Grey world a german Ross Lynch FF ♥ (R5)

Kapitel 12

„Wieso willst du das wissen?“, fragte ich nervös zurück.

Wie konnte er nur davon wissen? Ich hatte es hier niemandem erzählt und er hatte bisher kaum mit mir geredet!

Vielleicht war es ja doch total offensichtlich, immerhin hatte Dawn es auch herausgefunden.

Er hob eine Augenbraue und blickte mich auffordernd an: „Soll nur ein Test sein, also, ich warte.“

Ich würde mich einfach weigern, zu antworten, dann konnte er niemandem beweisen, dass ich eben alles in grau sah.

Aber ihn abzuwimmeln würde sicher auch nicht sonderlich einfach werden. Mein Gehirn ratterte und ich hattefast die Befürchtung, er könnte meinen Herzschlag hören, da es wirklich extrem laut pochte.

„Dann kannst du lange warten“, sagte ich bestimmt. Ich wollte mich gerade umdrehen und von ihr verschwinden, als er meinem Gesicht gefährlich nahe kam.

„Ich hab dieses Phänomen im Internet gesucht, Jamie. Ich nehme an, dass Maria Baxter deine Großmutter ist. Sicher ein schönes Leben, in der Nervenanstalt von Denver.“

Das Blut gefror mir in den Adern und ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren. „Wie meinst du das?“

Automatisch beschleunigte sich mein Atem. Er konnte nicht wissen, dass meine Großmutter in Denver lebte, oder dass sie Maria hieß!

Er musterte mich zweifelnd, doch mein geschockter Gesichtsausdruck schien ihn zu überzeugen.

„Du weißt nichts davon?“, fragte er bestürzt, während ich immer verwirrter wurde und stirnrunzelnd den Kopf schüttelte.

„Dann solltest du das hier“, Ross holte sein Handy aus der Hosentasche und tippte eine Weile darauf herum, bevor er es mir unter die Nase hielt, „vielleicht lesen.“

Stockend fing ich an zu lesen und was ich da sah, trieb mir die Tränen in die Augen. Die Gewissheit, dass mein Leben noch viel schlimmer werden würde, half da auch nicht gerade.

Mutiertes Gen beeinträchtigt Fähigkeit zu sehen

Die 67-jährige Maria Baxter leidet unter einem seltenen Gendefekt, der die Fähigkeit Farben zu sehen zerstört.

Im Gehirn werden bestimmte Nervenzellen angegriffen, was zu einer Sehschwäche führt. Das Gehirn kann die Informationen über Farben nicht über das Auge aufnehmen, oder verarbeiten.

Bislang ist zwar nur eine Betroffene bekannt, doch überall auf der Welt könnte es jederzeit ausbrechen. Nachweisbar, ist es trotz all den Studien noch nicht, erst ab dem Punkt, wo die Krankheit auch zu Tage tritt, kann festgestellt werden, ob die betroffene Person dieses seltene Gen besitzt.

Selbst wenn man es in sich trägt, muss es nicht zwingendermaßen auch einen Effekt haben. Obwohl der Defekt vererbbar ist, hat Marias Tochter zum Beispiel bislang noch keine Symptome gezeigt.

Allerdings hat ein Leben ohne Farben nun bewiesenermaßen Auswirkungen auf unsere Psyche. Schon vor Jahren wurde die damals 48-jährige in eine Nervenanstalt in Denver eingewiesen, wo sie von professionellen Ärzten betreut wird.

Ihr Neffe hatte sich zwar einige Jahre lang um die bedauernswerte Frau gekümmert, doch inzwischen ist für ihn alle Hoffnung verloren.

Selbst Baxters Tochter suchte den Abstand zu ihrer Mutter, da diese ihr die Schuld an allem Schlechten gab.

Sie lebt nun mit Mann und Kind in Deutschland, so weit weg von ihrer Mutter, wie möglich. Einen Vater hatte die junge Frau nie wirklich, weshalb der Verlust des einzigen Elternteils umso schlimmer war.