An einem Tag im Jahr strömen alle Dorfbewohner zu einem Ort weit außerhalb ihres Dorfes. Es ist eine Klippe, eine halbe Stunde Fußmarsch vom Dorf entfernt. Sie ist hoch und ein heiliger Ort für die Dorfbewohner.
Die Klippe ist eingeklemmt zwischen zwei großen Bergen. Unter ihr ist ein tiefer dunkelblauer See, niemand war je auf seinem Grund. Fast das ganze Dorf hat sich am Rand des Sees versammelt, sie beobachten den Flug der Drachen. Eine kleine Gruppe spaltet sich von der Dorfgemeinschaft ab. Sie klettern von hinten auf die Klippe.Lexon genießt die Aussicht von hier oben. Obwohl er hier schon dreimal war, raubt sie ihm trotzdem wieder den Atem. Die meisten, die hier oben auch stehen, sind jünger als er. Er duckt sich, als ein großer Drache über ihn hinweg fliegt. Das ist das Zeichen, für den ersten zu springen. Es ist schon ein etwas älterer Junge der schon den Fall kennt. Man kann nur leicht den Jubel von den Erwachsenen und kleineren Kindern hören. Erst mit 9 darf man das erste mal hier rauf. Dann ist man erst bereit, um einen kleinen Drachen aufzuziehen. Nun kommt ein kleines Mädchen dran. Sie setzt sich auf die Klippe und traut sich nicht, zu springen. Sie schaut nach unten. Ein Junge schleicht sich an sie ran und schubst sie runter. Ihr Schrei ist noch lange zu hören und Lexon setzt sich auf den kalten Steinboden. Die Reihenfolge ist nach dem Rang. Er kommt als letzter dran.
Nachdem nur noch ein Mädchen mit ihm auf dem Felsen ist, steht er auf. Die Blondhaarige traut sich nicht. Tränen rennen ihr über die Wange. "Soll ich mit dir springen?" Frägt er sie, obwohl Lexon weiß, das man nur alleine springen darf. Aber das Mädchen wird es sonst nicht schaffen. Sie nickt schüchtern. Er geht mit ihr nach vorne, bis an den Rand. Gemeinsam schauen sie auf die wenigen Dorfbewohner hinab, die bis zum Ende bleiben. "Auf drei. Eins" Er geht in die Hocke und schaut sie an. "Zwei" Sie schaut zurück und bringt ein leichtes Lächeln zu Stande. "Drei" Sie springt allein. Er schaut ihr nach. Sie wird immer kleiner, bis irgendwann sie eintaucht und das Wasser Kreise zieht. Sie braucht lange, bis sie wieder auftaucht. Sie klettert ans Ufer und ihre Eltern rennen zu ihr.
Nun ist er dran. Er nimmt keinen Anlauf, das ist nicht seine Art. Er lässt sich einfach fallen. Er fällt an mehreren Höhlen vorbei. In der einen ist ein Drache zu sehen ,und schon wieder vorbei. Der Junge schaut nach unten. Er hört nur das Brausen des Windes in seinen Ohren. Die Wasseroberfläche kommt immer näher. Er spürt den Aufprall, seine Beine knicken unter ihm weg. Schnell sinkt er tiefer. Er schaut sich um. Er ist von Blau umgeben. Ein Ei trudelt auf ihn zu. Er faltet seine Hände zu einer Schale, wie er es gelernt hat. Das Ei trudelt an ihm vorbei. Er sinkt tiefer. Bald muss er sich auf den Weg nach oben machen. Da kommt ihm ein Ei aus der Tiefe entgegen. Er macht wieder die Schale, und das Ei kommt näher. Die Atemluft wird knapper und das Ei ist langsam. Lexon bleibt wo er ist und beschließt sich in 5 Sekunden auf den Weg nach oben zu machen. 5... Das Ei kommt näher. 4.. Nun könnte Lexon es schon berühren, wenn er die Hand ausstrecken würde. 3.. Seine Lunge schreit nach Luft. 2... Das Ei ist nur noch Zentimeter von ihm entfernt. 1.. Länger kann Lexon nicht mehr. Er spannt schon seine Muskeln an, da legt das Ei sich endlich in seine Hände.
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Die Drachenkinder
FantasyLexan, ein Junge ohne Eltern, wohnt in einem Dorf. Als er nun springt kriegt er ein besonderes Drachenei. Er wird nicht gemocht und als dann auch noch das Dorf verbrannt wird, flieht er. Eine wunderbare Geschichte für alle die anders sind und für di...