Jagdzeremonie
Es war ein wunderschöner Herbsttag. Ein Neumondtag. Der Tag an dem alle, die das sechzehnte Lebensjahr überschritten haben, aufbrechen. Der Tag der Jagd!
«Raven bist du schon wach? Du musst noch was essen bevor du aufbrichst!» «Ja Mutter!», murmelte ich vor mich hin. Ich stand auf und taumelte zu meinem Schrank. Ich kramte ein großes schwarzes Päckchen mit einer violetten Schnur heraus und legte es auf mein Bett. Danach kämmte ich mein Haar und flocht mir ein lilanes Band in meine Zöpfe und band diese nach hinten. Dann öffnete ich das Paket. In ihm lagen ein schwarzes Kleid mit Spitze, dazu ein Paar kniehoher Stiefel, ein gräulicher Umhang und ein kleines Kästchen. In diesem Kästchen lagen ein Armband aus Leder und eine Kette mit einem Mond daran, zusätzlich noch ein Medallion mit dem Wappen Darkonias, einem heulenden weißen Wolf auf schwarzem Grund, darauf. »Das ist wohl für meinen Beschützer..«, murmelte ich bevor ich die Kleidung anlegte. Ich nahm meine Tasche und packte mir einen Beutel, in dem meine Jagdkleidung war, ein. Danach begab mich nach unten in die Küche, wo meine Mutter schon stand und mir etwas zu essen machte. »Es riecht nach Truthan!« »Ja extra für dich!« Mein Vater betrat die Küche, an seiner Seite, sein ständiger Begleiter und Beschützer Solem. Der schwarze Wolf sah mich mit seinen wunderschönen tiefvioletten Augen an, als wollte er sagen Wehe du bringst einen Truthahn mit nach Hause. Ich musste bei dieser Vorstellung einfach lächeln. Ich kannte Solem und Lune so gut als wären sie meine Beschützer, was sie ja indirekt waren. »Ich erinnere mich noch gut an meine Jagdzeremonie!« , sprach Vater wieder. Ich kannte die Geschichte schon längst, aber ich nickte trotzdem mit dem Kopf, und tat so als würde ich ihm zuhören. »Es war im Morgengrauen des zweiten Tages, eine tiefe, dunkle Höhle vor mir, und ein Rudel aus wildgewordenen Hunden hinter mir. Ich hatte nur einen Ast, und näherte mich der Höhle, als einer der Hunde mich angriff. Plötzlich staarten mich zwei violette Augen aus der Dunkelheit an und ein schwarzer Wolf sprang heraus! Er verjagte das Rudel, und mit einem Blick in seine violetten Augen wurde mir klar... « ».. dass du und Solem euch gefunden habt. Ich weiß Vater« , unterbrach ich ihn. Er sah mich verdutzt an, und Mutter und ich mussten lachen. Nachdem wir die Naricht von Hawk's Tod bekamen, haben wir nicht mehr so gelacht. Ich vermisse ihn wirklich sehr... Es war nun drei Jahre her, dass man meinen älteren Bruder in den Krieg schickte. Und vor zwei Jahren bekamen wir die Naricht, er sei in der Schlacht gefallen.. Denk an etwas glückliches Raven, heute ist nicht der Tag ihm nachzutrauern!, zwang ich mich an etwas anderes zu denken. Ich verschlang mein Frühstück förmlich, und machte mich, dann an der Seite meines Vaters, auf den Weg zum Schlitten. Eigentlich war es nur ein Wagen an dem Ochsen angebunden sind, aber da früher, am Tag der Jagd, noch Schnee lag, nannte man ihn den Schlitten.
