Teil 3 "Das Leben ist sinnlos"

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Jemand aus meinem näheren Bekanntenkreis verletzte sich mit Absicht selbst. Ich verstand nicht warum. Diese Person meinte sie fühlt sich leer. Doch sie fühlte nicht die Leere, die ich spüre. Es ist nicht die Leere, mit der man die Farben so sieht, wie sie sind. Es ist nicht meine Leere. Was ist das für eine Leere, die diese Person fühlt, fragte sich mein Unterbewusstsein. Ich wollte es erfahren, doch meine Ticks sorgten dafür, dass ich es nicht auf dieselbe Art tun konnte. Deswegen biss und ritzte ich mich. Jedoch spürte ich nichts dabei. Nicht mal ansatzweise das, was sie dazu brachte. Mein rotes Lebenselixier floss über meinen Arm und ich fühlte nichts. Was passiert wohl, wenn meine Eltern davon wissen, fragte ich mich. Seitdem trug ich selbst im Sommer Pullis. Ich hatte kein Interesse, das heraus zu finden. Jedoch schaltete es eine Fähigkeit in mir frei, welche mir half, menschlicher zu wirken. Ich sog die Gefühle die diese Person empfand auf. Das erste mal verfärbte sich ein sonniger Tag von den ursprünglichen Farben ins gräuliche. Ich fühlte die Verzweiflung dieser Person. Doch es war nicht meine. Trotzdem wollte ich wenigstens diese Gefühle spüren. Ich machte weiter und verbrachte mehr Zeit mit der Person. Ich nahm die Gedankengänge in meine auf und um was zu fühlen, hielt ich sie fest. Ich wurde süchtig nach den Tränen. Nach dem Anblick meines Blutes. Der Gedanke der Person hat sich fest gesetzt. Diese Person fühlte zwar nicht meine Leere, sie fühlte eine verzweifelte Leere. Doch diese Verfärbung faszinierte mich. Die Erfahrung setzte sich fest und damit auch der Gedanke. Ich konnte ihn nicht los werden. Wozu leben, wenn wir eh alle sterben?Wofür etwas machen, wenn es sowieso schlecht ist? Ich sollte aufhören und niemanden mit dem was ich mache belästigen! Wer sollte um mich trauern? Ich stehe allen im Weg! Es wäre für jeden besser,wenn ich nicht mehr wäre! Ich bin nutzlos! Ich sollte mich umbringen. Ich bin ein Feigling... nicht mal den Gefallen kann ich den Menschen tun. Das Leben ist sinnlos. Doch was ich nicht erkannte war, es waren nicht meine Gedanken, die mich einnahmen. Es waren die Gedanken dieser Person, die ich aufsaugte und die meinen Körper zerstörten, denn mein Körper war keine Emotionen wie diese gewohnt.

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Kommentar des Autors: "Ich wette, hier finden sich viele, die diese Gedanken haben. Mein Tipp: Es ist keine Schande, zu einem Psychologen zu gehen. Eure Freunde haben das Fach nie studiert und können es nicht nachvollziehen. Sucht euch professionelle Hilfe. Das hilft euch mehr. Ihr schafft das. Viel Glück. Also, guten Abend euch allen."

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434 Wörter

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