Mit leerem Gefühl ist alles so still und unbedeutend. Die ganze Welt ist eine Leinwand für Fantasien und Geschichten, doch von den Farben her ist sie so, wie man sich fühlt. Mal strahlend bunt trotz tosendem Regen, mal grau und verhangen trotz der frische des Frühlings. Zumindest hörte ich mal, dass es so sein soll. Jedoch war die Welt für mich immer in den Farben, in denen sie halt immer ist. Allein abhängig war das Licht und das Wetter. So ist es halt, wenn man immer mit einer leere im Bauch und im Herzen durch die Welt geht und nie etwas anderes kannte. Nachts ist es dunkel. Am Tag ist es hell. Wenn es regnet oder der Nebel über das Land zieht ist alles feucht und grau durch die Lichtverhältnisse. Wenn die Sonne strahlt, ist das Gras entweder ausgetrocknet oder saftig grün. Die Welt ist so wie sie ist. Sie ändert sich nicht von den Farben her. Doch die Menschen auf den Straßen sind jeden Tag anders. Ihre Entscheidungen sind seltsam, ihre Klamotten sind seltsam und die Art wie sie reden ändert sich von einem Moment auf den anderen. Still beobachte ich die Menschen in meiner Klasse und auf den Straßen vor der Schule. Wie sie hin und herlaufen, auf andere warten und ein Gespräch miteinander aufbauen und es halten. Die verärgerte Stimme unseres Lehrers, welcher unter der Sommerhitze vielleicht mehr leidet als wir, holt mich mit einer Mathematischen Frage aus meinen Gedanken. Ich tue erschrocken, rechne die Aufgabe mit einem beschämten Gesicht von meinem Platz aus vor und nenne mit unsicherer Stimme das Ergebnis. Der Lehrer bestätigt natürlich das Ergebnis, doch der genervte Unterton entgeht mir nicht. „Hast du die Deutsch Hausaufgaben, Ammit?"; flüstert mein Sitznachbar mir zu. Er bemüht sich um eine bedrohliche tiefe Stimme, doch es fehlt der Nachdruck und die Bereitschaft darin, die mich verunsichern könnten. Gleichgültig schüttle ich den Kopf und schaue weiter aus dem Fenster. Hausaufgaben sind eine Übung für zuhause, warum sollte ich etwas üben, was ich schon kann und nicht verlernen werde? Ich lasse die Schule wie immer einfach über mich ergehen, auch wenn es eine komplette Verschwendung an Zeit ist, die man nutzen kann um seine Fähigkeiten frei zu entfalten. Kein Wunder, dass so viele Schüler in der Schule schlafen, wenn sie nach der Schule dem Ausbau ihrer Fähigkeiten nachgehen und Nachts dann die Schulaufgaben machen, damit sie ihr Leben nicht versauen. Doch was ist das für ein Leben, welches sich nur ums Schlafen, Essen, Arbeiten, am Handy spielen und Schlafen handelt, bis zur Rente. Doch sobald du nicht mehr arbeiten musst, hast du dich für deinen Spaß ,für den du dann aufgrund der Arbeit keine Zeit mehr hast, obwohl du dafür Arbeiten gegangen bist, hast du keine Kraft mehr für das, was du tun willst, denn du hast dich kaputt gearbeitet. Während dieser Gedanke von mir gedacht wurde, stellte ich mir ein Fabelwesen aus schönen Märchen vor, welches jedoch alle gnadenlos umbrachte. Das Leben ist langweilig. Es ist nicht mehr als ein rotierendes Rad, man kommt vorwärts, jede Speiche präsentiert was anderes, doch letzten Endes kommt es mit einer 100% Chance wieder oben und unten an, bis dieses Rad zerbricht und man stirbt. Das Leben ist langweilig, es beinhaltet nichts anderes als die regelmäßige und sich nie endende Abfolge verschiedener Taten in einer bestimmten Reihenfolge zur Erhaltung unseres Lebens. Diese Gedanken verschränken sich in meinem Kopf, während ich im Bus saß und auf dem Weg nach Hause war. Wie jeden Tag stieg ich an meiner Haltestelle aus und lief die letzten Meter nach Hause, wo wieder kein Mittagessen gekocht wurde. Wie jeden Tag kochte ich Wasser im Wasserkocher und bereitete mir und meinem Bruder Fertignudeln zu. Wieder schmeckten sie nach nichts. Wieder ging ich in mein Zimmer, zeichnete und schrieb mit anderen Individuen und wieder schlief ich am Abend ein und wieder war mein Tag mit keinem Gefühl geschmückt. Das Leben ist langweilig und es gibt nichts, was ich ändern kann.
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Kommentar das Autors: "Hallo und herzlich Willkommen zum ersten Teil meines Buches "Toys". Woher die Idee kam? Während einer Busfahrt. Ich weiß, der Klappentext ist interessanter als jetzt das erste Kapitel aber ist das nicht immer so, wenn man ein neues Buch kauft? Ich weiß noch nicht, wohin dieses Projekt geht und wie lange ich es durchziehe, jedoch gebe ich mein bestes. Ja, ich habe einen groben Leifaden und noch viel wichtiger: Ich bin zufrieden mit diesem Kapitel, welches ich in einem Rutsch geschrieben habe und danach direkt veröffentlicht wurde. Das war's auch schon von mir. Euch noch einen schönen Abend."
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764 Wörter.
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Toys
Mystery / Thriller"Ich sah die Welt stets so wie sie ist denn meine eigenen Emotionen habe ich nie gefühlt. Ich sog die Emotionen anderer wie ein Schwamm auf und drücke diesen dann Abends in Form von gefühllosen Tränen aus. Ich lernte Emotionen zu fälschen und die an...