Kapitel 2: Willkommen im Hause Phantomhive

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Um zu verhindern, dass die im 19. Jahrhundert Gestrandeten irgendwie für Aufsehen sorgen, lädt der Earl sie fürs Erste in sein Anwesen ein und erteilt ihnen alle eine Ausgangssperre, denn solch einen Skandal kann er sich nicht leisten. Was würden bloß die Leute von diesem Gesindel denken? Das größte Problem - wortwörtlich - ist jedoch die Riesin Diane.
«Ich passe dort nicht mit hinein. Ich wollte doch unbedingt die prächtige Villa von innen betrachten», beginnt sie zu schniefen, woraufhin der Earl genervt die Augen verdreht.
«Sebastian?»
«Tut mir leid M'Lord, aber dafür fällt selbst mir keine Lösung ein.»
Glücklicherweise hat diese Merlin solch ein merkwürdiges, kleines Tränkchen dabei, wodurch Diana schrumpft. Zum Erschrecken des jungen Earls, schrumpfen jedoch ihre Kleider nicht und sie steht nun splitterfasernackt vor ihm, wodurch er laut aufschreibt - gefolgt von King, dem jedoch Blut aus der Nase spritzt und anschließend direkt in Ohnmacht fällt. Der Anführer, Meliodas, hingegen begutachtet ohne jegliches Schamgefühl den Körper seiner Kameradin.
«Meliodas, lass das doch!», fleht ihn Elizabeth an und versucht ihn, zurück zu den Anderen, in die Villa zu zerren - ohne wirklichen Erfolg, bis Hawk angerannt kommt und ihn volle Kanne direkt durch die Eingangstür hineinstößt.
«Nützliches Schwein...», murmelt der Earl zufrieden, bis er sich seinem Butler zu widmet, «Sebastian, würdest du wohl ein passendes Gewand für unseren Gast organisieren.»
«Jawohl, M'Lord», antwortet der Butler und verschwindet schnurstracks ins Gebäude.

Nur wenige Augenblicke kommt er bereits wieder hinaus und überreicht der einstigen Riesin, mit verschlossenen Augen, ein langes, so hell wie die Sonne, strahlend-gelbes Kleid.
«D-Danke», flüstert sie, bevor sie sich schnell ankleidet. «Ihr könnt euch nun wieder umdrehen.»
Wie angegossen passt Diane das Kleid tatsächlich. Aufgeregt rennt sie hinein, um sich in einem Spiegel betrachten zu können - glücklich schreit sie kurze Zeit später auf, wodurch der immer noch am Boden, in seiner eigenen Blutpfütze, liegende King erwacht und verwirrt um sich schaut.
«Wo bin ich?», nuschelt er leise.
«Dafür habe ich keine Nerven. Sebastian, übernimm das», befielt der Junge seinem Butler und verschwindet in seinem Haus.

Drinnen ist von keinem der Deadly Sins eine Spur. Er ruft ihre Namen, aber keiner meldet sich zu Wort. Plötzlich stürmt Finnian die Stufen hinunter und schreit: «Junger Herr! Das ist ein regelrechtes Chaos hier!»
Fragend blickt der Earl seinen Gärtner an.
«Wovon sprichst du? Und wo befinden sich unsere Gäste?»
Ein lauter Krawall ist von oben zuhören. Mit finsterer Miene macht er sich auf den Weg nach oben und den langen Flur entlang. Im ersten Raum findet er Gowther wieder, der gerade Mey-Rin beobachtet.
«Was zum-»
Erschrocken steht er da. Die sehen sich ja total ähnlich! Ist Gowther vielleicht ein Vorfahre von ihr? Oder ist dies nur reiner Zufall? Egal! Gerade gibt es wichtigeres, worum sich der Earl kümmern muss.
«Mey-Rin, wo sind die Anderen?»
«Am Ende des Flures, Sie sollten sich beeilen M'Lord! Ansonsten-», und erneut kracht es.
Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu vergeuden marschiert er in Richtung des Lärms - oh oh, das verheißt nichts Gutes - er weiß nun aus welchem Raum dieser Krawall kommt. Aus seinem Gemach.

Als Ciel dort ankommt, wird im ganz Bange.
«W-Was habt Ihr nur meinem prächtigen Gemach angetan...?», stammelt er, bevor er diese Frage erneut spricht, jedoch in einem lauten, bedrohlichen Tonfall.
Alle Blicke sind nun auf ihn gerichtet.
«Wer ist dafür verantwortlich?», knurrt er regelrecht wütend.
Sofort wandern alle Blicke auf Meliodas und Ban, die immer noch, mit matschigen Tretern, auf dem edlen Bett des Phantomhive Jungen stehen. Um sie herum, wüstet ein wahres Federschlachtfeld. Und wenn das nicht schon genug wäre, liegen einige Schränke und Gefäße in einer völlig anderen Ecke des Raumes - demoliert und zerstört.
«Wie konnte so etwas nur passieren?!», schreit er erneut und beginnt an seinem Hinterkopf die Schleife seiner Augenklappe zu lösen. Jedoch kommt sein Butler ihm zuvor und stoppt dieses Handeln.
«Nana, M'Lord. Solch eine Müh' sind unsere Gäste doch nicht wert. Ich werde Ihr Zimmer ruckzuck wieder in Ordnung bringen», flüstert ihm Sebastian mit einer ruhigen, gelassenen Stimme ins Ohr, während er die Schleife wieder zubindet.
«Das hoffe ich auch», meint Ciel und schaut mit finsterer Miene zum Anführer der Deadly Sins hinüber, «Auf ein Wort, Meliodas, richtig?»
Dieser nickt bloß zustimmend und folgt dem jungen Earl in sein Arbeitszimmer.

Still nimmt Meliodas auf einem Stuhl, vor dem Schreibtisch des Jungen platz und wartet darauf seine Anklagepunkte vorgesetzt zubekommen.
«Also, ich frage erneut. Wie konnte das passieren?»
«Nun, die Geschichte ist eigentlich ganz lustig», beginnt er zu sprechen, «Wie üblich haben Ban und ich uns einen kleinen Konkurrenz Kampf geliefert... über nun ja, wer das Zimmer beziehungsweise das Bett bekommt», grinst er breit.
«Das ist aber mein Gemach!»
«Ja, das wissen wir jetzt auch. Und es tut uns schrecklich leid, ehrlich. Also, falls wir es irgendwie wieder gutmachen können...»
«Könnt Ihr tatsächlich.»
«Achja?»
«Morgen kommt meine Verlobte zu Besuch. Bis dahin müssen noch eine Menge Vorbereitungen stattfinden. Etwas Hilfe könnte dabei nicht schaden. Kann ich mich auf Euch verlassen?»
Zustimmend nickt Meliodas nur.

Black Butler x The Seven Deadly Sins (Crossover)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt