„Daddy!“, ich schreie es so laut ich nur kann. Ich bemerke wie niedrig meine Ausdauer ist, denn vom schnellen rennen bin ich schon halb außer Atem. Um mich herum fliegen überall Fackeln. Ich versuche mich zu beeilen, dabei schreie ich erneut nach ihm, jedoch komme ich nicht vorwärts. Es werden immer mehr Fackeln, mein Herz rast vor Panik. Ich renne, renne und renne weiter, überall ist nur noch Feuer zu sehen. Es wird immer heißer und ich sehe nur noch das Gelb und Rot der Flammen. Mir kommt es so vor als würde ich ihn niemals erreichen, doch trotzdem versuche ich zu rennen. Es sieht so aus, also würde sich unser Haus immer weiter entfernen. Ich höre mich immer noch schreien, doch er scheint es anscheinend nicht zu bemerken. Ich sehe Ihn, unser Haus und unser gewohntes Leben im Feuer stehen. Ich sehe ihn verbrennen, langsam und qualvoll. Doch er kann mich nicht hören! Immer und immer schneller verliere ich meine ganze Kraft. Ich versuche weiter zu rennen, doch ich komme einfach nicht mehr voran und schließlich ist alles um mich herum weg. Ich höre nur noch die Stimme meines Daddys, wie er nach Hilfe schreit. Und plötzlich ist alles vorbei.
Ich wache auf, total verschwitzt und mit rasendem Herzen. Meine Gedanken sind vollkommen verstreut. Ich überlege immer wieder, ob ich vielleicht etwas hätte tun können. Ich komme einfach nicht mit dem Geschehenen klar. Heute Nacht werde ich wohl nicht mehr weiterschlafen. Ich geh in die Küche und mache mir erst mal eine Schüssel Müsli. Erst jetzt fällt mir auf, dass wir erst halb 3 Uhr früh haben. Plötzlich höre ich Schritte, ich schaue auf und sehe meine Mutter schläfrig in die Küche kommen. „Schätzchen? Was ist los?“, fragt sie mich kurz und sieht dabei so aus, als würde sie gleich im Stehen einschlafen. „Ich habe schlecht geträumt und kann nun nicht wieder einschlafen“, erkläre ich meiner Mutter und sie versteht, dass es nur das übliche ist. Ich sehe ihr jedoch an, dass sie auch nicht wirklich gut schlafen kann, denn sie hat große blaue Ringe unter den Augen und läuft rum (wie kann man es am nettesten ausdrücken) wie ein Zombie. Während sie sich neben mich setzt fragt sie mich schnell nach dem Müsli. Einige Minuten nach dem leisen vor sich hin kauen richte ich mich auf, stelle meine Schüssel in die Spülmaschine und begebe mich unter die Dusche. Endlich kann ich entspannen. Ich lasse das Wasser über meine Haut prasseln und denke an den nächsten Tag, denn morgen bzw. eigentlich schon heute wird mein erster Schultag an der neuen Schule sein. Irgendwie habe ich Angst davor, wie werden die mich aufnehmen? Werden sie mich überhaupt aufnehmen? Ich hoffe nun einfach mal, dass ich nicht die einzige Neue sein werde, denn auffallen möchte ich nun wirklich nicht. Nach meiner wohl etwas zu lange geratenen Dusche, nach dem Blick meiner Mutter zu urteilen, lege ich mich zurück in mein Bett und lese die restliche Zeit, bis zum wirklichen aufstehen, in meinem Lieblings-Buch.