Heute würde jedes Volk Edres diejenigen die sechzehn geworden sind, losschicken um an der Jagdzeremonie teilzunehmen. Heute würde jeder seinen Wächter suchen und innerhalb von drei Tagen finden. So war es schon immer, und so wird es auch heute sein. Denn der Tag der Jagdzeremonie ist und war seit jeher ein Tag des Waffenstillstands und jedes Land schickt seine Leute in das Herz der Wächter. „Das Jagdgebiet“. Jedes Land hatte einen Ort, der abgeriegelt war und nur am Tag der Jagd betreten werden darf. Ich ging also zum Schlitten wo die anderen mich bereits erwarteten. Ich setzte mich auf den Platz neben Fiona Shadowleaf, sie ist eine alte Freundin und die einzige im Dorf die mich nicht wie eine Königin behandelt und verhätschelt. Ich hasse es wenn jemand das macht. Ich bin zwar die Tochter des Bürgermeisters, aber deswegen braucht man mich nicht zu verhätscheln.. Fiona sah mich mit einem besorgten Blick an. »Sag mal Raven, was ist wenn jemand seinen Wächter nicht findet?« »Das ist unmöglich!«, beruhigte ich Fiona.Wir unterhielten uns die ganze Fahrt über, über die verschiedensten Themen. Und als wir ankamen Tat sich vor uns ein riesengroßer Wald aus Giftdornbüschen und Neumondtannen, hinter einer großen, schwarzen, mit Efeu bewachsenen Mauer, auf. Davor befand sich ein großer Platz, auf deren Mitte sich eine riesige Feuerschale befand. Ein paar Meter hinter der Feuerschale stand ein hölzernes Podium, auf dem eine Person in einer grünen Robe stand. Angekommen, stellten wir uns auf dem Platz auf! »Wilkommen zur großen Jagd, Jäger des Schattenwaldes! Ich bin Morgan, Divinatorin Darkonias. Und ich werde eure Jagdzeremonie segnen. Stellt euch bitte in zwei Reihen auf! Vorne stehen die Mädchen und hinten die Jungen.« Sie ging von links nach rechts zu jedem Mädchen, fragte nach ihrem Namen, Lieblingsfarbe und ihrem Geburtsmond und malte ein Symbol in alt-edrian auf das Gesicht der Person. Bis sie bei mir war: »Raven Dovefeather, dich brauche ich nicht zu fragen, Sternenkind« Sie nahm ihre Farbe, und malte mir einen, nach unten gerichteten, Sichelmond auf die Stirn. Als Morgan dann bei den Jungen fertig war, segnete sie uns alle noch. Eine weiße Eule, flog auf ihre Schulter, und sie sprach ein paar unverständliche Sätze, vermutlich auf alt-edrian. Seit unserer Ankunft waren schon zwei ganze Stunden vergangen. »Jäger des Schattenwaldes, ihr habt von nun an drei Tage Zeit, euren Wächter zu finden!« »Wie erkennt man seinen Wächter?« Hörte ich Liam Ironheart fragen. »Oh, ihr werdet ihn erkennen, wenn es soweit ist!« Sie brachte uns zur großen Mauer, und öffnete uns den Eingang. »Geht hinfort! Bedenkt aber die drei großen Regeln: Keine Waffen, tötet keinen anderen Jäger, und tötet kein Tier im Wald! Und nun geht!«
Ich lief einen kleinen Pfad entlang, zu einem Fluss. Ich lief flussaufwärts, bis ich bei einem Wasserfall angelangte. Hier schlage ich mein Lager auf! Am Abend machte ich ein kleines Feuer, und grillte ein Stück Truthahn, das ich heute morgen über hatte, und dann zu meinem Proviant packte, über dem Feuer. Morgen beginnt es! Morgen! Was es wohl ist? Ein Fuchs, so wie Lune? Oder ein Wolf, ähnlich wie Solem? Vielleicht auch ein Vogel, ein Rabe zum Beispiel... Nein das wäre zu naheliegend! Vielleicht doch eher ein Fabelwesen... Kommt zwar nur selten vor, wäre aber cool.. Sowas wie ein Drache obwohl, das wäre merkwürdig.. Drachen kommen hauptsächlich in Dragonia und Huō vor. Außerdem wie soll ich einen Drachen mit nach Hause bekommen..? Solange ich das mit dem Seelenspiegel nicht hinbekomme, wird das mit dem Drachen zu Hause nichts.. Na ja Ich legte mich mit meiner schwarzen Wolldecke und meiner Tasche, die ich als Kopfkissen bennutzte, auf einen Felsvorsprung, in der Nähe des Wasserfalls schlafen. Drei Tage, und dann werden mein Wächter und ich nach Hause gehen.. , dachte ich mir und schlief sofort danach ein.
Kapitel 1 ist on! Feedback gerne in die kommis, Kapitel zwei kommt wenn Kapitel drei fertig ist, dachte ich mir so... Also bis dann!

DU LIEST GERADE
Phoenixfeather Spark (vorerst abgebrochen)
FantasyRaven Dovefeather, macht sich auf Anweisung einer Divinatorin, auf um ihren Wächter zu finden. Auf ihrer Reise, begegnet sie sechs anderen Personen und sie machen sich auf nach Infinia, das Land der Phönixe. Dies ist der erste Band der vermutliche...