Ungewissenheit

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,,Genau, kann ich es ihnen nicht sagen. Es ist bei jeder Person anders. Ihr Körper ist stark verletzt es dauert, bis sie sich wieder erholt hat.",antwortete der Arzt hinter mir.

Irgendwie prallten diese Worte jedoch nur bei mir ab, ich wollte nicht hören wie lange ich jetzt ohne Lucy "leben" muss.

,,Ich lass sie dann mal alleine.",meinte er und verließ den Raum.

,,Ich hab mal gehört Leute die in Koma liegen können einen hören, also ja, dann versuch's ich jetzt auch mal...hey Lucy ich vermiss dich jetzt schon. Aja und wir werden Eltern, unfassbar nicht wahr. Ich und Vater, sowas hätte ich mir niemals vorstellen können...aber mit dir ist alles möglich."

Luke räuspelte sich neben mir.

,,Ich lass euch mal dann allein...",meinte er und tränen waren in seine Augen.

Danach drehte er sich um und ging.

,,Luke tut mir leid. Ich habe ihn die Freundin weggenommen und dann bekommen wir auch noch ein Kind. Das muss schwer zu verkraften sein? Aber ich glaube er wird es verkraften. Genauso wie du wieder gesund wirst. Hoffentlich bald...denn ich brauch dich."

Traurig sah ich sie an, was mache ich nun die nächsten Wochen? In der Schule? Wie soll ich mich verhalten? Normal, niedergeschlagen?

...

Ich redete noch eine Weile mit Lucy als ein Arzt rein kam und meinte, dass die Besuchszeit aus wär.

Ich küsste Lucy nochmal und versicherte ihr das ich morgen wieder kommen werde. Daraufhin bestellte ich mir ein Taxi und fuhr nach Hause.

Als ich die Tür öffnete konnte ich nicht glauben wer in meinen Haus stand.

Meine fucking Eltern.

Ich schluckte.
Scheiße jetzt gibts Stress.

,,Mom? Dad? Was ist los? Warum seit ihr hier?"

Doch anstatt mich anzuschreien umarmte sie mich einfach.

Einfach so!

Sie kommen nach einen halben Jahr wieder zurück und dann ohne einmal Hallo zu sagen umarmen sie mich mal so, obwohl sie das hassen.

,,Wir haben von deinen Unfall gehört, wie geht es dir?",fragte meine Mutter besorgt.

,,Mir geht es gut, jedoch Lucy....",ich schluckte schwer als ich an sie dachte.

,,Wer ist Lucy?",entgegnete mein Dad verwirrt.

Aja, sie kennen ja Lucy noch nicht.

,,Lucy ist meine Freundin. Sie liegt in künstlichen Koma, sie war auch dabei am Unfall...nur sie hat es schlimmer erwischt.",erwiderte ich und sah in die besorgten Augen meiner Mutter.

,,Oh nein. Die Arme. Wann werden wir sie den kennenlernen?",fragten sie mich und ihre Augen leuchteten auf.

Ihr Ernst! Ich hab ihr erzählt, das sie in Koma liegt und das ist ihr Reaktion? Nicht zu fassen!

,,Mom...keine Ahnung sie ist ja noch im Krankenhaus!",meinte ich sarkastisch.

,,Entschuldigung Tyler...sie bedeutet dir viel, oder?"

,,Ja."

,,Komm erstmal rein und erzähl uns von ihr."

Ich setzte mich also am Tisch und fing an von Lucy zu erzählen. Sie haben mir auch erzählt das sie für längere Zeit nun hier bleiben würden.
Das mit der Schwangerschaft habe ich ihnen noch nicht gesagt, dass möchte ich erst wenn es Lucy gut geht.

,,Mom? Dad? Ich bin Müde ich leg mich schlafen."

,,Ja, gute Nacht Schatz."

Müde schlürfte ich die Treppe nach oben. Ich zog meine Sachen bis auf die Boxershorts aus und legte mich ins Bett.

Es fühlt sich falsch an...ohne Lucy.
Ihr Duft und ihre Wärme fällt neben mir.

Lucy fehlt neben mir.
Unruhig fiel ich ins Land der Träume, wo der ganze Albtraum nochmal durchlief.

...

Sonnenstrahlen fielen auf mein Gesicht.

Montag.

Oder? Ich hab keine Ahnung seitdem Lucy in Koma liegt habe ich jegliches Raumzeit-Gefühl verloren.

Mittlerweile sind schon 2 Monate vergangen. Jeder Tag ist der gleiche. Ich gehe in die Schule. Esse. Trinke. Versuche fröhlich zu wirken obwohl ich innerlich tot bin. Das einzige was mir hilft ist der Moment wo ich zu Lucy und unseren Baby gehe.

Ihr Bauch ist schon leicht gewachsen, sie ist nun schon fast in dritten Monat. Alles sieht gut aus. Auch Lucy sieht mittlerweile besser aus, die Verbänder an ihren Kopf und Füße sind weg. Nur noch leichte Spuren zerren ihren Körper.

Ansonsten ist mein Tag sinnlos.
Wie dieser hier hoffe ich jeden Tag, dass heute der Tag ist, andem Lucy aufwacht.

Demotiviert ging ich zu meinen Kleiderschrank und suchte mir ein Outfit für heute raus.

Ich ging ins Bad, machte mich fertig. Danach stolzierte ich runter zu meinen neuen Auto und fuhr zu Schule.

Sofort lagen alle Blicke an mir, die Bitches takelten auf mich zu.

Nicht heute. Ich hab keine Lust mehr...

,,Tyler!",quietschte eine hohe Stimme.

Jennifer.

,,Hau hab, Jennifer. Ihr dahinter könnt euch auch gleich mal verpissen! Ich hab eine feste Freundin! Kapiert!",schrie ich sie an.

,,Hey, Kumpel. Ruhig bleiben, Jennifer hau ab.",sagte plötzlich Tom neben mir.

Jennifer und ihre ganze Bande gingen alle mit wackelenden Arsch davon.

Besser für sie.

,,Was los, Alter?",fragte Tim, der auch neben mir aufgetaucht ist.

,,Noch immer Lucy. Wann wird sie wohl aufwachen?",schniefte ich laut auf.

Badgirl in distressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt