Der Pharao kennt meinen Dad

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Viel Zeit hatten wir dafür aber im Moment nicht. Die ersten Sterblichen kamen schon wieder zurück und fragten sich mit Sicherheit wer die Scheiben zerstört hatte. Da nur wir vier da waren und nach dem Kampf auch nicht unbedingt so vertrauenswürdig aussahen, war ziemlich schnell klar, wen sie dafür verantwortlich machten. Da uns nichts anderes übrigblieb, machten wir uns schleunigst aus dem Staub.

„Und was jetzt?", fragte Mary schlecht gelaunt, als wir keuchend ein paar Blocks weiter stehen blieben. Weder Leah noch ich hatten eine Idee.

„Was genau wollt ihr hier?", fragte uns Sophie schließlich. „Und kommt mir ja nicht von wegen Ausflug."

Wir sahen uns an. Keiner wusste so richtig was wir sagen durften und was nicht. Da die anderen beiden mich erwartungsvoll ansahen musste ich das wohl übernehmen.

„Hör mal, ich habe zwar keine Ahnung was das da drin war, aber ...", ich zögerte.

„Was denn nun?"

„Ich weiß das klingt verrückt, aber die ganzen Geschichten über Götter, Helden und Monster sind wahr.", sagte ich langsam und sah Sophie an. Ihre Augen wurden größer.

„Wartet. Ihr drei seid auch Abkömmlinge? Aber warum ... Woher kommt ihr?"

„Long Island.", antwortete Mary.

„Nein, aus welchem Nomos ihr kommt meine ich. Bis auf Hektor habe ich euch noch nie gesehen und dass er ein Nachfahre ist, wusste ich auch nicht."

„Nomos? Wovon zum Hades redest du?", antwortete sie verwirrt.

„Hades? Was ... Von welchen Göttern hast du gesprochen?", fragte Sophie an mich gewandt.

„Von den griechischen.", antwortete ich, jetzt noch mehr verwirrt. „Beziehungsweise den römischen. Je nachdem von welchem Gesichtspunkt du sie betrachtest."

In Sophies Augen konnte ich die gleiche Verwirrung lesen.

„Wovon hast du gesprochen?", fragte Mary sie jetzt im Gegenzug. Sophie sah sie nur an.

„Maat steh uns bei ...", murmelte sie leise vor sich hin. Ich brauchte einen Augenblick bis ich realisiert hatte, was sie gerade gesagt hat.

„Maat? Du meinst das ägyptische Wort für Ordnung?" Sophie sah mich erschrocken an.

„Was weißt du darüber?"

Ich sah zu den anderen beiden. Beiden stand die gleiche Erkenntnis im Gesicht wie mir.

„Hör zu. Ich kann dir jetzt nicht alles erklären, aber wir sind auf der Suche nach Maat. Wir haben eine Prophezeiung erhalten und es wurde geweissagt, dass wir Maat finden sollen. Unser ... Leiter hat uns gesagt, dass wir in New York mit der Suche beginnen sollen. Also, kannst du uns helfen?" Ich sah sie bittend an.

Sie überlegte eine Weile bevor sie zögerlich nickte. „Ich denke ich kann euch mitnehmen. Ihr habt eh schon zu viel gesehen, als dass es noch einen Unterschied machen würde."

Sie drehte sich um und bedeutete uns ihr zu folgen. Mary schaute mich skeptisch an, während Leah sich bereits aufmachte. Ich zuckte mit den Schultern. Etwas anderes machen können wir eh nicht. Also folgte ich auch Sophie und nach einem Moment hörte ich auch Mary hinter mir.

Sophie führte uns auf die Ostseite des East Rivers in ein verlassenes Industriegelände.

„Wo genau führst du uns hin?", wollte Mary wissen. Sophie deutete mit dem Finger auf eine alte Lagerhalle. „Und was wollen wir da?"

Sophie legte den Kopf schief. „Ihr könnt es nicht sehen?"

„Was sehen?" Mary wurde zunehmend ungehalten. Auch ich fragte mich, was da sein sollte, außer einer vergammelten Halle, die jederzeit in sich zusammenfallen könnte. Doch dann keuchte Leah neben mir auf.

Der Sohn des Gottes PercyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt