𝖙𝖜𝖔

24 5 3
                                    

Jungkook

Einzelne Sonnenstrahlen brechen durch das Glas meiner Terassentür. In der Nacht habe ich so unruhig geschlafen, dass ich nun ungeschützt, ohne Decke über meinem Kopf, auf meinem Bett liege.
Durch die Wärme der Sonnenstrahlen in meinem Gesicht geweckt, öffne ich meine zerknauschten Augen. Ich reibe mir mit den Händen diese und lasse meine Arme wieder neben mir auf das Bett fallen. Mit meinem vollem Lungenvolumen atme ich mehrmals hintereinander tief ein und aus.

Ich krame nach meinem Telefon, dass sich nach, wie vor auf meinem Nachttisch befindet. Ich denke an den Jungen, der mir gestern noch geschrieben hat und das ich seine letzte Nachricht wohl bekommen würde, wenn ich mein Handy jetzt einschalte. Ich verschwende ein paar Gedanken darin, ob ich mich trotz dessen dafür entscheide oder nicht. Ich lasse es, dann aber erstmal in meinem Bett liegen und hiefe mich auf meinen Ellbogen gestützt nach oben.

Ich Tapse mit meinen nackten Füßen zu meiner immernoch geschlossenen Tür und drücke mit vollem Feingefühl die Klinke herunter.
Mit lauschenden Ohren horche ich nach jeglichen Geräuschen, die mein Vater von sich geben könnte, doch höre ich nichts.

Mit zusammengebissenen Zähnen schleiche ich aus meinem Zimmer und schaue mich im Haus um.
Er muss wohl schon zur Arbeit gefahren sein.
Unachtsam betrete ich die Küche und stapfe in eine kaputte Whiskey Flasche, welche zerbrochen am Boden liegt.

„Aish!~", schreie ich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Ich lasse mich zu Boden fallen und halte mir meinen Blutenden Fuß. Mir rollen die ersten Tränen über meine geröteten Wangen. Das aufschlurchzen kann ich mir auch nicht verkneifen. Ich begutachte behutsam meinen Fuß. Ein länglicher Schnitt ziert die untere hälfte dessen. Mit einem Küchentuch abgedrückt kann ich die stark blutende Wunde gut versorgen.

Ich ziehe mich an dem Küchentisch nach oben und verbinde meinen Fuß mit einem Geschirhandtuch.
Meine Augen begutachten das Gemisch von Whiskey, Blut und Scherben auf dem Boden.

Ich atme schwer aus und fange an diese Unordnung so gut es geht aufzuräumen, dann schnappe ich mir eine Flasche Wasser und humpel zurück in mein Zimmer.

Mein Bett fängt meinen leichten Aufprall ab und ich ziehe meine Decke über mich hinüber. Kurz vor meinem Kinn bremse ich ab und lasse sie auf mich hinab sinken. Mein Fuß pocht unubterbrochen und es schmerzt immer mehr. Den Schmerz ausgeblendet mache ich mein Handy an. Die wohl kommende Nachricht des Jungen hat mein Kopf in dem Moment komplett ausgeblendet.

Mein Finger tippt, wie automatisch auf Tumblr.

< ———————— >

*Mitteilungen*

1 ungelesene Nachricht von Tae
[öffnen/schließen]

Tae: Ich wollt dir nicht zu nah treten oder so.
Deine letzten Beiträge machen mir nur Sorgen

Ich runzel meine Stirn.
Er macht sich Sorgen? Um mich?

Kookie: Warum solltest du dir
Sorgen machen? Kennst mich
nichtmal

< ———————— >

[neuen Eintrag schreiben]

Selbst, wenn er weg ist verletzt er mich.

[senden/löschen]

< ———————— >

Tae: Wie meinst du deinen letzten Post?

Kookie: Bin in einer seiner kaputten
Glasflaschen getreten

Tae: Von wem? Mist.. Das kann schlimm enden.
Lass das untersuchen ok?

Kookie: Geht schon

Tae: Sei nicht unvorsichtig
Tae: ?
Tae: Komm, dass ist echt kein Spaß

< ———————— >

Seine Besorgnis belächelnd lege ich mein Handy bei Seite. Seine Sorgen sind höchstens aus Freundlichkeit, denn kennen tut er mich ja nicht
Ich ziehe mein Fuß etwas zu mir heran. Das Geschirrhandtuch ist durchz das Blut schon ganz Nass und rot. Mein Bettlaken sieht nicht anders aus.
Ich binde es schmerzhaft etwas fester zu und lege meinen Fuß dann wieder ab.
Mein Blick festig sich an der Zimmerdecke. Ich lausche dem Wind der die Blätter der Bäume zum rauschen bringt.
Morgen ist wieder Schule. Ich schlucke und wende meinen Blick ab. Er trifft nun meinen Fußboden. Es herrscht eine große Unordnung. Die spiegelt wohl mein Inneres wieder, denn genauso, wie es hier aussieht, sieht es in mir aus.

Das Wochenende habe ich in meinem Bett verbracht. Man mag es mir vielleicht nicht glauben, aber ich finde es nicht schlimm, dass ich nicht draußen gewesen bin, oder etwas unternommen habe. Abgesehen davon, dass ich sowieso keine Person dafür gehabt habe, hätte ich mich eh nicht aus meinem Bett quälen können.
Mein Vater ist in der hinsicht zu dem sehr streng. Er hat Regeln und die nicht zu knapp.

Da ich die Begegnung mit ihm grade gerne vermeiden möchte, gehe ich schnell duschen, bevor ich mich in mein Bett kuschel und mir noch ein paar Gedanken zu diesem Tae mache.
Trotz der Gedankenflut, die mich grade überschwämmt hat, schaffe ich es schnell einzuschlafen.

inside ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt