Kapitel 1
Jimin PoV
Als ich endlich in der Schule war, steuerte ich sofort auf mein Klassenzimmer zu, ich war froh Jin und seinen Freunden nicht über den Weg zu laufen und im Klassenzimmer war ich fürs erste sicher, zumindest vor Jin aber auch in meiner Klasse gab es einer aus seinem Freundeskreis Taehyung und gerade dieser machte mein Leben zur Hölle.
Im Klassenzimmer angekommen, setzte ich mich auf meinen Platz und schaute aus der Scheibe. Wie lange würde ich das noch ertragen? Ein Jahr hatte ich durchgestanden, aber würde ich das noch lange mitmachen können? Würde ich diesen Schmerz wirklich noch länger ertragen?
„Jimin" Sungjae mein bester Freund hatte sich neben mich gesetzt und lächelte mich freundlich an. „Hey." Ich lächelte zurück doch war sofort mit meinen Gedanken wieder wo anders, ich hasste es das ich es ihm nicht sagen konnte oder besser gesagt nicht durfte. Jin hatte es mir von Anfang an verboten und es war mir ein Wunder das ich kein Vertrag unterschreiben musste in dem alle Regeln festgelegt waren.
„Du bist in Gedanken" Ich nickte nur etwas und Sungjae verstand sofort und ging zu seinen anderen Freunden, den im Gegensatz zu mir hatte er wirklich einige davon.
Am liebsten würde ich jetzt Jin schreiben, würde ihm sagen wie es mir ging, aber auch das war nicht erlaubt, ich durfte ihm nur schreiben wenn er mir schreibt und ich mir sicher bin das seine Freunde nicht in der Nähe waren. Ich seufzt leise und kurz darauf kam meine Lehrerin und begann den Unterricht von dem ich nur die hälfe mitbekam.
„Verdammt Jimin." Sungjae hatte sich zu mir gelehnt und redete wohl immer wieder auf mich ein.
„Mhm?"
„Was ist den mit dir los?"
„Wahrscheinlich hat er gerade über sein trostloses Leben nachgedacht." War klar, Taehyung der genau hinter mir saß musste sich natürlich wieder einmischen.
„Halt die Klappe, hast du noch nicht gemerkt das weder Sungjae noch ich an deiner Meinung interessiert sind?" Das war wahrscheinlich einer der Grund warum ich auf der Liste der „Opfer" ziemlich weit oben stand, ich konnte mein Mund einfach nicht halten.
„Was meintest du gerade du...." Ich ließ ihn den Satz nicht aussprechen, es war so einfach Taehyung zu reizen.
„Ich meinte das du deine Meinung lieber deinen Freuden erzählst, du langweilst uns." Ich lächelte süßlich und wusste das es mich spätestens in der Pause erwischen würde und die sehnte ich im Moment mal gar nicht herbei.
„Das wirst du bezahlen Jimin." Taehyung knurrte und mein Magen zog sich zusammen, ich würde also spätestens in der Pause wieder auf Jin treffen.
Als die Schulglocke dann ihren Dienst tat, stand ich sofort vom Stuhl auf und ging aus dem Klassenzimmer, doch meine Flucht war wohl immer noch zu langsam gewesen. Ich wurde am Arm gepackt und ich konnte Taehyungs Grinsen an meinem Ohr deutlich spüren.
„Wo willst du denn hin?" In mir schnurrte sich alles zusammen.
„Dort wo du nicht hin möchtest, lass mich los." Taehyung schien einen Moment zu überlegen, fand meine Idee wohl aber nicht besonders gut.
„Ich glaube Jin wird sich mal wieder auf deinen Besuch freuen." Ich biss mir sofort auf die Lippen, schlimmer konnte es nicht mehr werden.
Taehyung schleifte mich einmal quer über den Schulhof mit sich, bis wir bei den anderen ankamen, ich kannte nicht viele davon sie waren mir auch egal. Es reichte das ich Jin kannte und es ärgerte mich das ich Jin so gut kannte. Warum war es ausgerechnet er in den ich mich verlieben musste?
„Wenn bringst du denn da mit?" Ich erkannte Jins Stimme sofort und schaute auf, ich sah kurz seinen geschockten Blick und schaute ihm mit traurigen Augen an, doch sein Blick sofort wieder eiskalt.
„Er wird es nie lernen." Wieder versuchte ich mich von ihm zu befreien doch Taehyung dachte nicht daran seine dreckigen Finger von mir zu lassen.
Nur kurze Zeit später spürte ich Jins Faust in meiner Magengrube und stöhnte schmerzvoll auf. Wie konnte er so etwas tun? Wie konnte er mich am Morgen schlagen und am Abend mir die Sterne vom Himmel holen?
Ich versuchte nicht mitzubekommen wie oft er zuschlug, doch ich hatte schon mehr abbekommen als das, trotzdem wimmerte ich schmerzerfüllt.
„Du kannst jetzt gehen." Jins Stimme war ohne jegliche Gefühle und ich riss mich von Taehyung los und ging davon, ich versuchte die Schmerzen zu unterdrücken aber es war kaum möglich.
Der restliche Tag ging an mir vorbei wie ein Film ohne Ton, ich wollte und konnte nichts aufnehmen, die Schmerzen in meiner Magengegend waren unerträglich und ich wusste nicht wie ich mich Bewegen sollte aber irgendwie schaffte ich es zu Bus und nach Hause. Ich legte mich sofort in mein Bett und die Tränen rannten nur so über meine Wange. Ich schaute auf das Bild was auf meinem Nachtschrank stand und drehte es um, es zeigte mich und Jin zusammen in meinem Bett, fest aneinander gekuschelt so wie wir fast jede Nacht einschliefen aber gerade wollte ich es nicht sehen.
Es war schon dunkel draußen als sich meine Zimmertür öffnete und ich hörte wie jemand die Tasche abstellte.
„Jimin?" Seine Stimme war unglaublich sanft und er legte seinen Schlüssel der in mein Elterhaus führte auf den Schreibtisch und die Jacke der Schuluniform legte er ebenfalls ab. Ich antwortete ihm aber nicht.
„Hey Jimin." Er setzte sich auf die Kante des Bettes und ich rollte mich zusammen und mit dem Rücken zu ihm, stöhnte dann kurz vor Schmerz auf.
„Bist du sauer?"
„Fragst du das wirklich?" Wie konnte er nur so etwas dummes Fragen? Natürlich war ich sauer.
„Warum musst du ihn auch immer wieder reizen?"
„Warum verbietest du ihm nicht mich so zu behandeln? Wieso behandelst du mich so?" Meine Stimme war leise und traurig, ich verstand ihn einfach nicht.
„Du weißt wieso."
„Weil dein Ruf dir wichtiger ist, ich weiß Jin aber ist das wirklich ein Grund weshalb du mich schlägst?" Meine Stimme wurde lauter, die Wut kam wieder in mir hoch und ich drehte mich zu ihm.
„Ist das ein Grund weshalb du mir sowas antust?" Ich hob mein Hemd hoch und zeigte ihm die blau grünen Flecken auf meinen Bauch.
„Es war immer so." Ich nickte nur, was war das für ein Logik?
„Ja nur weiß ich nicht wie lange das noch funktionieren wird." Es war das erste mal als ich das offen Aussprach und ich sah wie Jin die Kinnlade nach unten fiel.
„Es ist mir egal das du mich in der Schule hasst, das du mich keines Blickes würdigst, dass du so tust als würdest du mich nicht kennst aber jedesmal diese Schläge halte ich nicht mehr aus Jin. Wie kann man denjenigen so zurichten den man angeblich liebt?" Meine Stimme war weinerlich und die Tränen standen schon in meinen Augen.
„Jimin ich liebe dich."
„Beweis es mir."
Ich drehte mich wieder mit dem Rücken zu ihm und schloss meine Augen, wischte mir mit den Augen dann sanft über meine Wangen. Zuerst bewegte sich Jin nicht von seinem Platz doch nach einer gefühlten und verließ mein Zimmer, dies wurde heute also die erste Nacht seit unserer Beziehung ohne Jin an meiner Seite.