In der Höhle war nicht wirklich etwas Sehenswertes. Unebene Felswände und weißer Sand. Ein paar Muscheln. Ein paar bunte Steine. Nichts besonderes. Er wollte gerade wieder auftauchen als der Lichtstrahl seiner Lampe über etwas direkt unter ihm viel. Der Gegenstand - was auch immer das sein mochte - spiegelte das Licht sofort zurück - genau in Will's linkes Auge. Erschrocken ließ Will die Lampe los die zu Boden sank. Er wollte danach tauchen aber er spürte bereits das brennen in der Lunge und auch der Druck auf seinen Ohren nahm zu.
"Willst du wieder Bewusstlos werden du Dummkopf ? Diesmal rettet dich keiner Sandfort." Sagte die Stimme in seinem Kopf.
"Aber wenn du erst auftauchst und dann wiederkommst ... Wer weiß, vielleicht ist dann deine Lampe nicht mehr da ...?" erwiederte die andere Stimme.
Will entschied sich nicht aufzutauchen sondern die Lampe zu holen. Er glich den Druck auf seinen Ohren aus und griff nach seiner Lampe. Als der Lichtstrahl auf den weißen Sandboden viel, spiegelte der seltsame Gegenstand von eben ihn sofort wieder. Aber bevor Will ihn wieder aus den Augen verlor, streckte er die Hand aus und griff blind in den Sand. Dann drehte er sich und schwam an die Oberfläche, wobei er versuchte nicht zu schnell aufzutauchen, weil man sonst ja die bekannte Taucherkrankheit kriegen konnte.
Als Will mit dem Tauchen angefangen hatte, als 7-Jähriger Junge, war ihm das einmal passiert, und das war ihm eine Lektion für's Leben gewesen. Er hatte eine endlose Stunde in einem Raum sitzen müssen in dem nur wenig Sauerstoff war und ein seltsamer Geruch hatte über allem gelegen. Trotzdem hatte er mit dem Tauchen weitergemacht. Und wozu hatte ihn das geführt ? Er wäre beinahe ertrunken und glaubte an Meerjungfrauen.
An der Oberfläche angekommen lies er sich in den Sand fallen. Dann zog er sich mit einer Hand die Taucherbrille vom Kopf und die Flossen von den Füßen. Er lag allerdings nur ein paar Sekunden so da, da die Sonne ihm direkt ins Gesicht schien und ihm sofort warm wurde. Erst in diesem Augenblick merke Will, dass seine rechte Hand total verkrampft war und öffnete sie. Heraus viel nasser Sand, ein paar Kieselsteine die sich in seine Haut gedrückt hatten und ein Silberner Gegenstand der in der Sonne glitzerte.
Bei dem seltsamen Gegenstand handelte es sich um ein Herzförmiges Amulett. Am Rand hatte es hübsche Verziehrungen in Form von Kringeln mit Blumen und Blättern die in das Silber geritzt waren.
Will drehte es in seiner Hand mehrmals herum. Dann öffnete er es. Etwas viel ihm entgegen. Ein silberner Ring. In dem Ring war eine Gravur allerdings in einer Schrift - oder vielmehr Sprache - die Will nicht lesen konnte. Er legte den Ring zurück in das Amulett und schloss es wieder.
"Was bitte macht ein so hübsches Amulett mit einem so tollen - garantiert nagelneuen - Ring im Wasser? Wie kommt es dahin ? Hat es jemand verloren ? Sehr lange konnte es noch nicht dort liegen, dann wäre es angelaufen. Also muss jemand kurz zuvor dort gewesen sein." Überlegte Will. "War tatsächlich jemand hier gewesen ?"
Der Gedanke machte ihm Angst. Er nahm seine Taucherflossen und seine Lampe und machte sich so schnell es ging auf den Rückweg.
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Chroniken von Elanor
FantasyAls das kühle Wasser seine Haut berührte, seufzte er innerlich. Was für ein schönes Gefühl! Er tauchte tiefer und je tiefer er kam desto mehr entspannte er sich. Nach ungefähr 15 Meter stutze er: War da gerade ein grünes Schimmern gewesen?