Die Entwicklung des Bogensports

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Olympische Spiele

Der Überlieferung nach hat der griechische Held Herakles (Herkules) im Jahre 776 vor Christus die Olympiade des Altertums ins Leben gerufen.
Herkules war ebenfalls Bogenschütze, allerdings war das Bogenschießen zu der Zeit noch keine olympische Disziplin.
Bei den weniger bekannten isthmischen Spielen und bei den meisten anderen Wettkämpfen jedoch, war Bogenschießen eine Disziplin.

Im Jahre 394 nach Christus wurde dann die letzte Olympiade ausgetragen.
Doch dank der Bemühungen des Barons Pierre de Coubertin wurden 1896 wieder die ersten Olympischen Spiele eröffnet. 4 Jahre später, 1900, flogen dann die ersten Olympischen Pfeile.
Doch die Olympiade 1920 in Antwerpen war die letzte, an welcher Bogenschützen teilnehmen durften.

Die Gründe für das Ende des olympischen Bogenschießens sind unklar. Vermutlich lag es an den fehlenden einheitlichen Regeln, die für ein internationales Turnier sehr wichtig sind. Weiterhin galt, dass der Bogen von den meisten noch nicht als modernes Sportgerät angesehen wurde. 1931 wurde die Fédération Internationale de tir a l'ark (FITA) gegründet. Diesem Verband gelang es nach großen Bemühungen, dass 1972 das Bogenschießen in München bei den Olympischen Spielen wieder anerkannt wurde. Ebenfalls wurden die von der FITA aufgestellten Spielregeln akzeptiert. Dies hatte zur Folge, dass fast weltweit die Zahl der Turnierschützen stieg. Die FITA-Regeln erlaubten jeder Art von Bögen ausgenommen Compoundbögen und Armbrust.


Bogensport in England

Mit der Erfindung des Schießpulvers gerieten in vielen Ländern Pfeil und Bogen in Vergessenheit. Es gab jedoch Leute die sich dafür eingesetzt haben, dass er nicht gänzlich verschwindet, sondern auch für Freizeit und Sport genutzt wird.
1787 wurden in einer dieser Clubs auch zum ersten Mal Frauen aufgenommen. Der Grund dafür war, dass die Göttin Diana, die Göttin der Jagd, ebenfalls eine Bogenschützin war.

Im Jahre 1900 wurde das Bogenschießen so populär, dass es keine Zeitschrift oder Zeitung gab, die nicht über Bogenschießen berichtete. Inzwischen zählt Bogenschießen neben Cricket und Tennis zu den wichtigsten sportlichen Freizeitbeschäftigung.

Bogensport in Amerika

1828 gründeten vier Herren einen Bogenschieß-Club, mit der einfachen Erklärung, sie seien es Leid, immer nur Billard zu spielen.
Die Ausrüstung wurde aus England geliefert. Dies war zwar sehr teuer, hinderte jedoch weitere Männer nicht daran, einzusteigen.
Sie waren rund 30 Jahre aktiv, bevor die Gebrüder Thomson das Bogenschießen nach der, durch den Bürgerkrieg verursachten Pause, wieder populär machten. In kürzester Zeit gründeten die Amerikaner im ganzen Land neue Clubs. 1879 taten sich mehrere Bogenclubs zusammen um Meisterschaften auszutragen.

Seit den 1920er Jahren wurde das Equipment für Bogenschießen selbst in Amerika hergestellt und seither war das Bogenschießen nicht mehr wegzudenken.


Bogensport in Deutschland

Anders als in vielen anderen Ländern hielt sich in Deutschland die Begeisterung für das Bogenschießen in Grenzen. Erst im Jahre 1930 wurde der erste deutsche Bogenschütz-Verein, die Hamburger Bogenschützen Gilde, gegründet. Mitte der 1950er Jahre fanden die ersten nationale Wettkämpfe in Deutschland statt.
Mit eher weniger Erfolg versuchten die Deutschen auch bei internationalen Wettbewerben teilzunehmen. Schwierig war jedoch, dass sie noch nicht so viel Aufbauarbeit im Bereich der Jugend machen konnten, da sie erst einmal Erwachsene zu der neuen Sportart hin führen mussten.

Als 1972 in Deutschland schließlich die Olympischen Spiele stattfanden, gab es einen ganz großen Boom hin zum Bogensport. Zwei Jahre später wurden die Deutschen dann durch Rudi Schiffel Europameister bei den Herren und in der Mannschaft.

Bei den Weltmeisterschaften 1985 in Seoul platzierten sich dann die deutschen Damen an der dritten Stelle hinter den Russen und Korea.

Inzwischen gibt es in Deutschland über 300.000 Profi- und unzählige Hobbyschützen.

Bogenschießen - hohe Kunst mit langer GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt