H

130 23 1
                                    

05/dec/2016

Camila PoV

Es ist schwer zu verstehen. Das Verhältnis zwischen Lauren und mir.

Oder was in Laurens Kopf vorgeht.

Was sie fühlt und wer sie eigentlich ist.

Vielleicht ist die Antwort 727 Worte lang.

Oder drei.

Drei entscheidende Wörter, welche Laurens Lippen verlassen müssen, mit purer Ehrlichkeit und Verlangen nach einer gemeinsamen Zukunft.

Ich liebe dich.

„Es.." stottert sie los, nach unzähligen Sekunden, selbst geschockt von dem, was gerade passiert. „..tut mir so leid! Camila, ich-"

Nein. Lauren. Nein.

Das Recht weiterzureden, es liegt nicht in deiner Hand. Bitte sag nichts.

„Alles gut, Lauren." atme ich unkontrolliert, versuche innerlich mit den Schmerzen zu kämpfen.

Doch es ist nichts gut. Nicht jetzt und nicht morgen.

Noch immer steht sie in der gleichen Position vor meinem Bett, ihre Hände im Schwarz vergraben. Laurens Gesichtsausdruck ist nicht definierbar.

Als würde vor ihr ein Monster liegen und die Ängste in ihr steigen von Sekunde zu Sekunde.

Was sie gerade denkt? Ich weiß es nicht.

Ich weiß nichts. Und es fühlt sich an, als würde ich niemals wissen, was ich wissen möchte.

Lauren realisiert wohl, dass sich seit etwa zwei Minuten nichts regt, was ihr plötzliches Handeln erklärt.

„Scheiße, was habe ich gemacht?" murmelt sie in die stickige Luft, welche mir das Atmen erschwert.

Ihre Sneaker prallen Schritt für Schritt auf den Laminatboden, was in meinem Kopf einen unschönen und lautstarken Hall hinterlässt.

„Bleib stehen." flehe ich los, presse die Hände auf meine Ohren. Der Lärm des Lebens. Wann hört es endlich auf?

Lauren denkt keinen Moment darüber nach meiner ernsten Aussage Beachtung zu schenken.

„Bitte Lauren, stop." Ich kann nicht klar denken, verstehe nicht, was eigentlich geschehen ist.

Lauren würde niemals.

Mein Herz schlägt zu schnell, nehme alles in meinem Blickfeld verschwommen wahr, als wäre es ein Wasser übergossenes Gemälde.

Kampf zwischen Schock und Schmerz.

Bitte lass mich träumen. Bitte.

Zu spät bemerke ich einen kalten, aber kräftigen Griff um meinen Arm, welcher stark genug ist meinen Kiloschweren Körper anzupacken.

Abgeschwächt vom Sturz, um mich irgendwie zu wehren, also zieht sich meine geistige Anwesenheit zurück.

„Camila?" lässt mich ihre Stimme fühlen, als wäre ich auf einem Privatkonzert meiner Lieblingsmusik.

„Camila, es tut mir leid." lügt Lauren.

Ich könnte Taub sein und würde jede ihrer Lügen raushören. Ich spüre sie. Ich lebe mit ihnen.

break up with your girlfriend | CamrenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt