Part 1

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Sechs Wochen waren vergangen, die Sommerferien waren vorbei und somit begann das neue Schuljahr.

Viel Freude kam da nicht auf, nur bei dem Gedanken, dass es mein letztes sein würde.

Danach hätte ich es geschafft und würde Psychologie studieren.

Der Gedanke daran gab mir Hoffnung, dieses Schuljahr möglichst gut zu überstehen.

Was Schule anging war ich nicht schlecht, durchschnittlich eben.

Ich kam gut mit den Leuten dort klar, das war auch nicht das Problem.

Nur es hieß nicht, dass ich wirklich jeden Tag mit voller Motivation dort antreten würde. Heute war definitiv so ein Tag an dem ich am liebsten im Bett geblieben wäre.

Ein ohrenbetäubendes Geräusch riss mich aus dem Schlaf.

Ich kniff die Augen zusammen und suchte nach dem Schalter der kleinen Lampe, die sich auf dem Nachttisch vor mir befand.

Von der Helligkeit geblendet tastete ich in die Richtung woher ich das Geräusch vernahm, um dann dem Piepen endlich ein Ende zu bereiten.

"Evelyn du hast noch zehn Minuten" hörte ich meine Mutter von unten rufen.

Als hätte man mir einen Schlag verpasst sprang ich auf, lief durch mein Zimmer und suchte mir Anziehsachen und Schminkzeug zusammen.

Mein Bruder stand vor der Badezimmertür und drückte gerade den Griff runter als ich im Dauerlauf an ihm vorbei huschte, ihn stumpf stehen lies und dann von innen die Tür verriegelte.

"Das ist jetzt nicht dein ernst!" brüllte er und hämmerte gegen die Tür.

Mein Bruder war zwei Jahre älter als ich, also 20.

Zur Zeit war er noch in seiner Ausbildung, die er aber im Sommer nächsten Jahres abschließen konnte. Wir verstanden uns eigentlich seit ich denken kann sehr gut und waren immer füreinander da, ich war froh ihn zu haben.

"Ich bin sofort fertig!"

"Dein sofort kenn ich"

Ich ging nicht mehr auf ihn ein, sondern widmete mich stattdessen dem Gesicht zu, welches mir im Spiegel entgegen blickte.

Waschen, Haare kämmen, Mascara und ein wenig Abdeckstift für die ein oder andere Rötung .

Als ich fertig war prüfte ich ein letztes mal mein Spiegelbild um dann meinem Bruder das Bad zu überlassen.

Ich öffnete die Tür und schob mich mit aufgesetztem Schmollmund an ihm vorbei.

"Hab dich lieb" grinste ich und lief die Treppe runter.

Unten drückte Mom mir ein Lunchpaket in die Hand und verabschiedete mich dann.

Mit meiner Tasche und ungebundenen Schuhen hetzte ich nach draußen.

Gerade noch rechtzeitig.

Der Bus wollte schon die Türen schließen, als ich angerannt kam.

"Nächstes mal früher erscheinen" mahnte mich der Busfahrer und ich ging mit zögerlichen Schritten zu einem noch freien Platz.

Etwa zehn Minuten vergingen, als der Bus dann an meiner Haltestelle hielt.

Mit mir stieg noch eine ganze Reihe anderer Schüler aus, welche mit auf meine Schule gingen.

Lauter bekannte Gesichter - sowohl mehr, als auch weniger gern gesehene.

Trotz der Kopfhörer die in meinen Ohren steckten und der lauten Musik, die sie spielten, hörte ich wenige Meter hinter mir ein lautes kreischen.

"Ewy!"

Ich brauchte nicht lang überlegen um zu wissen wer es war, als ich mich umdrehte, blickte ich in die großen blauen Augen meiner besten Freundin - Jane.

Freut mich sehr wenn du bis hierhin gelesen hast und noch mehr, wenn der ein oder andere ein Feedback dalassen würde.

Vielen dank. ♡ ♡

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