Kapitel 5

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Damian POV

Schon fast zwei ganze Tage sind vergangen seit die Schule angefangen hatte. Trotzdem konnte ich nicht hin. Ich hatte so viel Papierkram zu tun. Außerdem musste ich mich um die wilden Wölfe kümmern, die zu unserem Rudel dazugehörten. Drei Welpen waren gestern verschwunden. Die Mutter ist fast rasend geworden. Zum Glück tauchten sie schnell wieder auf. Sie sind beim Spielen zu weit weg gerannt. Doch anstatt davon zu lernen, sind sie heute wieder verschwunden. Und wer durfte sie suchen? Natürlich ich. Als Alpha hat man es echt nicht leicht. Genervt machte ich mich mit der Mutter der Kleinen auf den Weg. Plötzlich beschleunigten sich ihre Schritte. Die Wolfsmama rannte los und ich natürlich hinterher. Wie sich versteht in Wolfsgestalt. Anscheinend hatte sich die Jungen was eingebrockt und steckten jetzt in Schwierigkeiten. Ich überholte sie und nahm die Fährte auf. Ich roch die drei und auch ihre Angst. Aber ein weiterer Geruch war dabei. Ein Werwolf aus dem Nachbarrudel. Was hatte der auf unserem Territorium zu suchen. Ich knurrte auf. Ein weiterer Geruch stieg mir in die Nase. Es roch nach Regen, Tee und Orangen.  Mate!, sagte Shell, mein innerer Wolf. Ich rannte noch schneller. Endlich würden ich meine Mate finden. Wie lange suchte ich schon nach ihr? Viel zu lange. Normalerweise findet man seine Mate schon mit 15/16. Ich war schon 18 und hatte sie immer noch nicht gefunden. Nun war es endlich so weit. Meine Mate. Unsere, knurrte Shell in mir auf. Jaja, unsere. Von weitem konnte ich schon Geschrei hören. Das war meine Mate. Ein Knurren war zu hören. Bedrohte da jemand meine Mate? Meinen Engel darf niemand anknurren! Shell knurrte zustimmend und ich übergab ihm die Kontrolle. Wenn ich denjenigen finde, wird er das büßen. Wir rannten weiter. Vor uns erschien eine Lichtung. Ein Mensch und ein Wolf standen sich dort gegenüber. Mate, knurrte Shell wieder. Die drei Welpen waren auch dort. Ängstlich drückten sie sich an die Beine meines Engels. Plötzlich sagte meine Mate etwas. Sie schrie 'Los'. Die drei rannten weg. Doch auch der Wolf setzte sich nun in Bewegung. Direkt auf meine Mate zu. Ich wollte ihr helfen. Aber ich war noch zu weit weg. Ich sah wie der Werwolf versuchte um sie herum zu rennen, doch sie schrie und sprang ihn auf einmal an. Nein! Ihr darf nichts passieren! Sie rollten auf dem Boden und kamen zum Stillstand. Der Wolf schlug um sich und biss ihr in den Arm. Shell wurde rasend vor Wut. Doch meine Mate gab nicht auf. Mit einer, ähm Wasserflasche? Schlug sie auf ihn ein. Er ließ los. Sie rapelte sich auf und schrie ihn an. Er rannte weg. Seim Glück, sonst hätte ich ihn zerfleischt. Aber ich musste mich zuerst um meinen kleinen Engel kümmern. Sie schaute sich auf der Lichtung um und fand mich. Ihr Blick verdüssterte sich. Ihre Flasche hoch erhoben schaute sie mich hasserfüllt an. Ich winselte. Ich liebte sie doch. Doch sie glaubt anscheinend, dass ich die Verstärkung des anderen Wolfs wäre. Ich drosselte mein Tempo. Nie könnte ich ihr weh tun. Doch das wusste sie leider nicht. Entschlossen baute sie sich vor den Jungen auf, die inzwischen wieder zu ihr gerannt waren. Sie war die perfekte Luna. Stark, entschlossen, ihr Rudel beschützend. Und natürlich wunderschön. Die Welpen hatten mittlerweile ihre Mutter gesehen. Schnell rannten sie an mir vorbei zu ihr. Doch mein Blick lag immernoch auf meiner perfekten kleinen Mate. Ich ging ihr in meiner schwarzen Wolfgestalt bis über die Schultern. Aber sie war auch echt klein. So süß! Ich kam näher auf sie zu. Warnend richtete sie ihre Flasche auf mich. Ich blieb stehen. Ich wollte ihr keine Angst machen, oder eine Bedrohung für sie darstellen. Sie hat zwar gesehen, dass ich den Wolgsjungen nichts angetan habe, aber trotzdem vertraute sie mir noch nicht. Langsam legte ich mich hin und platzierte meinen Kopf auf meine Vorderpfoten. Von unten blickte ich zu ihr hoch. Sie erwiederte meinen Blick. Sie hat eine zierliche Gestalt mit lange schwarzen Haaren, die ihr bis zur Hüfte gingen. Ihre blau/grauen Augen musterten mich. Augenblicklich versank ich in ihnen. Wie das rauschende Meer zogen sie mich in ihren Bann. Nur am Rande bemerkte ich wie sie ihre Wasserflasche sinken ließ. "So leuchtend grün wie der Wald im Sommer", murmelte sie. Ihre zarte Stimme holte mich aus dem Strudel ihrer Augen heraus. Sie kam auf mich zu. "Komisch, aber ich habe das Gefühl ich würde dich kennen", sagte sie. Doch das war eher an sie selbst als an mich gedacht. Wie ein Hund wedelte mein Schwanz vor Freude. Wenn mein Rudel mich jetzt so sehen würde, würde ich meinen guten Ruf als Alpha warscheinlich verlieren. Doch das war mir egal. Ich war glücklich. Trotz das sie ein Merch war, konnte sie die Mate-Verbindung spüren. Wenn auch nicht so stark, aber es war ein Anfang. Sie ging vor mir in die Hocke. Treudoff beobachtete ich sie dabei. Langsam streckte sie die Hand aus. Sie legte sie mir auf meinen Kopf und streichelte mich! Shell drehte gerade durch. Der erste Kontakt mit unseren Mate und sie war nicht abneigig gegen uns. Ich schloss meine Augen und drückte meinem Kopf gegen ihre Hand. Ich schnurrte auf. Doch plötzlich hörte ich einen dumpfen Schlag und ihre Hand war weg. Geschockt öffnete ich die Augen. Meine Mate lag am Boden. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Gesicht ganz blass. Ich fing wieder an zu winseln. Schritte näherten sich. Neben ihr erschien mein Beta Jeremaya. Er beugte sich zu ihr runter und wollte sie gerade anfassen, doch ich knurrte ihn an. Er erhob sich wieder und ging einen Schritt zurück. Die Hände hatte er über den Kopf gehoben. "Hey Kumpel, nichts für ungut. Aber sie braucht Hilfe. Der Biss sieht echt schlimm aus. Wir müssen sie schnell zu Linus bringen", sagte er. Ich stimmte ihm zu. Auffordernd sah er mich an. Was will er? Du musst dich zurückverwandeln, damit du sie tragen kannst. Du Idiot, gab Shell genervt und drängend von sich. Stimmt. Wieso bin ich darauf nicht früher gekommen? Weil du dumm bist?  Und jetzt beeil dich mal! Ja, ist ja gut. Außerdem hast du dich damit gerade selber beleidigt, gab ich ihm patzig zurück. Schnell verwandelte ich mich zurück und hob meinen Engel auf.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 08, 2019 ⏰

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