↬ 07. Ratschläge

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07. Ratschläge

Harry

Gerade als ich die letzte Gabel ordentlich neben einen der Teller legte stießen meine Schwester sowie ihr Mann zu mir ins Esszimmer.

„Wo ist Timmy?", hakte ich nach, da ich den Knirps nicht sehen konnte. „Ich freue mich auch dich wiederzusehen, Bruderherz", lächelte Gemma mich falsch an. Wie aus dem Nichts spürte ich zwei dünne Arme, die sich um meine Beine schlangen. Der kleine Junge unter mir grinste mich breit an.

Timmy war erst Vier aber versuchte möglichst Rücksicht auf mich zu nehmen, was schon irgendwie süß war. Da war er verständnisvoller als manche Erwachsene. Gemma rief ihren Sohn zu sich und gab ihm eine kleine Tüte mit der Timmy zu mir zurückkam. Mit dem Finger deutete er mir das der Inhalt der Tüte für mich bestimmt war.

„Danke", stellte ich die Tüte neben mir auf dem Esstisch ab und nahm eine Art Gipsfigur in Form eines Dinosauriers heraus. „Das ist ein Drache", lehrte Timmy mich eines besseren. „Magst du einen Platz für ihn in meinem Zimmer suchen?" Sofort fingen Timmy's blaue Augen an zu leuchten und er rannte samt dem Kunstwerk in die zweite Etage.

„Ich würde gerne noch mit dir über was reden und" „Ich kann dich nicht hören", zwinkerte ich Gemma grinsend zu während ich an ihr vorbeilief, wobei ich noch spürte wie sie mir auf den Rücken schlug.

In meinem Zimmer angekommen beobachtete ich Timmy dabei wie er den perfekten Platz für mein Geschenk suchte. Da mein Zimmer bereits ziemlich zugestellt war gestaltete sich das schwierig.

„Da ist schlecht", nahm ich die Figur von meinem Schreibtisch und setzte sie auf die Fensterbank um, „Das ist besser." Da ich ihn nicht hören konnte blickte ich Timmy irretiert nach als er die Figur wieder zurücksetzte. „Höre mal, Timmy", kniete ich mich auf seine Augenhöhe, „Die Figur kann da nicht stehen bleiben." „Aber du hast gesagt, dass ich mir einen Platz auszusuchen darf", verschränkte er trotzig die Arme vor der Brust.

„Schon aber, wenn die Figur auf dem Tisch steht stört sie mich, wenn ich lernen muss." „Dann lernst du halt nicht mehr." „Ich muss aber lernen." „Sagt wer?" „Ich diskutiere jetzt nicht weiter mit dir, Timmy. Die Figur bleibt auf der Fensterbank", sprach ich ein Machtwort, woraufhin Timmy beleidigt von Dannen zog.

„Mach dir nichts draus, Harry. Er ist momentan in einer Trotzphase", meinte Gemma als sie sich vor mich stellte. „Darum geht es nicht." „Sondern?"

Seufzend ließ ich mich auf mein Bett sinken während Gemma weiterhin stehen blieb. Sollte ich ihr das echt erzählen? Denn Gemma war eine unfreiwillige Plaudertasche.

„Ich habe durch Zufall erfahren, dass meine Traumfrau ein Kind hat", rückte ich schließlich mit der Sprache heraus. Von ihren Gesichtszügen her ging ich davon aus das Gemma lachte.

„Du kannst Kinder nicht miteinander vergleichen. Außerdem mögen Kinder so gut wie jeden. Sogar so jemanden wie dich", erwiderte sie mir mit einem aufmunternden Lächeln. „Wie heißt denn deine Traumfrau?", zog sie den kleinen Hocker vom Bettende weg, um sich draufsetzen zu können.

„Mona."

„Bevor du dir Gedanken darüber machst wie du es schaffst, dass ihr Kind dich mag solltest du wissen, ob es euch überhaupt wirklich ernst ist", riet Gemma mir schulterzuckend. Wir hatten gerade mal ein Date", erwiderte ich ihr unschlüssig. „Siehst du. Lerne Mona doch erstmal richtig kennen. Und wenn irgendwann mehr daraus werden sollte, dann kannst du dich immer noch bei ihrem Kind einschleimen", gab Gemma mit einem dezenten Grinsen zurück.

„Ich habe nur angst, dass ich mich am Ende nicht mit ihrem Kind verstehe und daran alles kaputt geht, was echt schade wäre, weil ich sie wirklich mag", gestand ich ihr meine Sorgen.

„Lügner." „Was?!" „Du hast nicht nur angst wegen dem Kind. Du hast angst, dass sie dich nicht mehr will, wenn sie von deiner Gehörlosigkeit erfährt", mutmaßte Gemma, wobei ich zustimmend nickte.

„Das ist nicht fair, Harry. Du kannst sie nicht ewig im Dunkeln tappen lassen und dann später erwarten, dass ihr das egal ist." „Und warum sollte es ihr egal sein?", stellte ich die Gegenfrage.

„Weil man sich in die Persönlichkeit eines Menschen verliebt und nicht in das was er von Außen scheint."

Äußerlich war Mona wirklich nicht meine bevorzugte Wahl aber sie hatte mich schon allein mit ihrer Persönlichkeit verzaubert.

Wie findet ihr das Kapitel?🌵

Denkt ihr Harry wird auf seine Schwester hören und Mona die Wahrheit sagen?

- sari🌸

Happily ↬ h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt