Julian Brandt

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für @SchreibFeeder

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Auf dem Weg zum Spiel, Unfall, schwer verletzt ins Krankenhaus, (Jenny)

„Viel Glück beim Spiel heute. Ich mach mich dann jetzt auf den Weg ins Stadion", meinte ich am Handy zu Julian. „Danke, mach das ich muss jetzt auch los. Wir sehen uns nach dem Spiel, unten bei dem Parkplätzen wie immer. Fahr vorsichtig! Ich liebe dich", verabschiedete sich Julian. „Mach ich. Ich dich auch bis später", meinte auch ich und legte auf. Ich packte mein Handy in die Tasche und griff nach dem Autoschlüssel. Ich wollte mich gemeinsam mit Marlen und Scarlett am Signal Iduna Park treffen und musste so langsam los. Aufgeregt, wie vor jedem Spiel von Julian, stieg ich ins Auto und machte mich auf den Weg. Ich kämpfte mich durch den Dortmunder Verkehr, bevor es plötzlich einen lauten Knall gab. Mein Kopf knallte gegen das Lenkrad und alles wurde schwarz.

*Julians Sicht*

Mit Vorfreude auf das Spiel heute schnürte ich meine Schuhe nochmal richtig zu. Ich warf noch mal einen Blick zu meinem Kästchen in der Kabine, wo ich ein Bild mit Jenny und mir hingeklebt hatte. Ich freute mich so sehr, dass sie heute wieder mal im Stadion war. Sie war meine wichtigste Stütze und ich war ihr so dankbar, dass sie mich nach Dortmund begleitet hatte. Ich strich nochmal über das Bild, lächelte und schloss dann den Schrank.
Gemeinsam mit der Mannschaft verließ ich die Kabine und machte mich auf in den Spielertunnel, wo die Einlaufkinder uns alle schon aufgeregt erwarteten. Kurz musste ich mich an meine Kindheit erinnern. Ich selbst war auch mal ganz stolz mit einem Fußballer aufgelaufen und ich konnte mir gut vorstellen irgendwann mit Jennys und meinen Kindern aufzulaufen.
Das Spiel heute war von Anfang an eine harte Nuss. Hoffenheim machte es uns nicht gerade leicht. Deshalb ging es mit einem 0:0 in die Pause. Vor ich in die Katakomben trat, checkte ich die Tribüne ab, konnte jedoch Jenny nirgends entdecken.
Die zweite Hälfte war ähnlich zäh wie die erste. Erst in der 74. Spielminute lief ein Angriff über Jadon, welcher mit seiner Schnelligkeit allen davon lief und den Ball schließlich zu mir durchsteckte. Ich war völlig frei und zirkelte den Ball gekonnt am Torhüter vorbei ins Tor. Jubelnd lief ich richtung Fans und formte mit meinen Fingern ein Herz. Für die Fans aber ganz besonders für Jenny. Das Tor war für sie. Ich wurde von den Jungs umringt.
Letztendlich blieb es beim knappen 1:0 und wir feierten mit der gelben Wand unseren Sieg. Auf unserer Stadionrunde winkten einige ihren Freundinnen bzw. Frauen auf der Vip Tribüne. Zum zweiten Mal heute hielt ich ausschau nach Jenny, konnte sie jedoch nirgends entdecken.
Vielleicht war sie ja schon auf den Weg zu unserem Treffpunkt schoss mir durch den Kopf und ich joggte deshalb eilig in die Kabine. Ich duschte schnell und machte mich fertig. Wenig später stand ich am vereinbarten Treffpunkt, von Jenny fehlte jedoch jede Spur. Scarlett und Marlen gesellten sich zu mir. „Hei Julian ist Jenny krank? Wir haben heute mit ihr ausgemacht aber wir haben sie nirgendwo gesehen", erkundigte sich Scarlett. „Hallo Scarlett, hallo Marlen! Nein sie müsste schon hier sein! Ich hab vorhin mit ihr telefoniert und da wollte sie sich gerade auf den Weg machen", klärte ich die beiden auf. „Komisch", meinte Marlen und runzelte die Stirn. Auch ich war etwas verwundert, weshalb ich nach meinem Handy griff. Vielleicht hatte sie ja geschrieben. Als ich mein Handy entsperrte sah ich etliche verpasste Anrufe von Jennys Vater und ihrem Bruder und einer unbekannten Nummer. Was wollten die alle von mir. Auch auf Whats App hatte mir Jenny keine Nachricht hinterlassen, jedoch ihr Bruder. Etwas verwirrt öffnete ich diese:

Julian du musst sofort ins Krankenhaus kommen. Jenny hatte einen schweren Autounfall!!!!

Mir wurde schwindelig und meine Augen wurden feucht. "Hat sie dir geschrieben?", fragte Scarlett und riss mich zurück in die Realität, "ist alles ok? Du bist plötzlich so blass." "Jenny hatte einen schweren Autounfall", flüsterte ich und brach, kaum hatte ich es ausgeprochen in Tränen aus. "Was?", fragten Marlen und Scarlett beide gleichzeitig entsetzt. "Ich muss sofort ins Krankenhaus", meinte ich aufgewühlt. "Warte Julian du kannst so sicher nicht fahren. Ich fahr dich! Marlen nimmst du Marco mit?", meinte Scarlett und Marlen nickte nur betroffen. Scarlett  legte einen Arm um mich und ging mit mir zu ihren Auto. "Sie schafft das. Jenny ist stark", versuchte sie mich aufzumuntern und auch sich selbst gut zuzureden, während wir auf dem Weg ins Krankenhaus waren.
Dort trafen wir auf eine völlig aufgelöste Familie von Jenny. Ihre Eltern lagen sich in den Armen und ihr Bruder starrte an die Wand. Ihre ältere Schwester lag in den Armen ihres Mannes, welcher versuchte sie zu beruhigen. Als Martin, ihr Bruder, mich entdeckte, stand er sofort auf und zog mich in eine Umarmung. Nun schluchzte ich laut auf und ließ einmal mehr meinen Tränen freien Lauf.
"Das ist alles meine Schuld...", flüsterte ich und seine Eltern sahen mich ernst an. "Julian, du kannst gar nichts dafür", meinte ihr Vater doch ich schüttelte den Kopf:"Doch, hätte ich sie nicht gefragt ob sie zu meinem Spiel kommt, wäre alles ok!" "Julian du weißt selbst, dass das totaler Blödsinn ist", meinte nun ihr Bruder.
Nach gefühlten Stunden des Wartens kam endlich ein Arzt und gab uns Auskunft. "Sind sie die Familie von Jenny Mayer?", fragte er uns und alle nickten. "Nun gut. Wir konnten sie stabilisieren. Sie hatte großes Glück. Zunächst hatten wir bedenken, da sie ungewöhnlich lange nicht aufgewacht ist. Sie hat mehrere Rippenbrüche, eine Gehirnerschütterung und einen gebrochenen Arm", erklärte er uns. "Können wir zu ihr?", fragte ihre Mutter und er nickte. Während erstmal ihre Familie zu ihr ging, wartete ich gemeinsam mit Scarlett, welche nun schon länger hier ausharrte. "Julian, Jenny möchte dich sehen", meinte ihre Mutter und ich riss mich so aus meinen Gedanken. Während der Rest der Familie aus dem Zimmer trat, stand ich auf und betrat das weiße Krankenhauszimmer und schloss hinter mir die Tür. Jenny lag an mehreren Geräten angeschlossen und mit einigen Kratzern im Gesicht im Bett. "Hey Julian", flüsterte sie schwach. "Schatz was machst du für Sachen", flüsterte ich zurück und mir standen die Tränen in den Augen. Ich setzte mich zu ihr ans Bett und griff nach ihrer Hand. "Mama hat erzählt du gibst dir die Schuld am Unfall..", meinte sie und drückte meine Hand. Etwas betroffen sah ich zu Boden. "Schatz du kannst nichts dafür. Der was über rot gefahren ist, hat die Schuld", meinte sie und ich blickte ihr ins Gesicht. Sie versuchte zu lächeln und auch wenn sie dabei Schmerzen hatte und ich ihr das deutlich ansah, hatte sie das schönste Lächeln was man sich nur vorstellen konnte. "Ich liebe dich und ich bin so froh, dass dir nicht mehr passiert ist", meinte ich schließlich und vereinte unsere Lippen.

Ich hoffe ich habe deine Wünsche so erfüllt. Hoffe dass euch allen der Oneshot gefallen hat!🥰

Oneshot Buch - FußballWo Geschichten leben. Entdecke jetzt