Als der vierte Tag anbrach, war Marco schon früh auf den Beinen.
Nicht, weil er seinen Kameraden aus dem Weg gehen wollte oder es ihn danach zerrte, einen weiteren Tag einsam durch die Natur zu streifen.Er wollte sie wiedersehen.
Er wollte wissen, was sie zum weinen brachte.Vielleicht, ja ganz vielleicht, dachte er sich, war sie jemand, mit dem er sprechen konnte.
Sprechen über das, was geschehen war und das, was ihn erwarten würde.Den halben Tag verbrachte der Mann mit suchen, bis er sie an einem Bach fand.
Ihre zierliche, blasse Gestalt hockte am Gewässer, ihre Hand berührte es leicht und ihr Blick war leer.
Ganz anders, wie am Vortag, wo er einen Überfluss an Emotionen aus ihnen hatte lesen können.Als er auf sie zu trat, sah sie zu ihm und ihre Lippen formten ein sachtes Lächeln, dass er nur zu gerne erwiderte.
So setzte der Phönix sich neben sie und erzählte.
Er erzählte alles.
Von seiner Kindheit, seinem Beitritt seiner Familie, der Pflanze und seinem Tod, der in neun Tagen sein würde.
Zu seiner Überraschung vergoss er nicht eine Träne, während sie ihm zuhörte und gelegentlich einen zustimmenden Laut von sich gab.Als er geendet war, begann sie zu erzählen.
Alles.
Von ihrer Kindheit, ihrer Art nie aufzufallen, ihrer künstlerischen Ader, dem Tod ihrer Großmutter und ihrer Krankheit, die auch an ihrem Leben zerrte.Belustigt hatte er seinen Blick abgewendet und sarkastisch gelacht, wie auch sie.
Denn sie beide waren hoffnungslose Fälle, Verrückte, die bald sterben würden.So nah an der Klippe vor dem Tod, schenkten sie einander vertrauen.
Ja, Marco vertraute der Fremden, dessen Namen er nicht einmal kannte.
Vielleicht war es ja gerade das.Er kannte sie nicht, sie war ihm nicht wichtig.
Deshalb konnte er ihr alles erzählen.Denn sie war nur ein Niemand für ihn.
So wie er für sie einer war.
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13 Days | Marco the poenix
FanfictionWenn du noch dreizehn Tage zu leben hast, was fängst du dann mit dir an? Dieser Frage musste sich Marco stellen, als er bei einem Kampf sein Leben für das seines Vaters anbot. Denn nicht jede Geschichte, hat ein Happy End.