↬ 12. Epilog

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12. Epilog

Harry

Fast drei Jahre waren mittlerweile vergangen. Erstaunlich wie schnell die Zeit rannte.

Mona und ich hatten bereits vor zwei Jahren geheiratet. Und seit sechs Monaten lebten wir mit zwei Kindern in einem Haus, das aber noch nicht ganz fertig renoviert war.

Momentan war ich einfach nur glücklich. Denn ich hätte mir nie erträumt mal so ein Leben zu führen.

Ich war so konzentriert dabei die Fußleisten abzukleben, um die Wand zu streichen, dass ich nicht merkte wie Cara durch den Raum krabbelte.

„Jetzt aufeinmal kannst du dich fortbewegen?!", atmete ich genervt aus als ich Cara auf meinen Arm hob, um zu verhindern, dass sie weiterhin mit ihren bemalten Händen den Boden versaute.

Dabei entdeckte ich die Spur, die Cara verursacht hatte. Diese führte bis in Aria's Zimmer, wo ich mich gegen den Türrahmen lehnte. Aria war so mit ihren Fingerfarben beschäftigt, dass sie mich zunächst nicht bemerkte.

„Aria?", räusperte ich mich und gewann so ihre Aufmerksamkeit. „Kannst du mir vielleicht erklären, warum Cara's Hände angemalt sind und sie eine Spur bis in unser Arbeitszimmer hinterlassen hat?" „Weiß nicht", zuckte Aria gespielt ahnungslos mit den Schultern. „Dann hat sie sich also selbst angemalt?" „Vielleicht." „Aria. Du sollst uns nicht anlügen. Die Wahrheit, bitte", sah ich sie ernst an.

„Ja, ich habe sie angemalt, weil sie mich nicht in Ruhe malen gelassen hat", gestand Aria letzlich und sah mich entschuldigend an. „Wir reden später darüber", beschloss ich, um Cara vorher baden zu können, die schon mein weißes T-Shirt mir ihren Handabdrücken verziert hatte.

Nachdem ich Cara gebadet und umgezogen hatte lief ich mit ihr auf dem Arm und Aria an der Hand ins Esszimmer. Dort wartete Mona schon mit dem Essen auf uns. Cara setzte ich neben mich in den Hochstuhl während Aria neben Mona Platz nahm. Und Aria wusste, dass ihr nun etwas blühte.

„Deine Tochter hat dir was zu sagen", ergriff ich das Wort, woraufhin Mona sie abwartend ansah. „Ich habe Cara's Hände angemalt und sie ist damit über den Boden gekrabbelt und hat alles dreckig gemacht", erzählte Aria mit gesenktem Blick.

„Ich habe dir schon mal gesagt, dass du sowas nicht machen sollst." „Ja, tut mir leid. Ich mach es nicht nochmal", gab Aria mit vorgezogener Unterlippe zurück. „Das will ich hoffen. Dafür kannst uns helfen alles wieder zu sauber zu machen", erwiderte Mona etwas zornig, weshalb ich mein Grinsen nicht vertuschen konnte. Aria nahm ihre Strafe wortlos zur Kenntnis und aß weiter während Cara es endlich geschafft hatte, dass ich mich ihr zuwandte.

Es gab Vor- und Nachteile mit meiner Gehörlosigkeit. Ich musste zugeben, dass es in der Hinsicht ein Vorteil war, dass ich Cara nachts nie schreien hörte und sie mir so nicht oft den Schlaf raubte. Nachteil war, dass ich sie im Alltag nicht hören konnte, wenn sie in einem anderen Raum war und weinte. Deshalb bemühte ich mich immer sie in meinem Blickfeld zu haben.

Zwischendurch fütterte ich Cara mit einem Brei, der ihr aber nicht wirklich zu schmecken schien. Und als ich ihn selbst probierte verstand ich auch wieso.

„Bäh, was ist da für ein Zeug drin?", verzog ich angeekelt das Gesicht und trank einen großen Schluck Wasser. „Möhren, Spinat und Rhababar." „Das schmeckt so eklig wie es sich anhört", gab ich Cara ein paar meiner Nudeln.

Als wir alle fertig gegessen hatten machte Aria sich daran die Farbe vom Boden zu entfernen während ich Mona noch half den Tisch abzuräumen.

Mona's Gesichtausdruck nachzuurteilen hatte Cara wieder angefangen zu schreien. Um mir ein Lachen zu unterdrücken begab ich mich mit einem zweiten Schwamm in die obere Etage zu Aria.

„Gehen wir trotzdem morgen in den Tierpark?", fragte Aria mich mit einem flehenden Blick während wir den Boden schrubbten. „Ja", nickte ich einverstanden, da ich ihr diesen Besuch schon vor einigen Wochen versprochen hatte.

„Danke, Papa", lächelte Aria mich an und umarmte mich wie aus dem Nichts. Das war das erste Mal, dass sie mich als ihren Papa bezeichnet hatte.

Ich hatte es nicht erwartet, weshalb ich mich umso mehr darüber freute. Denn zwischen Aria und Cara hatte ich nie einen Unterschied gemacht.

„Sie hat mich Papa genannt", formte ich mit meinen Lippen und kommentierte so Mona's irretierten Blick als sie unsere Umarmung und meine Freudentränen sah.

Später am Abend schlief Aria bereits während Mona und ich noch wach im Bett lagen, weil Cara nicht einschlafen wollte.

„Soll ich dir was verraten?" „Heh?", blickte Mona mich neugierig an. „Ich bin der glücklichste Mann auf dieser Welt", hauchte ich lächelnd gegen ihre Lippen und küsste sie.

Das war ich wirklich. Denn ich hätte mir mein Leben mit Mona nicht wundervoller vorstellen können.

The End

Wie findet ihr den Epilog?

Und wie hat euch generell die ganze Geschichte gefallen?🥺

Lasst es mich gerne wissen🙃

Noch ein Dankeschön an complicatedniall, die immer so liebe Kommentare da gelassen hat😊💕

Auch nochmal danke an uncomfortablysilent, dass sie mir dieses hübsche Cover gestaltet hat🙏🏻💕

Und zum Schluss noch danke an alle kommenden Leser, die es bis hierher geschaffte haben✨💕

- sari🌸

Happily ↬ h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt