Als ein Kind war,faszinierte mich das nähen und die Art, wie ein Faden aussieht, jenachdem wie man ihn hin legt. Mal kräuselt er sich, mal fransen dieEnden, mal ist er auch locker, mal spannt er, weil zwei Seiten Spannung auf die verschiedenen Enden ausüben und manchmal......da reißt derFaden einfach. Er reißt aus den verschiedensten Gründen. Mal, weilman am Zaun hängen geblieben ist. Mal, weil man über den Bodengeschlittert ist, weil man gefallen ist. Mal, weil man zu sehr an denKlamotten gezogen hat. Doch jedes Mal, reißt dieser Faden aus demselben Grund: Weil zu viel Spannung erzeugt wurde. Spannungentspricht im Falle des Menschen Stress. Man hat bei mir oft versuchtSpannung zu erzeugen, jedoch ist es ohne einen Faden schwierig.Daraufhin versuchen die, die Spannung erzeugen, auf eine andere Artund Weise diese Spannung zu erzeugen. Also was tun? Bevor sie dichaus Frust zerstören, sucht man sich einen neuen Weg. Ich habeeinfach den Faden anderer genommen und ich habe gesehen, wie dieseFäden entweder reißen oder sie fädelten ihn wieder aus den Händender Spannungserzeuger. Da ich einen solchen Faden nicht besitze, habeich keine andere Wahl, als den von anderen dazu zu ziehen und ihnenin die Hände zu legen. Ich bereue es jedoch nicht. Ich bereue nieetwas, ich kann es ja nicht. Man würde mich vielleicht als Monsterbezeichnen, welches andere ausnutzt um sich selbst zu schützen. Abersind wir das nicht alle? Wir alle wollen nur uns selbst schützen undnutzen dabei andere aus. Bin ich ein Monster, nur weil ich es nichtbereue? Nein, ich sehe die Dinge nur, wie sie sind. Mir fehlen nichtalle Fäden. Mein Faden des Lebens kräuselt sich nur nicht, egal waspassiert und sei es ein noch so harter Schlag, der meinen Erfolg innoch weitere Ferne rücken lässt. Egal wie viele Aufgaben an ihmziehen wollen, er gleitet hindurch wie ein heißes Messer durchButter. Er ist eher ein Phantom, er existiert, doch man kann ihneinfach nicht ergreifen. Dadurch hängt er immer locker da, bietetaber immer noch die Sicherheit, die einen durch das Leben führt. DasLeben ist ein Faden, es hat ein Anfang und ein Ende, doch der Wegdazwischen verändert sich rapide für andere. Für mich nicht. MeinFaden kann nicht reißen. Er ist sowohl da, als auch nicht.
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Kommentar des Autors: "Es ist komplizierter geschrieben, als es sich in meinen Gedanken anhörte. Egal, irgendjemand wird es vielleicht verstehen und selbst wenn nicht, ich verstehe es und das reicht mir. Also dann, noch einen schönen Abend euch."
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433 Wörter.
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Toys
Mystery / Thriller"Ich sah die Welt stets so wie sie ist denn meine eigenen Emotionen habe ich nie gefühlt. Ich sog die Emotionen anderer wie ein Schwamm auf und drücke diesen dann Abends in Form von gefühllosen Tränen aus. Ich lernte Emotionen zu fälschen und die an...