weg und meine Kinnlade klappte herunter. Selina zog ihn an seiner Hand in die Küche, als mir nun auch noch auffiel wie ihre Hand in seiner verweilte fühlte ich mich als würde mein Herz stehen bleiben. Selina grinste breit, Liam schaute sich um bis sein Blick an mir hängen blieb.
Ich starrte ihn an. Er starrte mich an. Wir starrten und gegenseitig an.

Was wollte sie mit ihm?
Man muss dazu mal sagen das meine Schwester das komplette Gegenteil von mir war. Sie war ein Jahr älter als ich und hatte eine sehr angenehme Art. Sie war kein Problemkind, in der Schule eine Einser-Kandidatin und noch lange nicht so frech wie ich.

wahrscheinlich sind deine Eltern bei ihrer Erziehung nicht so gescheitert wie bei deiner.
oh wow danke, jetzt nehme ich mir schon selbst meine Ehre.

,,hallo Mama, das ist Liam. Er ist ein Freund von mir" sagte sie und lächelte. Danach wendete sie ihren glücklichen Blick in meine Richtung.

Schlagartig löste ich meinen Blick von Liam und lächelte zurück. Nochmal Glück gehabt dass sie ihn nicht sofort als ihren Freund vorgestellt hatte. Mein Durst und mein Hunger waren mir vergangen. Schnell ging ich nach oben ins Bad und wusch mir die Hände.

Als ich wieder heraus kam stieß ich gegen etwas..nein jemanden.

,,aua, kannst du nicht gucken wo du hinläufst?!" schmerzhaft rieb ich mir den Kopf als ich in zwei blaue Augen sah die mich musterten.

Ein paar Strähnen seiner braunen Haare fielen ihm ins Gesicht, er setzte ein Grinsen auf.

,,du bist verdammt heiß" sagte ich wahrheitsgemäß. ,,Ich hasse dich aber trotzdem" fügte ich noch hinzu.

Liam lachte auf.

,,ich bin mir sicher, dass du mich nicht hasst, Kleines" grinste er und fuhr mit einer Hand über meine Wange.

Seine Berührung setzte kleine Stromschläge dort aus. Bevor ich irgendwas erwidern konnte, verschwand er schon wieder.

,,so ein Hund" murmelte ich vor mich hin.

Ich wünschte mir gerade, dass ich diesen Moment wiederholen könnte, doch wusste genau, dass es nicht möglich war.

puhh, hab so lange überlegt wie es weitergehen könnte. Finde das hier jetzt nicht ganz so spannend, ich hoffe aber es gefällt eich trotzdem hihi. Gefällt euch eigentlich der Name ,liam'? Ja nein?

Mittwoch, 01. Mai 2019 [14:54]

erster Mai jeah, habt ihr heute irgendwas besonderes gemacht?

me; nö, für mich ist das ein ganz normaler Tag wie jeder andere haha.

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