Kapitel 1: Far from home

962 34 9
                                    

«Sebastian? Wer sind die?», fragt der junge Earl Phantomhive seinen Butler empört, als er sieben, ihm unbekannte, Personen, vor seinem stattlichen Anwesen, bewusstlos herum liegen sieht. Das kurioseste daran ist, dass eine von ihnen die Größe seiner Villa besitzt- wenn nicht sogar noch größer! Und als wenn das nicht schon genügen würde, liegt dort mit ihnen auch noch ein Schwein auf seiner faulen Haut herum.
«Ich habe keine Ahnung M'Lord», äußert sich der Butler sachlich und mustert die reglosen Körper.
«Das hat man nun davon, wenn man auf so eine unnötige Veranstaltung, wie einen Ball geladen wird», seufzt der blau-grauhaarige Junge bevor er fortfährt, «Kümmere dich gefälligst darum», und beginnt in Richtung Eingang zu laufen.
«Jawohl, junger Herr.»
Jedoch ertönt nur wenige Sekunden später ein Schrei, gefolgt von einem lauten Knall, was den jungen Phantomhive aufschrecken lässt.

Zu seinem Überraschen war sein sonst so überaus tüchtiger und starker Butler gegen die Außenwand der Villa geknallt, was natürlich unschöne Rückstände hinterließ.
«Sebastian! Was treibst du da?!», schreit er schockiert auf.
«Oh entschuldige bitte. Das war nicht meine Absicht», spricht plötzlich jemand hinter ihm. Es ist keine geringe Person, als die Riesin, die er vor seinem Anwesen fand. «Er hatte mich einfach erschreckt», gibt sie leicht peinlich berührt zu.
«Oh, Diane geht es dir gut?», fragt ein Junge, der selben Statur, wie der des Earls, die Riesin.
«Ja, alles in Ordnung, King.»
Dieser King schaut jedoch mit wütendem Blick zu dem sich putzabklopfenden Butler hinüber - meine Güte, wenn Blick töten könnten - und beginnt: «Wenn du dich noch einmal Diane näherst dann-».
«Nana, King. Komm mal wieder runter», unterbricht ihn ein anderer Knabe, der in Begleitung eines leichtbekleideten, weißhaarigen jungen Fräuleins ist. «Guten Tag Bursche, weißt du zufällig, wo wir hier sind?»
«Natürlich weiß ich das! Ihr seid auf meinem Anwesen! Was bildet Ihr Euch eigentlich ein? Ich bin schließlich Earl Ciel Phantomhive, Wachhund der Königin.»

Überraschte Gesichtsausdrücke sammeln sich vor ihm.
«Der Königin? Sagt doch geehrter Earl, wessen Königreich ist das hier? Und wie weit ist es hier zu Liones?», fragt das Fräulein mit einem charmanten Lächeln.
«Liones? Noch nie davon gehört. Aber dies hier ist das Vereinigte Königreich von Großbritanien.»
Schnell vergeht ihr das Lächeln, anscheinend war dies nicht die Antwort, die sie sich erhofft hatte.
«Vereinigtes Königreich?», fragt ein rotbekleideter Typ mit scharfen Zähnen - nein, nicht Grell Sutcliff - nach.
«Mein junger Herr, ich kenne das genannte Königreich», meldet sich auch wieder der Butler zu Wort.
«Achja?», fragt das Fräulein hoffnungsvoll nach.
«Sebastian, fahre fort.»
«Nun, ich war sogar einst selbst dort am Königlichen Hofe gewesen, als dieser noch existierte. Jedoch ist dies viele Jahrhunderte her», sagt er trocken.
Im Gegensatz zu ihm und dem Earl sind die Fremden ganz aus dem Häuschen.
«Einige Jahrhunderte!?», schreien diese schockiert auf.
«Das ist doch unmöglich!», meckert der lange Kerl im roten Gewand rum.
«In der Tat. Ich las ja bereits viele Bücher, aber in keinem ging es je um irgendwelche Zeitreisen. Solch ein Ereignis hatte ich bisher noch nie in Betracht gezogen», spricht eine weitere Person mit emotionsloser Mimik, die bisher noch nicht zu Wort kam, dessen Geschlecht auf dem ersten Blick schwer zu deuten ist.
Darauf folgen viele hitzige, weit gefasste Bemerkungen und Theorien. Der Lärm ist kaum auszuhalten.

