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Es war nun drei Uhr am Morgen. Jonathan stand auf, zog sich schnell ein paar Sachen über und verließ sein Zimmer.
Nachdem gestern nichts mehr geschehen war, war Mr. Eastford vergleichsweise früh schlafen gegangen, um dafür noch einmal nachts nach dem rechten zu sehen.

Eastford schlurfte den Gang entlang in Richtung Deck, wo er zuerst den wunderschönen Mond betrachtete, bevor er sich genauer umsah.
Er konnte im Schatten des Mondlichtes nur schwach die Umrisse der Tische und Bänke erkennen, die der Cafébetreiber aus Faulheit stehen gelassen hatte. „Keine gute Idee", murmelte Jonah vor sich hin. Er musterte den Boden, auf dem man deutliche Schleifspuren sehen konnte, die seiner Meinung nach vermutlich zu den Tischen gehörten, die der Besitzer immer wieder herumschob. „Vielleicht war er ja doch nicht so faul, sondern nur etwas, tja.. dümmlich.", anders konnte es sich Jonathan nicht erklären, und er hatte jetzt auch keine Lust, groß über so einen kleinen Scheiß nachzudenken.

Nachdem er einen groben Rundgang auf dem Deck hinter sich hatte, da das Schiff recht groß war, machte er such wieder auf den Weg zurück zu seinem Appratment. Als er jedoch an einer etwas weiter entfernten Tür eine dunkle Gestalt sah, die sich gerade an dem Schloss zu schaffen machte, stockte sein Atem. Man konnte deutlich den Schwarz-Weiß-Gestreiften Zylinder erkennen, den die Person trug. Jonah war sie schon vorher aufgefallen. In der Schlange beim Café war Die Person hinter ihm gestanden und hatte sich über die lange Wartezeit beschwert. Zumindest glaube Jonathan das gehört zu haben, der Mann hatte nur undeutluch vor sich her gebrummt und J. Eastford hatte sich nicht getraut sich umzudrehen, weil es ja komisch ausgesehen hätte. Dies bereute er nun. Hätte er nur sein Gesicht gesehen, dann wäre es garnicht nötig gewesen den vermutlichen Einbrecher nun auf sich Aufmerksam zu machen.
Mit einem lauten „HEY!" erschreckte Eastford die Gestalt. Kaum wollte Jonah in Fest in seinen Griff ziehen, da war er schon mit einem heftigen Windstoß an ihm vorbei geflüchtet und in der Dunkelheit verschwunden.
Jonah überlegte kurz. Machte es Sinn, dem Täter zu folgen? Er hatte schon seine Reaktionsfähigkeit bemerkt und kam also zu dem Entschluss, es würde sich nicht lohnen, gerade wenn er jetzt noch weitere zehn Minuten in seinen Gedanken vertieft hier herumstand.
Jonah nahm sich also vor, morgen den Mann auf diese merkwürdige Sache drauf anzusprechen und jetzt vielleicht erst einmal dem Zimmerbesitzer Bescheid zu sagen.

Knock, knock, knock. Dreimal schnell hintereinander klopte er leise an die Tür. Nichts rührte sich. Jonah versuchte es erneut. Diesmal war etwas zu hören. Ein leises Knarzen, was Jonathan doch etwas Angst einjagte.
Die Tür öffnete sich langsam und genauso mit einem Knarzen, aber es war ein anderes Knarzen. Eine ältere Dame lugte durch den vielleicht 20 Zentimeter breiten Türspalt. „Was wollen sie? Wieviel Uhr ist es überhaupt?!", schnatterte sie mit krächzender Stimme. „Fast vier Uhr in der Früh, Madam.", entgegnete Jonah. So auf die schnelle war ihm nicht esseres eingefallen, als einfach stumm auf ihre Fragen zu antworten. „Wer sind sie überhaupt und was wollen sie von mir?? Nun reden sie schon!" „Entschuldigen sie meine Unhöflichkeit, Miss. Gestatten, Jonathan Eastford." Er reichte ihr die Hand. Doch keine Reaktion. Die Dame starrte ihn nur genervt an.
Rumms! Die Tür fiel in Schloss. Jonathan hatte sich schon gedacht, dass es nicht einfach war, mitten in der Nacht neue Freunde zu finden, doch er gab nicht auf und hämmerte erneut gegen die Tür. Diesmal nur etwas ernergischer, denn es war wichtig.
„WAS wollen sie hier? Habe ich ihnen nicht schon deutlich genug die Richtung gewiesen? Hier sind sie zumindest falsch!", schnautzte sie Jonah an.
Bevor diese Tante ihm wieder die Tür vor die Fresse hauen konnte, brabbelte er einfach darauf los: „Madame! Bitte hören sie mir zu! Als ich eben einen Rundgang machte, ...." Jonathan schilderte ihr alles kurz und knapp, doch als er fertug war schaute sie ihn nur skeptisch an. Mehr als nur skeptisch. Sie musterte ihn mit den mordlustigsten Augen die er je gesehen hatte. „ Und sie wollen mir also erzählen, dass sie jede Nacht standardmäßig einen Rundgang machen, und dabei ZUUUFÄLLIG eine Gestalt an meiner Haustür gesehen haben?
Also nein, das kaufe ich ihnen nun wirklich nicht ab. Und wenn schon, ich werde wohl selber auf mich aufpassen können!"
Mit diesen Worten hatte er nun zum zweiten Mal die Tür vor seinem Kopf.

Es war wirklich keine Gute Idee, um vier Uhr in der Früh Gäste aus ihren Betten zu klingeln.

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Wie fandet ihr dieses, diesmal etwas längere Kapitel?
Have a great day! <3

LuxusmordWo Geschichten leben. Entdecke jetzt