Kapitel 2.3

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~Xanadoo-Saburasa~

Ohne, dass Nadeschda sich richtig orientieren konnte und wusste, was um sie herum geschah, waren sie wieder in der Zeit, in der sie lebte.

Das Herz der Dämonin hämmerte in ihrer Brust und sie fühlte den Knoten in ihrem Magen. Nicht nur, weil sie mit Kirara diese Zeitreise unternommen hatte. Auch, weil sie zwei unschuldige Kinder diesen Hyänen zum Fraß vorgeworfen hatte.

"Schauen wir uns an, was aus Yui geworden ist", meinte die Göttin und Nadeschda blickte sich um.

Sie waren in dem Dorf, das ehemals von Yui geführt wurden war. Doch sie war kein Oberhaupt mehr. Stattdessen war da eine alte Frau, die Nadeschda nicht kannte. Doch ansonsten wirkte das Dorf unverändert.

"Wo ist Yui?", fragte die Dämonin leise und eigentlich wollte sie die Antwort gar nicht wissen.

Kirara blickte sich um und streckte ihre Fühler aus, bevor sie einen Weg aus dem Dorf einschlug.

Nadeschda folgte und als sie dem kleinen Haus, das wirkte wie ein typisches Hexenhaus im Wald, näher kamen, wurde sie ein wenig unruhig.

Als sie es betraten, bemerkten sie sofort den großen Kessel, der den ersten Raum fast vollständig ausfüllte. Überall hingen Kräuter und getrocknete Tiere.

"Sieht nicht aus, als hätte sie das Zaubern aufgegeben", meinte Nadeschda nüchtern. War alles umsonst?

Draußen erklangen Geräusche und die beiden gingen weiter, bis sie den kleinen Hinterhof erreicht hatten.

Dort schlug Yui, deren Haare mittlerweile etwas dunkler und länger waren, auf eine Stoffpuppe ein. Die Dolche, die sie dabei in der Hand hielt, führte sie sicher und präzise. Ihre Bewegungen waren elegant und ihr Körper durchtrainiert.

Kirara nickte zufrieden, während sich Nadeschda nach Ashblade umsah. Dass diese nicht mehr hier war und sie diese auch nirgendwo spürte, war nicht gut. Wenn sie nicht tot war, dann würde sich das wahrscheinlich später noch rächen. Damit hatte die Blonde schon Erfahrung.

"Was ist hier passiert?", wollte Nadeschda wissen. Der Nachteil einer solchen Zeitreise, war die Tatsache, dass die neue Zukunft bei allen anderen sofort ins Gedächtnis ging und das alte vergessen wurde. Nadeschda hingegen, die sich mit der Göttin in einer sicheren Zone befunden hatte, wusste noch genau, was eigentlich passiert war. Sie wusste nicht genau, wo sie die neuen Informationen her bekommen sollte.

Kirara trat auf Nadeschda zu und legte ihr kurz eine Hand auf den Kopf. Erst wollte die Dämonin etwas dazu sagen, als sie plötzlich spürte, wie Informationen sie überfluteten. Nadeschda keuchte auf und wusste überhaupt nicht, wie sie die ganzen Bilder verarbeiten sollte.

War es das, was Kirara bei ihren Zeitreisen immer mitnahm?

Die Dämonin keuchte erneut auf, bevor sie spürte, wie ihr Körper unter der Wucht der Erinnerungen einfach zusammenbrach.

Im Bann der UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt