Kurzgeschichten

Überraschende Nachrichten

„Du kannst mich mal sonst was" Selbst in meinem Zimmer war der Knall der Tür nicht zu überhören. Obwohl es mich nicht überraschte, zuckte ich verschreckt zusammen. Seit Wochen ging das nun schon so, es ist als ob sie nicht nichts besseres zu tun hatten als sich zu streiten. Meine Mutter regte sich über jede Kleinigkeit auf. Gleich nachdem Motto: Je unnötiger desto schlimmer. Vor drei Tagen hat sie sich über das geblümte Klopapier aufgeregt. Mein Vater war einkaufen und hat das falsche geholt. Undbseit sie diese Tobsuchtsanfälle hat, verschanzt er sich in seinem Arbeitszimmer. Ich habe keine Lust mehr nach der Schule nach hause zugehen. Am liebsten würde ich jeden Tag bei meiner Freundin übernachten. Doch natürlich geht das nicht. Das würde die Situation wahrscheinlich nur noch verschlimmern, zumindest sagt das Anne. Ihre Eltern haben sich vor zwei Jahren geschieden, seitdem lebt sie bei ihrer Mutter. Die Trennung war schrecklich für sie. Viele aus meiner Klasse haben getrennte Eltern. Und die meisten sind in meinem Alter. Jetzt habe ich natürlich Angst, dass sich meine Eltern auch trennen. So wie sie sich streiten kann es doch nicht mehr lange dauern, oder? Annes Eltern haben sich auch nur noch gestritten und seit dem sie geschieden sind, hat sie kaum noch Kontakt zu ihremVater, da er so weit weg wohnt. Sie musste sich entscheiden, ob sie mit ihrem Vater umzieht oder hier bei ihrer Mutter bleibt. Ich will mich nicht zwischen ihnen entscheiden müssen. Ich liebe sie doch beide so sehr. Ich will auch nicht umziehen. Das wäre einfachschrecklich.

„Jenny Schätzchen, kommst du bitte runter zum essen?"

„Ja, komme sofort", rief ich meinemVater zurück. Ich beeilte mich runter zu kommen, doch als ich ins Esszimmer kam sah ich nur meinen Vater.

„Wo ist Mama?"

„Sie ist Nur kurz weg", teilte mein Vater mir mit. Doch als er meinen meinen geschockten Gesichtsausdruck sah, fügte er noch schnell hinzu: „Sie kommt aber gleich wieder"

„Ok ..." Langsam setzte ich mich anden Tisch. Was war nur geschehen? Wo ist sie hingefahren? Vielleicht hätte ich bei ihrem Streit doch lieber zu hören sollen, statt es wie sonst zu ignorieren.

Das Telefon klingelte und mein Vater verließ das Esszimmer um abzunehmen. Wer wohl anruft? Vielleicht ist es ja meine Mutter. Neben mir piepte das Handy meines Vaters laut auf. Neugierig beugte ich mich darüber um nach zu schauen wer ihm da geschrieben hatte.

Sie kam von meiner Mutter, doch als ich sie las erstarrte ich. Ich konnte mich nicht entscheiden ob ich weinen soll oder Luftsprünge.

In der Nachricht stand: Es ist ein Junge!!!