Kapitel 1; Der Romanschriftsteller und die Puppe (1)

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Part I.

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Roswell war eine grüne Stadt, eingebettet in die Schönheit der Natur. Es entblößte sich zwischen den Ausläufern der hohen Berge. Roswell war unter den reichhaltigen Ressourcen als Sommerresidenz bekannt; eine Stadt mit Villen und Ferienhäusern, ein Zuhause in der Ferne.

Im Frühling platzen die Landschaften vor Blumen,die ihren Bewunderern Licht in die Augen bringen.Im Sommer suchten die Wanderer einen Moment der Entspannung am berühmten Wasserfall der Stadt, der seit Jahrhunderten beliebt ist. Im Herbst erweichte der Blattregen das Herz und im Winter wurde der Welt eine stumme Ruhe verliehen.Das Erblühen jeder Saison auf der Bühne war verschieden; In den Augen der Besucher war es ein großartiges Land,zu jeder Jahreszeit.

Ferienhäuser in der ganzen Stadt bildeten ein Muster von bunten und großen Holzdächern.Dort war das Land teuer.Einfach nur ein Eigenheim in Roswell zu besitzen,war ein ausreichendes Zeichen des Wohlstands.

Im Herzen der Stadt,befinden sich unzählige Geschäfte am Hauptdurchgang,die eine endlose Anzahl an Touristen besorgen.In den Ferien war dieser Korridor unvermeidlich mit Käufern vollgestopft und die Leute erschufen ein Kakophoniegewebe, das dem Leben in der Stadt angemessen war, wobei jeder sein fröhliches Treiben in das Lied der Straße verwoben hatte.Die ausgestellten Waren waren nichts,worüber man spottet- weit davon entfernt,angesichts der abgelegten Position der Stadt.

Die meisten Bewohner von Roswell suchten Bequemlichkeit und bauten ihre Villen in der eigentlichen Stadt. Die, die sich anderswo niederließen, waren die Exzentriker der Stadt.

 Die, die sich anderswo niederließen, waren die Exzentriker der Stadt

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Es war nun Herbst in Roswell.Zirrokumulus überzog den Himmel.Weit weg von den Ausläufern befand sich ein kleiner See, ein fast vergessener Halt entlang des belebten Touristenkreises der Stadt.Ein kleines Häuschen stand ruhig an diesem Gewässer.

Mit Freundlichkeit betrachtet, war es ein altes Haus mit einer bemerkenswerten Fassade.Für weniger verzeihende Augen war das Haus ein Denkmal des Verfalls, lange Zeit von der menschlichen Hand verlassen.Zuerst musste man an seinen gewölbten Toren vorbeikommen, jetzt weiß nur noch aufgrund ihrer langen Kameradschaft mit der Sonne.Von dort führte ein kurzer Weg durch einen Garten, der mit Unkraut und namenlosen Blumen begraben war. Am Ende des Weges kam schließlich das Haus selbst in Sicht.

Die roten Ziegelmauern waren in einem solchen Verfall, dass man nur zu dem Entschluss kommen konnte, dass der Eigentümer nicht beabsichtigte, sie jemals zu flicken. Hier und dort wurde ein Dachziegel gespalten, einst geordnete Reihen jetzt grausam zerstückelt.

Unmittelbar neben dem Eingang hatten sich die Weinreben um eine Schaukel zusammengerollt, um sicherzustellen, dass sie nicht mehr schwingen würde.Es war sowohl der Beweis für ein Kind,als auch der Beweis dafür,dass das Kind hier sicherlich nicht mehr war.

Der Hausbesitzer war ein Mann in der Blütezeit des Lebens. Sein Name war Oscar.

