Vom Pech verfolgt

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Schon wieder eine fünf geschrieben. Wenn das so weiter geht bekomme ich nie meinen FORQ. Verdammt ich brauche mein Abitur und mein Studium um Psychologe zu werden.

Enttäuscht und verärgert packte der Junge seine Arbeit in seinen Rucksack. Er konnte sich sowas nicht leisten. Er brauchte seinen Abitur um zu Studieren. Nach dem Klingeln der Schulglocke durften alle nachhause. Die Schule war vorbei und während sich alle anderen Schüler freuten zu gehen, blieb der Junge allein zurück. Er wollte nicht nach Hause gehen. Dort konnte er sich nicht auf die Schule konzentrieren wegen den Lärm den seine Eltern ständig machten.
Seine Eltern stritten sich oft und laut. Egal ob es ihre Kinder hören könnten oder nicht. Der Grund für die ständigen Streitereien waren Sinnlos. Kleinigkeiten.

Der Junge stand auf und nahm seine Tasche, die er auf seinen Schultern schulterte. Langsam ging er los zur Schulbibliothek und suchte die passenden Büchern zusammen, die er für das lernen benötigte. Zu seinem Pech fand er keine. Er hatte immer Pech, was ihm ziemlich frustrierte. Schnaubend ging er mit leeren Händen raus zur Bushaltestelle. Sein Bus fuhr grade vor seiner Nase weg.
,,Ach komm schon!", rief er frustriert. Wieso hatte er nie Glück? Diese Frage hatte er immer, wenn er mal wieder vom Pech verfolgt wurde. Leider war das so gut wie jeden Tag.

Nach einer Überlegung entschied er sich den Weg zu laufen. Vielleicht konnte das ihm ja auf andere Gedanken bringen und mit Glück, wenn er welches hatte, trifft er auf das bezaubernde Mädchen aus seiner Klasse.

Jenny hieß sie und sie war echt eine wahre Schönheit. Ihre langen braunen Haare lagen immer perfekt. Sie strahlte immer und versprühte Freude. Nur dem Jungen bekam davon nie etwas ab. Sie mied ihn, nachdem er ihr eine Liebeserklärung gemacht hatte. Das schlimme daran war ja das sie darüber lachte als wäre es ein schlechter Witz gewesen. Dies brach sein Herz. In tausenden Splitter lag sein Herz in seiner Brust.

Nach einer guten Stunde Fußmarsch kam er Zuhause an. Er suchte sein Schlüssel in seinen Jackentaschen, fand ihn jedoch nicht. Schnell schmiss er seinen Rucksack von den Schultern und durchwühlte ihn. Wieder nichts. Da fiel ihm ein, dass er seinen Schlüssel auf seinem Schreibtisch liegen lassen hat. Grummelt zog er den Reißverschluss des Rucksacks zu und hob ihn auf.

Hoffentlich ist jemand da.

War sein einziger Gedanke als er klingelt.
Welch ein Wunder er hatte wohl heute mal Glück, denn schritte näherten sich der Wohnungstür. Zu seinem Pech war das sein Vater. Er schlug ihn immer wenn er eine schlechte Note Nachhause brachte.
,,Du kommst spät", war das einzige was er hörte von ihm. Er ging schweigend an ihm vorbei rein. Er hielt es nicht mehr aus. Den ganzen Stress Zuhause und in der Schule. Dazu kam noch sein Liebeskummer und den Schmerz an den Gedanken an Jenny.

Spät am Abend kletterte er aufs Dach. Er wollte springen und sein Leben sonzuende bringen. Er findet nichts mehr, was ihm am Leben hält. Er war einsam.
Grade als er zum Sprung ansetzen wollte hörte er seine große Schwester. Er beneidete sie. Sie hatte ihr Leben perfekt im Griff.

,,Was machst du da oben? Du willst doch nicht springen?", fragte sie und kletterte zu ihm rauf. ,,Doch. Warum sollte ich noch weiter leben? Ich bekomme nichts hin. Ich bin nutzlos", Verzweiflung sprach aus ihm.
,,Sag sowas doch nicht. Du bist doch mein kleiner Bruder. Du musst nur lernen dich ab zu härten. Komm. Ich helfe dir okay? Werf dein Leben doch nicht einfach weg. Siehe es aus Herausforderung die du meistern kannst."

Er mochte sie sehr. Egal wie dreckig es ihm ginge, seine Schwester baute ihn immer auf. Schließlich nickte er.

Ein paar Tage vergingen nach diesem Gespräch und seine Schwester hielt ihr Versprechen. Sie lernten jeden Tag und der Junge wurde tatsächlich besser. Er gewann immer mehr an Mut und meisterte auch Wochen später die Prüfungen.

Nervös und ängstlich wartete er auf seine Prüfungen. Diese entschieden ob er sein Abitur machen kann oder nicht. Er betete innerlich und tatsächlich. Er könnte sein Abitur machen. Er unterdrückte grade so einen Freudesschrei, da er ja immer noch in der Schule war. Er war so glücklich. Endlich hatte er auch mal Glück und das dank seiner Schwester, die ihn die ganze Zeit unterstütze und immer einen Klaps auf dem Hinterkopf gab, wenn er wieder zweifelte oder daran dachte sich vom Dach zu stürzen.

Endlich. Die Letzte Stunde war vorbei. Er rannte förmlich zum Bus und stieg ein. Er strahlte wie so lange nicht mehr. Nichtmal der Gedanke an Jenny stimmte ihn traurig. Nein im Gegenteil. Er könnte sich damit abfinden, dass sie ihm einen Korb gegeben hat. Er hatte über dieses Thema ein langes Gespräch mit seiner Schwester geführt. Er war ihr so dankbar. Endlich ging es bergauf.

Jahre vergingen und der Junge konnte seinen Traumberuf verwirklichen. Dies verdankte er seiner Schwester. Nur seiner Schwester und dadurch seine harte Arbeit. Sie hatte ihm immer wieder in den Arsch getreten, damit er etwas aus seinem Leben macht.

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Bitte gebt nicht auf und verwirklicht euer Traum. Lasst euch nicht unterkriegen okay? Seht positiv 😉

Anna

KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt