Die Gedanken sind frei

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Er spürte den Regen auf sich niederprasseln. Seine Beine bewegten sich wie automatisiert und alles schien still um ihn. Das einzige was man hörte waren die Regentropfen welche auf den Boden prasselten. Er schwankte ein wenig. Vielleicht hatte er ein, zwei Bier zu viel gehabt. Vielleicht auch drei, vier. Oder Fünf.
Ihn war es egal. Er hatte irgendwann aufgehört zu zählen. Er schaute sich um. So gut wie niemand war um diese unmenschliche Zeit unterwegs. Nur er. Weil er nicht schlafen konnte. Seit Tagen nicht. Sein Kopf pochte schrecklich und selbst der Alkohol hatte nicht helfen könnten ihn zum Schweigen zu bringen. Sein Gehirn, seine Gedanken alles dort oben schrie nach Aufmerksamkeit. Doch er war es satt Nachzudenken. Er wollte nur seine Ruhe. In Frieden leben, lieben und alt werden. Doch er wusste genauso gut, dass er dies nicht konnte. Nicht so lange er nicht endlich akzeptierte, dass sie nicht mehr da war. Dass er keine Schuld hatte. Doch seine Schuldgefühle plagten in trotz allem. Er versuchte sich mit Arbeit ab zu lenken. Mal klappte es, doch oftmals nicht. Er hatte Sie sterben sehen. Vor seinen Augen und hatte nichts getan. Zwar hatte er sie nicht umgebracht, doch er hätte es verhindern können. Hätte sie retten können. Er hätte nur sich selbst opfern müssen. Hätte sich als Opfer vorschlagen sollen. Bevor dieser miese Drecksack sie als Geisel genommen hatte. Er hatte zwar geholfen den Banküberfall auf zu klären und die Übeltäter zu schnappen doch das kleine Mädchen blieb tot. Sie war noch so jung gewesen und hätte noch so viel erleben können. Er hatte Sie zwar nicht gekannt, musste jedoch unweigerlich bei ihr an seine Tochter denken. Seine Tochter die vor Jahren an Krebs gestorben war. Seine Tochter die alles für ihn gewesen war.
Er schluckte. Wieder, wie so oft in der letzten Zeit, sammelten sich Tränen in seinen Augen. Wieso hatte Sie gehen müssen... Wieso sie? Wieso nicht er?
Er blickte auf. Er wusste nicht mehr genau wo er war. Er hatte eigentlich nachhause gewollt. In sein leeres verlassenes Haus. Seine Frau hatte ihn kurz nachdem seine Tochter gestorben war verlassen. Sie sagte sie könne seine Trauer nicht mehr ertragen. Sie sagte sie wolle ein neues Leben aufbauen. Nur leider schien es für sie eher als Vorwand mit ihrem neuen Typen ab zu hauen, mit dem sie ihn schon länger betrogen hatte. Um seine Tochter hatte Sie sich noch nie geschehrt. Sie war nie ihr Kind gewesen. Nur seins. Er hatte es schließlich mit in die Ehe gebracht. Seine Hände ballten sich wie von selbst zu einer Faust wenn er daran dachte. Er wusste, dass alle dachten dieser Banküberfall und der tot des kleinen Mädchens würde ihn mitnehmen. Natürlich fand er es schrecklich was dort passiert war, keine Frage. Doch das was ihn so zerstörte war nicht der Banküberfall gewesen und das er mitten drin gewesen war, nur weil er ein bisschen Geld abholen wollte, sonder die Tatsache, dass er in dem kleinen Mädchen seine kleine Tochter Maddie gesehen hatte. Sie ähnelten sich sehr, aber auch irgendwie gar nicht. Und die Situation, dass er erneut nur dabei zuschauen konnte wie dieses kleine Mädchen starb. Vor seinen Augen. Genau wie schon Jahre zuvor bei seiner Tochter. Er hatte es immer runtergeschluckt. Vor allem nachdem seine Frau ihn für einen anderen verlassen hatte. Da hatte er den schlussstrich gezogen. Zu mindestens war es das was er wollte. Er versuchte sich zusammen zu reißen. Doch innerlich zerbrach er immer mehr. Und gerade als er sich mit seiner Depression und dem warscheinlichen alleine sein für den Rest seines Lebens abgefunden hatte passierte das mit dem Banküberfall. Und es kam alles wieder hoch. Nur Millionen Mal schlimmer.
Er schluckte erneut und unterdrückte zum aller ersten mal, seit Monaten, nicht das Verlangen zu weinen. Er ließ seinen Tränen freien Lauf. Er hatte einfach keine Kraft mehr. Wollte einfach nicht mehr. Und das erste mal seit dem sich seine Frau von ihm getrennt hatte fragte er sich wofür er überhaupt noch lebte. Er hatte nichts und niemanden. Nichtmal wirkliche Freunde. Er war allein. Volkommen allein. Es würde ihn keiner vemissen.
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Erstes Kapitel dieser neuen hoffentlich toll werdenden Story. Hoffe es hat euch gefallen und würde mich natürlich über Feedback und/oder ein Fav freuen :D
Nächstes Kapitel kommt auch gleich schon mal online. Dort werde ich verraten wann ich immer ein Kapitel hochladen werde❤

Selbstredend, Inspector.- #MystradeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt