The shadow that I am

Kapitel 1

Manchmal stehe ich vor dem Spiegel und verstehe nicht warum gerade meiner Familie das ganze in der letzten Zeit passiert. Früher, als ich ein kleines Mädchen war war die Welt perfekt und so bunt, voller Farben und so lebendig. Warum muss das erwachsen werden so anstrengend sein? Man hat Probleme über die man früher nicht nachgedacht hat.
"Na Schätzchen, alles in Ordnung?", meine Mutter kommt ins Zimmer und schaut mir durch den Spiegel direkt in die Augen. 

"Ja, alles Okay, ich frage mich gerade nur warum gerade uns so etwas passiert." 

"Ach weißt du, wir werden das schon irgendwie schaffen." An ihrem Tonfall erkenne ich das sie selbst an ihren Worten zweifelt. 

"Packst du noch die letzten Kartons aus vor dem Abendessen ?", fragt sie mich plötzlich, um vom Thema abzulenken, 

"Klar mache ich."

Nach dem mein ach so toller Dad meine Mum mit seiner Assistentin betrogen hat sind ich und meine Mutter in eine kleine Wohnung gezogen. Das ist noch garnicht so lange her, weshalb in meinem Zimmer noch Kartons rumstehen die ausgepackt werden wollen. Die Wohnung ist schön allerdings etwas ganz anderes als ich es gewohnt bin. Seit ich denken kann lebte ich in einem riesigen moderenen Haus, aber alleine schon durch die jetzige Lage will ich dort nicht leben, auch schon nicht weil Olivia die Assistentin jetzt dort lebt. Sie hat sich bei meinem Dad eingenistet und zieht ihm schön das Geld aus der Tasche, aber mir soll es recht sein. Er hat Mum betrogen und jetzt soll er mit diesem Fehler leben und daraus lernen . 

Ich schnappe mir einen der Kartons auf dem ANGEL drauf steht und hole mein Schulzeug heraus. Ich platziere es sorgfältig auf meinem Schreibtisch und mache mich an den nächtens Karton. Diesmal sind es Kissen die ich unordentlich auf mein Bett schmeiße. So wie die Kissen auf meinem Bett liegen, so sieht in letzter Zeit mein Leben aus. 

Nachdem ich die letzten Kisten ausgepackt habe gehe ich in die Küche, in der meine Mum schon fleißig herum werkelt. Wenn Mom so ausgiebig kocht, heißt das sie denkt über etwas nach und ich weiß genau was sie gerade beschäftigt . Dad. 

"Das riecht ja köstlich", sage ich und lehne mich an den Küchentresen. 

Mum putzt gerade Champignons und summt dabei das Lied mit das im Radio läuft. Sie ist eine so starke Frau, die sich von nichts unterkriegen lässt. Zwar merke ich das sie etwas bedrückt, aber ich kenne sie jetzt mittlerweile schon 17 Jahre. Außenstehende würden sagen sie benimmt sich ganz normal. 

"Ach, ich hab heute mal was neues ausprobiert. Eine Art Champignonpfanne.", reißt sie mich aus meinen Gedanken. 

"Das klingt aber gut", antworte ich während ich an eine Schublade gehe und mir eine Gabel heraushole. Blitzschnell stibitze ich mir etwas aus der Pfanne. 

"Oh, Angel bei so etwas bist du noch mein kleines Mädchen. Ich kann noch garnicht glauben das du schon in ein paar Wochen 18 Jahre alt wirst.", sie kommt auf mich zu "aber weißt du was? In meinem Herzen bleibst du immer die Kleine Angel die mir immer Blumen von draußen mitgebracht hat."

Oh ja, ich war früher besessen von Blumen, ich habe alle möglichen Blumen gepflückt und sie meiner Mum gebracht. Sie kommt auf mich zu und gibt mir einen Kuss auf die Wange, ehe sie sich umdreht um in der Pfanne rumzurühren. Ich liebe meine Mum egal was passieren wird, werde ich sie lieben und auf ihrer Seite stehen. Sie hat es so verdient, jemanden an ihrer Seite zu haben der ihr Kraft in dieser Situation gibt. Auch wenn ich gerade selber mit meinen Problemen zu kämpfen habe, werde ich für sie da sein. 

Ich decke den Tisch und setzte mich an ihn. Während Mum noch einwenig das Essen vorbereitet, spiele ich etwas an meinem Handy und lese die neusten Blogeinträge meiner liebsten Fotografen. Wenn ich etwas gerne mache, dann ist es fotografieren. Seit ich an meinem fünfzehnten Geburtstag eine Kamera geschenkt bekommen habe mache ich Bilder von den unterschiedlichsten Dingen und bearbeite sie danach. Alles habe ich mir selber beigebracht, während meinem stressigen Schulalltag und ich entwickle mich immer weiter. Fotografieren ist meine Leidenschaft. 

Mum stellt das Essen auf den Tisch und ich lade ihr und mir etwas auf den Teller. Schweigend essen wir auf und ich gehe in mein Zimmer. Mum wünscht mir eine gute Nacht und schon nach wenigen Sekunden schlafe ich ein. Sehr früh für meine Verhältnisse allerdings war heute ein anstrengender Tag. Ohne mir noch über irgendetwas Gedanken zu machen sinke ich in wohltuenden Schlaf.