Der Vetter hatte sie verfolgt. Zu Beginn des darauffolgenden Winters, als Boten zum ersten Mal von Trollüberfällen an den Rändern der Berge berichteten, sah der verbitterte Mann seine Gelegenheit für Rache gekommen. Ich weiß nicht wie es genau ablief, aber der ehemals Verlobte reiste den Trollen entgegen, um sie auf diese Gelegenheit aufmerksam zu machen. Das letzte was man von ihm sah, war wie er sein Heimatdorf mit Gepäck für eine lange Reise verließ. Zuvor hatte er noch deiner Mutter versprochen, dass sie den Tag an dem sie deinen Vater kennen gelernt hat, schon bald verfluchen würde.“
Garek fröstelte: „Das hat mir auch mein Onkel erzählt. Aber von der Geheimtür höre ich heute zum ersten Mal.“
„Das liegt daran, dass Zwerge solche Sachen eigentlich für sich behalten, aber dein Vater war vor lauter Liebe unvorsichtig. Auf jeden Fall ist es ihm und uns allen teuer zu stehen gekommen. Im Nachhinein mussten die Trolle so vorgegangen sein: Um den Überraschungseffekt auf ihrer Seite zu haben sind ungefähr 100 von ihnen, abseits der Hauptstraßen der Ostmark, nachts in Gewaltmärschen zu uns gestoßen..“
„Hat sie denn niemand bemerkt?“, warf Garek ein. „Niemand, der dann mit dem Leben davongekommen ist. Zwei Jäger sind ihnen wohl vorher zum Opfer gefallen, wie sich nach dem Überfall herausstellte. Außerdem hatten die Trolle einen alten Bekannten dabei, der in den Jahrzehnten nach seinem letzten Besuch, der Schlacht gegen Kornal, nicht untätig gewesen war. Der Schamane, den Kronzacken verkrüppelte, führte den Stoßtrupp an und seine Macht war gewachsen. Auch wenn er fürchterlich hinkte hatte er sich mithilfe irgendeiner Hexenkraft neue Gliedmaßen erschaffen. Ein Bekannter von mir, einer von wenigen Überlebenden der Wachmannschaft von Goldschlucht, erzählte mir wenige Tage nach dem Unheil, dass die Gliedmaßen wie verbrannte Menschengliedmaßen aussahen, und dass aus der eigentlich deformierten Seite des Trollhexers ein halb verkohlter Menschenschädel ragte, der manchmal kreischend schrie.“