Er war ein Drehbuchautor, der ohne einen Pseudonym arbeitete.Sein Haar war rot mit einer Locke, und seine Brille mit schwarzem Rand konnte kaum die dicken Linsen halten,mit denen sie belastet worden waren.Oskars Rücken war leicht gebeugt, aber sein Gesicht war frisch und verlieh ihm eine jugendliche Atmosphäre, die sein wahres Alter beeinflusste.Wegen seiner Kälteempflindlichkeit,war er nie ohne Pullover.Alles in allem war Oscar ein unauffälliger Mann, der kaum als Held einer Geschichte zu gelten schien.

Für Oskar war dieses Haus keine Villa.Roswell war sein Zuhause und dies war das Haus in dem er lebte.

Es wurde gebaut, um nicht nur ihn, sondern auch seine Frau und seine junge Tochter unterzubringen.Die Zimmer waren für drei ziemlich geräumig gewesen, aber jetzt wurden sie nur noch von einem genutzt. Oscar lebte alleine. Sowohl seine Frau als auch sein Kind waren bereits in die andere Welt gezogen.Die Frau war an einer Krankheit erkrankt, deren Name so kurvenreich war, dass man sich kaum erinnern konnte.

Einfach gesagt, ihr Blut war in ihren Adern geronnen und blockierte sie. Der Tod folgte schnell. Der Zustand war genetisch bedingt. Auch ihr Vater hatte dieses Schicksal erlitten.Oscar hatte gewusst, dass seine Frau eine Waise war. Er hatte ihre klagende Geschichte von den vielen Toden junger Familiermitgliedern ihrerseits gehört. Aber erst nach ihrem Tod begriff er den wahren Grund dafür.

Bei der Beerdigung hatte sich ihr enger Freund Oscar angeschlossen. „Sie hatte Angst. Sie dachte, wenn es bekannt wäre, würde niemand sie jemals heiraten wollen. Also hat sie es verschwiegen. "Als die Worte Oskars Ohren trafen, hallte nur ein Gedanke durch seinen Kopf:„ Warum? "

"Warum? Warum? Warum?"

Du hättest es nur sagen müssen.Du hättest mir alles sagen können.Es gibt so viel,was wir hätten tun können.Wir hätten gemeinsam nach einem Heilmittel suchen können.Wir hätten unseren nutzlosen Überschuss an Geld dafür ausgeben können.

Es war klar,dass seine Frau ihn nicht wegen des Geldes geheiratet hatte.Sie hatten sich vor seiner Pause als Drehbuchautor getroffen.Sie war Bibliothekarin in der Bibliothek, die er besuchte und auf jeden Fall war es Oscar selbst, der zuerst anfing zu starren.

Wie hübsch, dachte er. Und sie ist die Verantwortliche für die Neuankunftsecke, die immer so gute Bücher hat.

Als er sich in ihre Bücher verliebte, verliebte er sich auch in sie. 

„Warum?"

Die Frage wiederholte sich einige hundert Millionen Mal. Es wirbelte in seinem Kopf herum und verschwand schließlich.

Die Freundin seiner Frau war eine vollkommene Frau.Während Oskars Herz wegen dem Verlust zerriss,arbeitete sie hart,um sich um die junge Tochter zu kümmern, die Oskar hinterlassen wurde.Sich selbst überlassen,würde er den ganzen Tag ohne Essen verbringen,weswegen sie ihnen warmes Essen nach Hause brachte.Das Mädchen wiederum schluchzte nach ihrer vermissten Mutter, also saß die Frau bei ihr und band sanft die Haare des Mädchens in Zöpfen zusammen, wie es ihre Mutter getan hatte.

Vielleicht hatte es für einen kurzen Moment einen Funken der Liebe zwischen Oscar und dieser Frau gegeben.Eines Nachts, als Oskars Tochter mit Fieber krank im Bett lag und plötzlich unkontrolliert zu erbrechen begann, war sie es, die das Mädchen ins Krankenhaus eilig brachte.Es war auch sie und nicht Oskar,die zuerst erfuhr,dass das Mädchen von derselben Krankheit,wie ihre Mutter betroffen war.

Von da ging die Krankheit allmählich voran. Aber für Oscar war das alles viel zu schnell.





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