§
„Clary, du hast noch 10 min!“, schreit mir meine Mutter aus dem Esszimmer zu. Im Moment bin ich total in Panik. Ich habe mir immer mehr und mehr Gedanken über die neue Schule und hauptsächlich die Schüler dort gemacht. „Maaaaaam, ich weiß nicht was ich anziehen soll!“ Schnell bekomme ich eine Antwort auf meine indirekte Frage zugerufen. „Zieh doch einfach die weiße Bluse mit irgendeiner Shorts an!“ Gar keine so üble Idee eigentlich. Ich suche mir schnell meine High-wastet-Shorts, meine weiß-durchsichtige Bluse und mein schwarzes Bandeau aus den Kisten in meinem Zimmer raus und beeile mich es anzuziehen. Ich nehme schnell meine schwarzen Chucks, meine silberne Statement-Kette, meine schwarze mit Strass besetzte Uhr und meine Schultasche und begebe mich ebenfalls zu meiner Mutter ins Esszimmer. Dort liegt auch schon ein, von meiner Mutter liebevoll zubereitetes, Frischkäsebrot, welches ich schnell in mich reinstopfe. Meine eben zusammen gesuchten Restkleidungsstücke ziehe ich schnell an und renne ins Badezimmer. „Nur noch 2 Minuten Schätzchen!“, ruft mir meine Mutter wieder zu, ich jedoch schreie nur genervt „Jaaa!“ zurück. Ich putze mir so schnell und doch so gründlich ich nur kann meine Zähne und überlege dabei, wie ich mich wohl für den ersten Tag schminken soll. Ich entscheide mich für eine eher dezentere-Wahl und trage schnell Wimperntusche, etwas Puder, hellen bis dunkelgrauen Lidschatten und ein wenig korallfarbenen Lipgloss auf. Noch ein kurzer Blick in den Spiegel. Naja, wird schon gehen. Beim Auto angekommen lasse ich mich auf den Beifahrersitz meiner Mutter nieder und blicke sie nervös an. „Na, aufgeregt?“, fragt sie mich nur ironisch, doch ich erwidere nichts und schaue stets geradeaus. Als wir endlich oder eher gesagt tragischer Weise an meiner neuen Schule angekommen sind flüstert sie mir noch schnell ein „Du schaffst das schon Schätzchen!“ zu und gibt mir einen leichten Kuss auf die Wange. Ich schaue sie nur etwas angsterfüllt an, daraufhin nickt sie mir aufmunternd zu. Auf meinem Handy-display erkenne ich, dass es schon ziemlich spät ist also renne ich schnell zu dem Raum wo mir erklärt wurde, dass ich hin müsse, damit ich auch ja nicht zu spät komme – und gleich mal mit Vollgas in jemanden reingerannt. Bumm. Body-Check vom feinsten. Es haute mich total um, ich krachte rückwärts gegen den Türrahmen und meine Tasche, welche ich anscheinend nicht richtig Zu gemacht habe, denn der ganze Inhalt entleerte sich, viel auf den Boden. Na klasse, das habe ich ja mal wieder super hinbekommen. Gleich am ersten Schultag blamiert. Wie war das nochmal mit dem nicht sonderlich auffallen wollen? Ich hocke mich langsam auf den Boden um meine kompletten Sachen aufzuheben als ich eine Stimme „Oh Gott! Es tut mir leid. Ich habe wohl einfach nicht erwartet, dass jetzt noch jemand in die Tür gerannt kommt.“ sagen höre. Als ich langsam meinen Kopf hebe, sehe ich endlich auch ein Gesicht zu dieser Stimme. Und Ohgott! Nein! Das darf doch nicht wahr sein, in Filmen sind die Jungs die einem helfen die Bücher aufzuheben nachdem sie einen umgeworfen haben doch auch immer wunderschön. Wieso denn nicht in der, ich korrigiere: in meiner, Realität? Ich sage nur schnell abwertend „Macht nichts, schon ok.“, sammle schnell meine Sachen zusammen bevor er noch auf die Idee kommt mir zu helfen und gehe ohne ihn auch nur noch einmal anzusehen auf meinen Lehrer zu, welcher mir erklärt wo ich mich hinsetzen kann. Ich schaue mich in der Klasse um und schaue neben wem ich wohl sitzen werde. Und Wow, ich glaube so jemanden schönen wie ihn habe ich noch nicht so häufig gesehen. Ich setzte mich schnell auf meinen Platz und packe meine Sachen aus, während unser Lehrer den üblichen organisatorischen Mist von sich gibt. Plötzlich höre ich ein „Hey ich bin Jay, du süße bist neu hier, oder?“ von rechts. Ohman, der hellste ist er wohl nicht. Ich drehe mich in seine Richtung und schau ihn an. Jetzt erst fallen mir seine Augen auf. Er hat wunderschöne tiefblaue Augen mit einem kleinen grün-Stich. Wie konnte ich diese Augen bloß übersehen? Langsam reiße ich mich von seinen Augen los und antworte stammelnd „j-ja.“ Ich mustere ihn noch kurz und nun muss ich mich wirklich verbessern, so jemanden schönen wie ihn habe ich noch Nie gesehen!
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Born to be real, not to be perfect.
Teen FictionFeuer, Unglück & Schuld...Clary Jensen ist von ihrer Vergangenheit geprägt. Seit kurzem geht Clary auf eine neue Schule, in einer neuen Stadt. Sie lernt neue Leute kennen unter denen auch Jay und Austin. Was sie dort erlebt, was sich hinter ihrer Ve...