«Hey, regt euch ab.» Diese einzige Ansage reicht aus, um die Menge verstummen zu lassen. Eine Frau im lila Gewand, die zu Erschrecken des Earls mehr als nur leicht freizügig gekleidet ist, tritt mit selbstsicherem Gang hervor, und zieht somit die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. «Es wird für das Ganze sicherlich eine logische Erklärung geben», verkündet sie ihren Leuten und widmet sich anschließend dem Butler des Hauses zu. «Merlin», stellt sie sich ihm vor, woraufhin er ihre Hand küsst.
«SEBASTIAN! Was tust du denn da?!», schreit sein junger Herr ihn, entsprechend der Umstände, an.
«Gastfreundschaft, junger Earl. Davon könntet Ihr noch einiges lernen.»
«Halt den Mund!», beschwert sich sein Herr, was ihm aber nicht wirklich etwas ausmacht, stattdessen konzentriert er sich voll und ganz auf die Dame ihm gegenüber.

Glücklicherweise lockert der blonde Knabe die Situation wieder etwas auf, als er beginnt: «Ich denke, dass wir uns auch vielleicht vorstellen sollten. Also ich bin Meliodas, Sünde des Zorns und Anführer unserer bescheidenen Gruppe.» Er geht weiter nach Rechts, wo die anderen stehen und stellt sie alle nacheinander vor: «Die Riesin hier ist Diane, Todsünde des Neids. Er hier ist, wie du bereits mitbekommen hast, King, Todsünde der Trägheit, der übrigens der König der Feen ist. Der rot gekleidete Kerl hier ist Ban, Todsünde der Gier. Neben ihm steht Gowther, Todsünde der Lust, nicht wundern, er benimmt sich immer so emotionslos. Und Merlin kennst du ja bereits auch, Todsünde der Selbstsucht. Wir sind die Seven Deadly Sins! Obwohl, ein Mitglied fehlt noch... Aber das ist gerade nicht relevant.» Letztendlich macht er halt bei dem jungen Fräulein, um auch diese vorzustellen: «Und zu guter letzt, dies ist die hinreißende Prinzessin Elizabeth», und beginnt an ihrem Busen herumzufuchteln, was nicht nur den jungen Earl Phantomhive zum Aufschreien bringt.
«Anführer!», beschweren sich auch direkt mehrere seiner Kameraden.
Dieses Szenario scheint kein Ende zu nehmen, bis plötzlich das Schwein angerannt kommt.
«PERVERSLING», beschimpft es Meliodas und fesselt diesen glücklicherweise.
«Ein sprechendes Schwein?!», erschreckt der Earl erneut und beginnt wild herumzuzappeln.
«Als hättet Ihr nicht schon kuriosere Dinge gesehen...», kommentiert mal wieder sein Butler.
Bevor der Junge darauf etwas erwidern kann, fährt das Schwein fort: «Ich bin Hawk, der Ritter vorm Orden der Müllbeseitigung.»

Mit verwirrtem Blick mustert der Phantomhive Junge das Schwein, bis er wieder seine Fassung findet.
«Also, wie seid Ihr nun eigentlich hierherkommen? Ich meine Ihr stammt ja schließlich aus einer anderen Zeit...»
    Sprachlos sehen sie ihn an.
«Wenn wir das nur wüssten...»
    Was hatte er auch erwartet? Schließlich waren sie selbst überrascht hier zu sein. Hoffentlich klärt sich die Sache so schnell wie möglich und die ungebetenen Gäste können zurück in ihre Zeit...

Black Butler x The Seven Deadly Sins (Crossover)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt