Kurzgeschichten

Liebe und Tod

Hey, im Deutschunterricht hatten wir mal eine Schreibwerkstatt zum Thema „Liebe und Tod", woraus dieser „Dialog" entstanden ist. Hoffe er gefällt euch ;)

                                                                      Liebe und Tod

T: Was machst du da? Und warum liegen hier überall Bücher?

L: Ich suche ein Buch. Diesen Ratgeber über das Leben auf der Erde. Der war hier irgendwo...

T: Was willst du denn mit dem?

L: Ihn lesen. Was sonst?

T: Na ja... wenn man eine Ratgeber sucht, dann will man immer etwas unternehmen oder ausprobieren.

L: Na gut... du bekommst es ja eh raus, dann kann ich es dir ja auch gleich sagen. Ich will auf die Erde und mich verlieben!

T (lachend): Das ist nicht dein Ernst, oder?

L: Doch!

T: Du kannst dich nicht verlieben! Du bist die Liebe!

L: Na und? Nur weil ich die Liebe bin, heißt es noch lange nicht, dass ich mich nicht verlieben kann.

T: Das ist doch Schwachsinn! DU KANNST DICH NICHT VERLIEBEN! Was ist daran nicht zu verstehen?

L: Als Romeo und Julia gelebt haben hatte ich auch Urlaub und trotzdem haben die beiden sich verliebt.

T: Ja und am Ende waren sie tot

L: DAS ist ja auch deine Schuld!

T: Anders konnte ich ihnen nun mal nicht helfen.

L: Ist jetzt auch egal. Ich muss los, meine Tasche fertig packen.

T: Sag mal, darfst du eigentlich auf die Erde?

L: Glaub schon. Immerhin darf Unvernunft ja auch auf die Erde.

T: Ja und dann herrscht immer Krieg.

L: Schon...

T: Wenn du nicht wieder kommst, bekomm ich dann dein Zimmer?

L: Nein!

T: Och komm schon... warum nicht?

L: Weil ich wieder komme und wenn nicht, bekommt Freude mein Zimmer.

T: Menno!

L: So genug geplaudert. Ich muss los. In einer Woche bin ich wieder da. Solang hast du hier oben das Sagen.

T: Aber... weg ist sie.

Eine Woche später

L: Ich bin wieder dahaa!

T: Äh, hallo. Wie war's?

L: Es war scheiße! Niemand hat mich beachtet. Als ob ich den egal wäre. Immerhin bin ich für ihre Ehen und Familien zuständig. Und wenn ich denen gesagt habe, dass ich die Liebe bin, dann haben sie mich nur ausgelacht. Das war nicht nett! Als ich dann endlich einen Typen gefunden hab, der mich süß fand, wollte der nichts anderes als mich ins Bett zu kriegen. Das wollte ich nicht und bin abgehauen. Die letzten Tage habe ich in einer Pension verbracht.

T: Bist du fertig? Denn während du auf der Erde warst, ist hier oben die Hölle ausgebrochen. Dank Freude und Glück, die versucht haben deinen Platz einzunehmen, wollen William und Kate sich trennen lassen und die Queen und Obama heiraten. Die Autoren schreiben nur noch Geschichten ohne Happy End und die Fußballer haben ihre Liebe und Leidenschaft zum Spiel verloren. Leider nur die deutschen Spieler. Vernunft hat versucht hier oben ein bisschen Ordnung rein zubringen und hat sich deswegen mit Eifersucht in die Haare gekriegt, du weist ja wie Eifersucht ist. Trauer und Hass feiern seit einer Woche Party, da du nicht mehr da bist. Und ich hab die Aufgabe Unvernunft von der Erde abzuhalten und gleichzeitig alle Todesfälle zu dokumentieren. Eigentlich einfach, doch die Selbstmordrate ist um das Dreifache gestiegen.

L: Oh mein Gott! Das ist alles während einer Woche passiert?

T: Ja. Und seit drei Tagen suchen wir Tollpatschigkeit. Sie sollte eigentlich nur den Müll rausbringen. Jetzt ist sie weg.

L: Okay! Ich guck dann mal was Freude und Glück machen und danach such ich Tollpatschigkeit.

T: Mach das. Ich such dann mal Hass und Trauer, wer weiß, was die sonst noch anstellen.

2 Tage später

L: Uff! Ich kann nicht mehr!

T: Ich auch nicht. Auch ne Tasse Tee?

L: Gerne.

Kurze Pause

L: Was hast du mit Trauer, Hass und Unvernunft gemacht?

T: Trauer und Hass räumen den Garten auf und Unvernunft ist beim Anti- Aggressions- Training.

L: Wir haben einen Garten?

T: Jaha... hinterm Haus. Egal... wo sind Freude, Glück und Eifersucht?

L: Freude hilft beim Putzdienst, Glück in der Küche und Eifersucht ist beim Yogakurs um ihre innere Mitte zu finden.

T: Oha! Hast du eigentlich Tollpatschigkeit wieder gefunden?

L: Ja, sie ist in ein Loch gefallen. Ich hab sie zu den Pfadfindern geschickt.

T: Du... sag mal... jetzt wo du hier oben bist, kann ich doch mal eine Woche Urlaub machen oder?