Maximilian Philipp

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für @michelle_draxler

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Müde aber glücklich sperrte ich die Tür zu Max und meiner Wohnung auf. Die letzten drei Tage war ich auf einem Meeting in London gewesen und war nun froh endlich wieder zu Hause zu sein. Ich versuchte möglichst leise zu sein und ließ den Koffer erstmal im Eingangsbereich stehen um Max nicht zu wecken falls er noch schlief. Leise tapste ich in unser Schlafzimmer, wo ich ihn vermutete. Gestern war die Weihnachtsfeier des BVBs gewesen, wo ich ihn leider nicht begleiten konnte, deshalb ging ich davon aus dass es gestern recht spät geworden ist. Mario, mein Bruder, hatte mir schon berichtet, dass es drunter und drüber lief, was ich mir bei den ganzen Chaoten gut vorstellen konnte;).
Als ich schließlich die Tür öffnete fand ich ihn wie vermutet schlafend vor. Doch nicht alleine. Eine Blondine, bei welcher es sich bei genauerem Betrachten um Melanie, Sekretärin beim BVB, handelte, lag neben ihm. Wut stieg in mir hoch und die Tränen schossen mir in die Augen. Das konnte doch nicht wahr sein. Absichtlich laut knallte ich die Tü wieder zu und saußte in den Flur.
"Schatz?", hörte ich Max hinter mir, als ich in meine Schuhe schlüpfte. Ich drehte mich um und Max stand nur in Boxershorts vor mir. "Sag mal gehts noch? Du fasst mich nicht nochmal an. Geh zu deiner Melanie, aber lass mich in Ruhe. Das hab ich mir nie von dir erwartet", zischte ich wütend. "Baby, lass es mir dich erklären..", fing er an. "Nenn mich nicht Baby und was gibts da denn zu erklären", meinte ich und nahm den noch unausgepackten Koffer und meine Handtasche. "Ich liebe dich. Bitte bleib hier und lass uns reden. Bitte", flehte er mich, doch ich schüttelt nur den Kopf:"Es gibt nichts mehr zu reden. Lass mich gehen" Er sah mich niedergeschlagen an und seine Augen glänzten gefährlich, bis schließlich die erste Träne über seine Wange rollte. Immer noch voller Wut verließ ich unsere Wohnung und steigte in mein Auto, wo ich erstmal kurz durchatmen musste. Warum hatte er das gemacht? Drei Tage vor Weihnachten. Ich wollte und konnte es immer noch glauben. In mir brachen alle Bände und die Tränen bahnten sich nun den Weg über meine Wangen und tropften auf meinen grauen Mantel. Ich brauchte einige Minuten um schließlich das Auto anzulassen und aus der Garage zu fahren. Da bekam ich noch mit wie Melanie total zersaust aus dem Haus lief. Wie ich es schließlich ohne Unfall zu meinem Bruder geschafft hatte, war mir ein Rätsel, aber rund eine Viertelstunde später stand ich vor seiner Haustür. Ann-Kathrin öffnete mir die Tür und sah mich sofort besorgt und geschockt an. "Michelle Süße was ist passiert? Komm erstmal rein", meinte sie und zog mich ins innere der Wohnung bevor sie mich fest umarmte. Nun fing ich wieder heftig an zu weinen. "Mario komm mal bitte", rief Ann-Kathrin schließlich nach einer Weile, nachdem sie mich nicht beruhigen konnte. "Michelle", meinte Mario erschrocken und eilte zu mir, "was ist passiert?" Ann-Kathrin löste sich von mir und drückte mir einen Kuss auf die Wange und schon wurde ich von meinem Bruder in die Arme gezogen. "Ich mach dir einen Tee", meinte Ann und verschwand in der Küche. "Komm und wir gehen ins Wohnzimmer", schlug Mario vor und ich nickte. Er nahm mir meinen Mantel und meinen Schal ab und ich schlüpfte aus meinen Schuhen.
Er schob mich ins Wohnzimmer und wir setzten uns beide aufs Sofa. Ann gesellte sich auch zu uns und reichte mir einen Tee. "Danke", meinte ich und versuchte kurz zu lächeln. Ich nahm einen Schluck bevor ich anfing den Beiden zu erzählen was passiert war. "Er hat was? Will der mich verarschen? Ich hab ihm von Anfang gesagt er soll dich nicht verletzen sonst ist er dran. Der kann was erleben", meinte Mario wütend und stand auf. "Nein Mario bleib hier und beruhig dich. Das bringt doch nichts", meinte ich und Ann stimmte mir zu. Mario sitzte sich schnaufend wieder hin:"Aber er verdient es so richtig eine in die Fresse zu bekommen. Wenn das Fabian hört und Felix erst, er ist tot!" "Mario!", ordnete Ann ihm an, "Das hilft doch deiner Schwester auch nicht. Süße du kannst natürlich erstmal hier bleiben" Sie schenkte mir ein warmendes Lächeln und Mario zog mich nochmal zu sich und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. "Fabian und Felix kommen morgen auch und dann feiern wir gemeinsam mit Papa und Mama Weihnachten", meinte Mario und ich nickte und lächelte leicht. Der Gedanke an Weihnachten und Familientreffen ließ mich etwas lächeln. Weihnachten war einfach eine der besten Zeiten im Jahr auch wenn ich sie dieses Jahr wohl ohne Max verbringen würde. Ohne die eigentliche Liebe meines Lebens.
Am darauffolgenden Tag sollten schließlich Fabian und Felix anreisen. Ich hatte eine recht unruhige Nacht und musste ständig an das eine Bild, Max mit dieser Melanie im Arm, denken. Nochmal einen Blick auf mein Handy versicherte mir, dass sie gleich da sein müssten. Mein Handy war zugespamt von Max Nachrichten und verpassten Anrufen. Als ob ich die annehmen würde. Als es klingelte sprang ich freudig auf und lief zur Tür. Davor standen wie erwartet meine beiden Brüder und ich fiel zunächst Fabian und danach Felix, mit dem ich die engste Bindung hatte, um den Hals. "Geht's dir wieder besser Schwesterherz?",fragte er fürsorglich und ich nickte leicht. Ich war noch immer am Boden zerstört, doch Mario und Ann hatte das bestmöglichste versucht, dass es mir wieder besser ging. Als wir wenig später beim Mittagessen saßen klingelte es plötzlich und Mario sah Ann fragend an aber diese zuckte nur mit den Schultern. Mario stand auf um aufzumachen während wir weiter aßen und gespannt lauschten. "Hey Mario ist Michelle bei dir? Ich mach mir echt Sorgen", erkannte ich Max Stimme und meine Augen füllten sich mit Tränen. "Das hättest du dir früher überlegen müssen, vor du mit dieser Melanie ins Bett steigst. Lass die Finger von meiner Schwester. Ich hab dich gewarnt", hörte Mario wütend. Ann sah mich mitfühlend an und Felix griff nach meiner Hand. Fabian stand nun auch auf und begab sich zu Mario. "Ich..ich war betrunken ich wollte das doch alles nicht. Ich liebe sie doch", hörte ich Max schluchzen. "Denk vorher nach. Und jetzt lass uns in Frieden", meinte Fabian und knallte die Tür zu. Wow, so wütend hatte ich die Beiden selten gesehen. Sie kamen wieder zu uns an den Tisch und aßen weiter als wäre nichts passiert.
Die letzten Tag vor Weihnachten versuchten mich Ann und meine Brüder irgendwie abzulenken. Ann und ich machten die letzten Besorgungen für Weihnachten und sie fuhr sogar in Max und meine Wohnung und holte meine Sachen. Alle gemeinsam gingen wir ein letztes Mal dieses Jahr auf den Weihnachtsmarkt und schmückten gemeinsam den Weihnachtsbaum. Schließlich war Heilig Abend und alle hatten sich herausgeputzt. Ann und ich im Kleid und meine Brüder in feiner Hose und Hemd. So machten wir uns schließlich auf zu unseren Eltern, wo wir schon freudig erwartet wurden.
Meine Mama nahm mich fest in den Arm wir hatten uns schon länger nicht mehr gesehen.
Gemeinsam ging es schließlich an den festlich geschmückten Tisch und Mama servierte uns die leckersten Speisen. "Mama du hast dich heute wiedermal selbst geschlagen", meinte Felix und sie lächelte zufrieden. Nachdem Essen setzten wir uns, wie jedes Jahr, in Wohmzimmer an den Weihnachtsbaum, wo darunter schon jede Menge kleinere und größere Päckchen lagen. Wir wollten gerade mit der Beschehrung beginnen als es plötzlich klingelte. Meine Mutter stand etwas überrascht auf und ging zur Tür, ich folgte ihr. Doch als sie diese öffnete konnte ich meinen Augen nicht trauen. "Guten Abend Astrid. Ich wollte nur kurz vorbeikommen und euch schöne Weihnachten wünschen. Ich hab euch ja schon gesagt, dass es heuer besser ist, dass ich nicht dabei bin", meinte Maximilian und sah mich an. Astrid sah zwischen mir und ihm hin und her. "Danke vielmals Maximilian. Komm doch kurz rein", meinte sie lächelnd. "Nein der kommt nicht in unser Haus", meinte Mario plötzlich hinter uns und funkelte Max wütend an. "1. Ist das hier mein Haus und 2. Hast du dich zu beruhigen", meinte meine Mutter streng. "Kommt doch kurz mit", meinte sie und wir beide folgten ihr in die Küche. „Ich weiß zwar nicht was zwischen euch vorgefallen ist. Aber klärt das bitte wie erwachsene Leute", meinte sie und verließ die Küche. „Da gibt es nichts zu klären, Mama", rief ich ihr hinter her. „Genau. Vor ihr das nicht geklärt habt, lass ich euch hier nicht raus", meinte sie und drehte den Schlüssel der Küchentür um. „Mama lass mich raus", bat ich sie doch ich erhielt keine Antwort. Wütend klopfte ich gegen die Küchentür und ließ mich auf dem Boden nieder. „Michelle reden wir einfach", meinte Max nach einiger Zeit. Er setzte sich neben mich und ich rückte ein Stück weg. „Was denn?", fragte ich ihn genervt. „Es tut mir leid. Ich wollte das alles nicht. Ich war nicht bei Sinnen. Ich liebe nur dich. Diese Nacht war der größte Fehler meines Lebens bitte verzeih mir", bat er mich. "Glaubst du das geht so einfach? Du hast mein Vertrauen missbraucht", fragte ich und sah ihn das erste Mal wieder in die Augen. "Ich weiß. Aber ich möchte dir zeigen, dass du mir vertrauen kannst bitte gib mir diese eine Chance", sagte er und sah mich flehend an. "Ich weiß nicht", meinte ich leise und er sah mich enttäuscht an. "Wir sind seid 2 Jahren zusammen. Willst du das wirklich einfach so wegwerfen?", fragte er. "Max mach es bitte nicht noch schwerer als es eh schon ist", bat ich ihn. "Schatz..ich liebe dich. Bitte ich werde alles versuchen um dein Vertrauen wiederzubekommen. Ich weiß dass du mich liebst. Zwei Jahre ist eine echt lange Zeit. Ich kann mir ohne dich gar nichts mehr vorstellen. Ich will mit dir später mal Kinder großziehen und mit dir alt werden und ich verspreche dir ich werde dich auf Händen tragen. Lass uns heiraten, ich möchte dich meine Frau nennen können. Das was ich getan habe ist unverzeihlich aber bitte lass es uns versuchen. Wir lieben uns doch", meinte er den Tränen nahe. Mir traten die Tränen in die Augen. "War das gerade ein Heiratsantrag", meinte ich halb lachend halb weinend. "Ja", meinte er und zog mich zu sich in seine Arme, wo ich mein Gesicht an seiner Brust vergrub und sein vertrauter Geruch mich umhüllte.
"Max ich liebe dich ja auch noch, aber ohne Vertrauen geht das nun mal nicht. Ich geb dir diese eine Chance, die hoffentlich nutzen wirst. Aber bitte gib mir Zeit", meinte ich. "Danke Schatz, dass bedeutet mir echt viel. Ich geb dir alle Zeit der Welt", sagte er glücklich und zog aus seiner Hosentasche ein kleines Kästchen. "Hast du das alle geplant?", fragte ich ihn leicht grinsend als ich den wohl wunderschönsten Ring der Welt erblickte. "Nein nicht direkt. Ich hatte ihn schon Zuhause, ich wollte dir den Antrag eigentlich zu Weihnachten vor der Familie machen aber das ist ja leider daneben gegangen. Ich hoffe du möchtest ihn trotzdem", erkärte er mir und ich nickte wobei ich ein "ja" flüsterte. Glücklich nahm er den Ring und steckte ihn mir an den Ringfinger. "Danke Schatz du machst mich zum glücklichsten Menschen", meinte er strahlend und ehe ich es mitbekam lagen seine Lippen auf meinen. Das wohlige und unbeschreibliche Gefühl von Geborgenheit, welches ich nur bei ih hatte, breitete sich in mir aus und mein ganzer Körper kribbelte. "Ich liebe dich, Schatz", flüsterte er, bevor er abermals seine Lippen mit meinen Verschmelzen ließ.

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