Kapitel 4

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Arya POV

Heute war Dienstag. Und schon wieder begann dasselbe Theater wie gestern. Irgendwie überstand ich die Schule. Wahrscheinlich hatte ich mich dabei bei meinen neuen Freunden zu bedanken. Waren sie den meine Freunde? Also ich sah sie zumindest so an. Ich hoffe sie auch. Zuhause angekommen kochte ich, da ich genauso wie Alan nur 6 Stunden hatte. Nach dem Essen ging ich wieder raus. Der Himmel war stark bewölkt. Trotzdem fiel kein einziger Tropfen. So als ob der Regen auf irgendwas wartete. Ich steckte mir meinen Regenschirm ein und ging los. Entspannt lief ich durch den Wald. Irgendwie beruhigte er mich. Es herrschte hier so eine friedliche Stille. Keine Menschen, kein Lärm. Gar nichts. Nur Vogelgezwitscher war weit und breit zu hören. Ich bog ab auf einen Trampelpfad und ging tiefer in den Wald hinein. Der Pfad hörte auf und eine hübsche große Lichtung erstreckte sich vor mir. Ich ging auf sie und legte mich ins Gras. Gerade kam 'Shallow' auf meiner Playlist. Entspannt schloss ich meine Augen. Ich weiß nicht wie lange ich hier schon lag, aber plötzlich ziehte etwas an meiner Jacke und Haaren. Ich machte die Augen auf und setzte mich auf. Die drei kleinen Wolfswelpen wuselten um mich herum. Ich nahm meine Kopfhörer ab und begrüßte sie. Sie fiepsten ängstlich und drückten sich an mich. Plötzlich waren Geräusche zu hören. Ein brauner Wolf brach aus dem Unterholz. Zornig ließ er seinen Blick über die Lichtung wandern. Er blieb an mir und den Kleinen hängen. Bedrohlich knurrte er auf und kam auf uns zu. Panisch drückte sich die Jungen an mich. Okay, also schon mal kein Freund der 3. Scheiße! Mein Herzschlag beschleunigte sich. Ich schaute mich um. Ich brauchte eine art Waffe. Irgendwie musste ich die Kleinen und mich verteidigen können. Der Wolf kam immer näher. Mein Blick flog auf meine Tasche, aus der meine Wasserflasche herausragte. Schnell ergriff ich sie. Ich baute mich, hoffentlich bedrohlich, zu meiner ganzen Körpergröße auf. Was nicht unbedingt viel war. Entschlossen schaute ich dem Wolf entgegen. Er hatte braune Augen, die mich wütend anfunkelten. Ich erwiederte seinen Blick. Nur über meine Leiche wird er den Armen was antun. Er knurrte wieder auf. Mittlerweile war er nur noch 5 Meter von uns entfernt. "Hau ab!", versuchte ich ihn zu verscheuchen. Was hatte Cherry über Hunden gesagt? Tiefe feste Stimme bei Befehlen? Naja, er war kein Hund, aber der Hund stammte ja schließlich vom Wolf ab. "Hau ab!", wiederholte ich mich. Diesesmal tiefer und lauter. Er blieb stehen. Es funktionierte! Jetzt nur nicht ablenken lassen. Die Gefahr ist immer noch da. Er knurrte mich wieder bedrohlich an. "Verschwinde!", schrie ich ihm entgegen und nahm meine Hände samt Wasserflasche über den Kopf. So wirkte ich größer. Er knurrte immer noch. Dieses mal aber leiser. "Ahh!", schrie ich ihm entgegen. Ich machte einen Schritt vor. Und siehe da, er ging einen Schritt zurück. "Los verschwindet meine Kleinen", sagte ich zu den Wolfsjungen. Meinen Blick immernoch auf den braunen Wolf vor mir gerichtet. "Los", sagte ich zu ihnen. Sie gingen von meinen Beinen weg. Trotzdem blieben sie noch bei mir. Ich hörte es an ihrem Fiepsen. "Los!", schrie ich sie an. Sie rannten weg. Der Wolf beobachtete das Geschehen. Er wollte die Welpen. Ich war ihm egal, dass sah ich an seinen Augen. Schon rannte er los. Den Kleinen hinterher. Doch dafür müsste er erst an mir vorbei kommen. Es passierte alles so schnell, sodass ich mir im nachhineinen sicher war, dass ich eher impulsiv als überlegt handelte. Denn mein Handeln war mehr als nur leichtsinnig gewesen. Er wollte an mir vorbei rennen. Ich rannte auf ihn zu, wärend ich schrie. Von der Seite sprang ich ihn an. Meine Arme schlange ich um seinen Hals, während meine Beine auf seinen Bauch gedrückt wurden. Wir fielen beide hin. Zusammen rollten wir als Knäul durch die Gegend. Als wir zum stillstand kamen, lag er auf mir. Er versuchte sich aus meinem Griff zu befreien, doch ich hielt ihn verbissen fest. Er windete sich und ich rollte auf die Seite. So einen Wolf auf einem war nicht gerade leicht. Beim rollen musste ich meinen Griff lockern. Der Wolf nutzte dies aus und want sich aus meinem Griff. Er biss in meinen Arm. Ich schrie auf. In meiner rechten Hand hatte ich zum Glück noch meine Wasserflasche. Ich lies sie auf seine Schnauze hinuntersausen. Seine empfindlichste Stelle. Er fiepte, ließ meinen Arm aber nicht los. Nach weiteren zwei Schlägen ließ er endlich los. Ich drehte mich auf dem Boden und trat ihm mit meinem Fuß ins Gesicht. Schnell ging er zurück. Ich stand auf. Die Wasserflasche hoch erhoben. Bereit für einen weiteren Angriff. Doch der blieb aus. Der Wolf winselte und entfernte sich langsam von mir. Ich machte eine Schritt auf ihn zu und schrie ihn an. Er drehte sich um und rannte weg.

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