Der Weg zum Glück

09 - Sadie

Als ich am nächsten Morgen aufwache, stelle ich fest, dass ich große Lust auf die Schule habe. Luke und ich haben miteinander gesprochen und er mag mich!

Als ich mich gerade fertig mache, bekomme ich eine Nachricht. Überrascht nehme ich mein Handy in die Hand und sehe eine Nachricht von Carter. Ich habe ihn eingespeichert, weil wir im selben Jahrgangschat sind und jetzt bereue ich es. Da bekomme ich ja immer Aggressionen, wenn er mir schreibt. Angespannt starre ich darauf hinab und fühle meine innere Abneigung gegenüber dem Jungen und überlege, sie nicht anzuklicken. Doch dann schlägt meine Gutmütigkeit zu und ich schnappe es mir. Es ist unhöflich, nicht sofort zu antworten.

Hab deine Nummer Luke gegeben, steht dort und sofort schlägt mein Herz schneller. Ich quieke auf und freudig muss ich lächeln. Vielleicht wird alles gut und er sieht darüber hinweg, dass ich so unsensibel war! Gleichzeitig überlege ich, warum mich Carter dahingehend informiert. Er kommt mir eher wie ein Mensch vor, den es nicht interessiert, dass die Nummer weitergegeben wird. Vor allem, da er so sarkastisch geantwortet hat bei mir.

Nervös gehe ich auf den Chat mit Effi, in dem als letztes der Screenshot von Carter und mir prangt und schreibe ihr die Neuigkeit. Hoffentlich antwortet sie noch!

Ich starre die ganze Zeit auf mein Handy, als ich mich fertig mache. Doch gerade, als ich aus der Tür treten will, piept mein Handy. Sofort schnappe ich es mir und mein Herz setzt aus, als ich den Namen Luke erkenne. Verdammt! Was mache ich jetzt? Soll ich antworten? Soll ich warten? Soll ich mir die Nachricht ansehen und warten mit dem Antworten? Ich halte es nicht aus und öffne die Nachricht fast sofort.

Hey, hier ist Luke. Soll ich dich zur Schule mitnehmen?

Ich schreie kurz auf und mir fliegt fast das Handy aus der Hand, als ich hüpfend an der Haustür stehe. Er will mich mitnehmen? Ich fühle mein rasendes Herz und kann das riesige Grinsen nicht stoppen, das sich auf meinem Gesicht ausbreitet. Es fühlt sich wundervoll an. Meine Freude ist so groß, dass ich einfach nur dümmlich grinsend dastehe und meine Gedanken schweifen lasse. Zu ihm und seinen Freunden, zu unserer gemeinsamen Zukunft und zu Dingen, die wir gemeinsam tun werden. Einfach die gemeinsame Zeit mit ihm. Einfach Perfektion hautnah berühren und ansehen zu können. Und natürlich das Grinsen in seinem Gesicht, das mich völlig einnimmt. Meine Gedanken schwenken um. Wir würden Musik machen und er wäre bei jedem einzelnen meiner Konzerte dabei. Immer in erster Reihe mit einem strahlenden Lächeln. Ich hätte keine Angst, zu spielen, und würde es einfach tun. Für meinen Freund. Meinen Geliebten. Vielleicht meinen Ehemann und Vater gemeinsamer Kinder?

Das erneute Aufleuchten meines Handys reißt mich aus meinen Träumen und gespannt halte ich es in meinen Händen.

Sadie?

Erschrocken fällt mir auf, dass ich nicht geantwortet habe und fange sofort mit dem Antworten an. Dabei bin ich sehr nervös und lese meine Antwort mehrmals durch, nur um auch keinen grammatikalischen Fehler zu haben. Und dass die Antwort lässig ist.

Aber natürlich! Mich würde das super doll freuen!!!!!!!! Okay, vielleicht ist es nicht so lässig. Die Ausrufezeichen sind zu viel des Guten. Vielleicht ist es zu begeistert. Doch die blauen Häkchen zeigen mir, dass Luke es schon gesehen hat und er schreibt sofort. Ich habe schon leichte Angst, dass er mich auslacht. Was würde ich tun, wenn er mir schreibt, das sei ein Scherz gewesen? Wenn er nur mit mir spielen wollte?

Gut, ich fahre jetzt gleich los. Komm raus, wenn du fertig bist Ich weiß nicht, was mich mehr begeistert. Seine Art, dass er Kommata richtig setzen kann oder die Tatsache, dass er mich tatsächlich mitnehmen wird. Ich bin glücklich, dass er beides tut und renne in das Bad, um mein Aussehen zu überprüfen. Ich kann ja nicht zu hässlich zu ihm gehen und womöglich völlig verschrecken. Dabei bin ich so nervös, dass ich erröte und nichts dagegen unternehmen kann, mein Aussehen mehrmals im Spiegel zu checken.