Dragon Child - You're born to be peerless

2.

Einfach so tun, als hätte der Mann der auf einem Drachen flog nicht gerade seinen Namen ausgesprochen, würde schwer werden. Der Mann flog auf einem Drachen! Nicht viele Menschen konnten behaupten, dass sie dieses Erlebnis hatten, um genau zu sein kein einziger. Yuu musste sich verhört haben, es musste ein Traum sein und jeden Moment würde jemand in sein Zimmer stürmen um ihn aufzuwecken. Er glaubte fest daran, während er die Augen so fest zusammen kniff, dass es allmählich wehtat.

Aber es war kein Traum, wie er enttäuscht feststellen musste. Das Beste war es den Mann zu ignorieren und sich auf sein jetziges Dilemma konzentrieren. Denn er konnte seine Beine noch immer nicht spüren und allmählich wurde es seltsam. Doch inzwischen lag sämtliche Konzentration auf dem Drachen, der sich auf den Boden legte, als wäre es völlig normal, dass er sich hier befand. Seine Sicht wurde schlechter, je länger er sich nicht rührte. Yuu wand den Blick von den unglaublichen Ereignisse direkt vor seinen Augen ab und konzentrierte sich auf seine Beine. Sein Blick klärte sich nur schwach, als der Mann ein seufzen ausstieß und damit erneut seine Aufmerksamkeit erlangte.

  >> Yuu Ashitaka? << rief er, dieses mal lauter. Yuu blieb nichts anderes übrig als ihm zu antworten, er würde nicht verschwinden.

  >> Was wollen sie von mir? << er war sich nicht sicher ob er die Frage wirklich gestellt hatte so leise wie ihm die Worte über die Lippen kamen. Und immer noch war er so verdammt Müde. Der Mann, Demian, musste ich gehört haben. Mit großen Schritten lief er geradewegs auf Yuu zu. Jemand keuchte auf und stellte sich schützend vor ihn. Keito, wie er glaubte. Sein bester Freund hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Er würde Demian nicht aufhalten können, dass wussten sie beide, trotzdem trat er dem Mann mutig entgegen.

  >> Ich werde dir nichts tun. << die Worte gingen ganz klar an Yuu, trotzdem schaute der Mann Keito an. Dieser bewegte sich nicht. >> Ich bin gekommen um dich abzuholen. << er schob sich an Keito vorbei und kniete sich zu Yuu. Obwohl sie sich nicht kannten lag Sorge in seinen Augen. >> Es tut mir leid, mir war nicht klar was mein Auftauchen hier anrichten würde. Ich bringe das wieder in Ordnung. << versicherte er ihm. Während sich Yuu noch die Frage stellte wovon er eigentlich sprach, hörte er ein Krachen. Es klang fürchterlich und er musste sich die Ohren zuhalten.

  >> Mich abholen? << fragte er, als das krachen und quietschen endlich losließ. Er hörte seine Kameraden scharf einatmen.

  >> Genau. <<

  >> Wohin wollen sie mich bringen? <<

  >> Ich denke darüber sprechen wir, wenn wir angekommen sind. << er kniete sich erneut zu Yuu runter. Yuu spürte seine Hand, als sie sich unter seinen Rücken schob und plötzlich befand er sich auf den Armen des Fremden. Als würde er nicht mehr wiegen als eine Feder. Zwar wollte er sich wehren, aber er hatte keine Kraft. Was er jetzt brauchte war Schlaf und wahrscheinlich ein Krankenhaus. Inzwischen glaubte er nicht mehr daran, dass seine Beine eingeschlafen waren. So bleich wie Hina und Keito gewesen waren, musste es übel um ihm stehen. Demian trug ihn an den anderen vorbei, die keine Anstalten machten ihm zur helfen, schnurstracks auf den Drachen zu, der sein Haupt wieder erhob. Die Angst kroch ihm die Kehle hoch, als sie vor dem riesigen Kopf stehen blieben. Die gigantische Schnauze kam näher und roch. Kein Muskel in seinem Körper rührte sich. Das letzte was er wollte, war das Mittagessen dieses Viehs zu werden. Allerdings schien es auch nicht daran interessiert zu sein. Nach ein passt Minuten in denen das Monster ihn beschnupperte, lief Demian an seinem Kopf entlang zu seinem Rücken. Der Drache ging mit dem riesigen Körper so weit nach unten, dass Demian aufsteigen konnte. Die Schmerzen die Yuu in dem Moment spürte, als er auf dem riesigen Rücken zum liegen kam waren unerträglich und entlockten ihm einen Schrei. Im nächsten Moment hörte er sie. Hina schrie und weinte. Sie beschimpfte den Mann, flehte das er Yuu in Ruhe lässt, doch er ließ sich nicht beirren. Stattdessen musste Yuu zusehen, wie der Mann wieder von dem Rücken des Drachens sprang. Zwanzig Minuten dauerte es, bis er nichts mehr hörte. Seine Mitschüler waren ruhig, Hina hatte aufgehört zu schreien. Einige Sekunden später sah er Demian, der sich wieder zu Yuu setze.