„Der Ring, der Ring ist wertvoller!“
„Nein, der Gürtel, ich sage dir der Gürtel hat mehr Macht!“
Garek hörte grinsend seinen zwei Freunden zu, wie sie sich über die verlorenen Artefakte von der Breitbrücke stritten, die Prinz Olas, der Kommandant der Stadtwache von Goldschlucht, mitsamt der zusammenbrechender Brücke in die Tiefe riss. Er genoss die Zeit, die er bei seinen Zwergenfreunden verbringen konnte.
Skare und Rafnur gingen mit dem Halbblut um als er wäre er ihr Bruder, einer von ihnen. Zusammen bildeten Sie einen herrlichen Anblick: Die zwei noch nicht ganz ausgewachsenen, immer noch zu kurz geratenen Zwerge und der Halbzwerg, der fast so groß wie ein Menschenmann war. Bei seinen zwei Freunden vergaß Garek manchmal, dass er zu keiner Welt richtig gehörte. Seitdem die Goldschlucht durch Verrat gefallen war, durfte kein Mensch mehr in die Festungen der Ostmark.
Obwohl sein Vater ein hoher Offizier innerhalb der Wache gewesen war und zudem noch ein enger Freund des Prinzen, war es Garek nicht vergönnt in die Hallen seiner Vorfahren einzutreten. Dafür hatte er freien Zutritt in die Hütten seiner mütterlichen Ahnen. Er war Schmiedelehrling bei seinem Onkel, wobei dieser ihm nach wenigen Monaten nichts mehr beibringen konnte und irgendwann gezwungen war Gareks Erzeugnisse, noch vor seinen eigenen, als beste Ware anzubieten. Das war natürlich ihr kleines Geheimnis.
Der junge Schmied hätte alles dafür gegeben einmal bei einem Zwergenmeister zuschauen zu dürfen. Er spannte gerade ihre Beute über die Glut und die Bohnen köchelten auch schon langsam vor sich hin. Die knisternen Kohlen spendeten den Dreien Wärme und Helligkeit in der fortgeschrittenen Dämmerung.
„Was denkt unser Schmied denn?“, wunderte sich Skare.
„Als Schmied sage ich: Der Ring. Aber als Krieger würde ich den Gürtel bevorzugen.“
„Weise Worte“, hallte es vom Rande der Lichtung.
Die drei Freunde staunten nicht schlecht als plötzlich ein alter Zwerg neben ihnen stand.