Missverständnisse

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Nach und nach versammelten sich alle Mitglieder für den Ringrat. Viele waren anwesend, beinahe jedes Volk. Ich spürte eine innere Unruhe, als Legolas den Saal betrat. Die Plätze neben mir waren belegt und so saß er fast gegenüber von mir. Er sah mich an mit seinen starren Gesichtsausdruck.

Ich lernte Frodo kennen, dieser kleine Hobbit hatte es geschafft, an Nazguls vorbei zu kommen, ja sogar zu überleben und den Ring der Macht hierher zu bringen. Lange wurde darüber diskutiert wie weiter vorgegangen werden sollte. Ein törichter Zwerg versuchte den Ring mittels seiner Axt zu zerstören. Natürlich klappte das nicht. Im Gegenteil – seine Axt zersplitterte bei dem Versuch und verletzte beinahe andere Mitglieder.

Legolas lachte höhnisch darüber und das war der Beginn von einem heftigen Massenstreit. Zwerge warfen den Elben vor, keine Ehre zu haben. Elben warfen Zwerge vor, nur ihr Gold im Kopf zu haben. Die Menschen zerfleischten sich untereinander. Jeder der Menschen wollte den Ring für sich, um sein Volk zu stärken. Der Zauberer Gandalf versuchte zu schlichten, Elrond stand hilflos am Rand, ebenso wie ich das Spektakel beobachtend. Frodo stand da und versuchte seinen Entschluss mit zu teilen. Er wurde nicht gehört. Ich legte ihm eine Hand auf der Schulter. „Ich werde dir beistehen Frodo!" Dankbar sah er mich an und lächelte. „ES REICHT!" schrie ich mit voller Leibeskraft in die Menge. Legolas war der Erste, der sich nach mir umdrehte und schelmisch grinste. Frodo dankte mir. Er teilte nun allen mit, dass er persönlich nach Mordor geht um den Ring zu vernichten. Das war ein wahnsinniges unterfangen. „Ich bin dabei! Ich begleite dich, um dich so gut es geht zu unterstützen und beschützen!" So schnell konnte ich gar nicht hinsehen, da stand Legolas neben mir. „Bist du wahnsinnig Naira?! Ich werde Frodo begleiten, wenn du es willst aber ich lasse es nicht zu, dass du dich auf diese Reise begibst!" 

Was sollte das - fragte ich mich ernsthaft. „Nenn mir einen vernünftigen Grund, warum ich nicht auch auf diese Reise gehen sollte?" Seine Stirn runzelte sich. „Du bist eine Frau und ..." Nein das reicht. Kein UND! Ich weigerte mich immer wieder diese Ausrede zu hören. Sowohl von meinen Eltern, von Haldir als auch von ihm! Verächtlich schnaubte ich. „Ich kämpfe besser als manche Krieger! Wenn du dir solche Sorgen um meine Sicherheit machst, dann komm doch mit!" sagte ich beinahe herausfordernd. Er wand sich an Frodo. „Ich schütze dich und Naira mit meinem Bogen!" Ich war ehrlich etwas irritiert. Ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass er als Prinz sich herab ließ, sich solch einer waghalsigen Reise an zu schließen. Anerkennend sah ich ihn an. „Was sagt deine Frau dazu?" Es war riskant diese provokante Frage zu stellen, doch ich würde über lange Zeit mit ihm reisen und wollte es wissen. „Welche Frau?" sagte er verächtlich im sarkastischen Ton. Mir stockte der Atem und mein Herz raste. Ich konnte nichts antworten, da Aragorn sich zwischen uns schob. Während ich mich mit Legolas beschäftigte, habe ich nicht mitbekommen, dass sich mit mir 10 Gefährten auf den Weg nach Mordor machen würden. Nach der Versammlung gingen wir wieder alle auf unsere Zimmer, um unsere Sachen zu packen. Morgen früh, vor Sonnenaufgang würden wir uns auf dem Platz versammeln, bereit für den Aufbruch. Ich war gerade dabei meine Sachen zusammen zu suchen, da klopfte jemand laut an der Tür. Schnell ging ich dort hin und öffnete sie. Legolas stand vor mir. Er lehnte sich an der Tür und schien etwas überrascht, dass ich so schnell aufmachte. Er roch nach Wein. „Legolas, was machst du hier? Wenn du gekommen bist, um mich zu überzeugen nicht mit zu kommen, dann geh wieder!" Er schüttelte den Kopf und schien nach Worten zu suchen. „Damals beim Fest ... es war ... es war so schön bis..." Er schüttelte den Kopf, winkte ab, wand sich um und ging. Ich lief ihm hinterher, legte meine Hand auf seine Schulter und drehte ihn um. „Was meinst du? Was wolltest du sagen?" Er schaute mir in die Augen, legte eine Hand auf meine Wange und sagte: „ Das ist nicht weiter wichtig. Du bist verlobt und hast dich entschieden." Er wand sich wieder zum gehen um, verharrte einen Augenblick als ich noch verärgert sagte: „Du hast ja keine Ahnung!" drehte mich ebenfalls um und ging. So setzte auch Legolas seinen Weg fort.

Flammenherz (Legolas FF) BeendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt