62. Kapitel

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Wir standen auf einem Balkon, hoch oben über Brooklyn und sahen auf die Hochhäuser hinab. Überall waren Lichter zu sehen. Die Straßen weit unter uns wurden von ständigen Autos erhellt, jedoch wirkte alles so winzig und fern.

Der Anblick war atemberaubend. Der Balkon auf dem wir standen war tatsächlich voller Kerzen, die ein Meer aus Lichtern bildeten und überall drum herum waren Rosen, die einen wundervollen Geruch verströmten.

In der Mitte stand ein Tisch, der frisch gedeckt war. Von frischem Obst bis zu unglaublich lecker richenden Braten war alles vorhanden.

Es sah so wunderschön aus, dass ich noch immer nichts sagen konnte.

Ich drehte mich zu Alec um, der mich gespannt beobachtete.

Das alles hatte er für mich getan? Für mich?

Er sah nur das Gute in mir und er liebte mich so wie ich war. Dafür war ich ihm so unendlich dankbar.

In meinem gesamten Leben war ich noch nie so glücklich, als in diesem Moment.
In meinem Bauch tanzten tausende Schmetterlinge und meine Wangen glühten.

Ich wollte etwas sagen.
Wollte ihm erklären wie viel mir das bedeutete und wie sehr ich ihn liebte.

Aber es kam kein Ton aus meinem Mund. Mein Kopf war wie leergefegt und ich konnte nur fassungslos Lächeln.

Aus den Tiefen meines Kopfes schrie eine boshafte Stimme:

Das hast du nicht verdient! Du bist ein Monster und eine Mörderin!

Ich drängte die Stimme zurück und konzentrierte mich auf Alec.

Meine Augenwinkel begannen verräterisch zu brennen.

Da löste sich eine Träne aus meinem Augenwinkel.

"Ich weiß nicht was ich sagen soll... Danke Alec, dass ich... Unfassbar." Hauchte ich.

Seine Augen begannen zu strahlen und er lächelte glücklich.

Dann kam er zu mir herüber und zog einen Stuhl zurück, damit ich mich setzten konnte.

Dankbar setzte ich mich und wartete bis auch er mir gegenüber saß.

Mein Blick wanderte über die Skyline und es verschlug mir noch einmal den Atem.

"Es ist einfach wunderschön."

Mein Blick blieb jedoch wieder an seinen Augen hängen und unsere Blicke verhakten sich.

"Ich freue mich, dass es dir gefällt." Er grinste charmant und deutete auf den Tisch.

"Greif zu, ich hoffe es schmeckt dir."

"Da bin ich mir sicher" erwiderte ich.

Wir aßen gemeinsam und das Lächeln schwand weder aus meinem, noch aus seinem Gesicht.

Nicht ein einziges Mal brachte mich der Gedanke, an die bevorstehende Gerichtsverhandlung aus dem Gleichgewicht.

Es war mir tatsächlich egal.

Ich wollte einfach hier sitzen und den Moment genießen. Vielleicht genau deswegen, weil es eventuell mein letzter gemeinsamer mit der Liebe meines Lebens war.

Als wir fertig waren, stand er auf und bot mir seine Hand an.
Die nahm ich glücklich entgegen und ließ mich auf die Füße ziehen.

Wir befanden uns in einem Hotel, in einem der besten Zimmer.
Noch nie hatte ich solch einen Luxus, wie hier gesehen.

Shadow Or Light? Demon Or Angel?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt