Kapitel 4

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Anbei ein Foto von Jonas (So wie ich ihn mir vorstelle). Damit ihr wisst, weshalb seine Augen so toll sind *~*

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"Heute morgen, als du da am Boden lagst, hattest du überall blaue Flecken. Woher kamen die?"

Aus irgendeinem Grund began ich ihm meine Geschichte zu erzählen. Ich wusste nicht warum. Vielleicht lag es daran, dass wir hier unter uns waren, aber vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass ich das Gefühl hatte, ihm vertrauen zu können.

"Ich war schon immer ein Außenseiter in der Schule. Seh mich an, ich bin weder besonders groß, noch bin ich sonderlich stark und noch bin ich besonders hübsch. Ich war eben schon immer derjenige, den niemand als Freund haben wollte. Durch die Schuljahre ging ich immer alleine. Im Sommer hatte ich einen wunderbaren Jungen kennengelernt. Er war zwar schon 24, war anfangs zwar echt ein Arschloch, aber mit der Zeit hatte ich mich in ihn verliebt und auch er entwickelte Gefühle für mich. Wir wurden ein Paar. Nico und ich hatten uns getrennt, da ich auf diese Schule wechselte. Darum musste ich ihn vergessen, aber das ist so schwer, wenn man jemanden immernoch liebte! Aber zurück zum Anfang... Meine Mitschüler hatten mitbekommen, dass ich schwul war. Nicht weil ich damals jemanden geküsst hätte, nein, ich hatte nach dem Sportsunterricht immer den Jungs beim Duschen zugeschaut. Seitdem hat dann der Alptraum begonnen: Seitdem wurde ich von allen nur noch schikaniert, blöd angemacht und hin und wieder haben sie auch zugeschlagen. Letztens aber hatten wir Schwimmunterricht. Ja, Nico war Vertretungslehrer, aber das ist jetzt nur nebensächlich. Nach dem Unterricht in der Umkleide sind alle auf einmal auf mich losgegangen und hatten mich dermaßen verprügelt dass ich lauter blaue Flecken bekam. Daher hatte ich die blauen Flecken, es war ja erst gerade mal eine Woche her. Ich wollte unbedingt die Schule wechseln und so weit weg von den anderen wie nur möglich."

Mittlerweile hatte sich Jonas knapp an mich rangesetzt, sein Arm lag um meine Hüfte und sein Kopf lag gemütlich auf meiner Schulter. "Vielleicht kann ich dir helfen zu vergessen. Vergessen, was in der Schule war. Helfen zu vergessen, wie du verprügelt wurdest und helfen zu vergessen, dass du diesen Nico einmal geliebt hattest. Möglicherweise kann ich von dem ganzen ablenken."

ich schwieg. Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Rot war ich ja sowieso schon mehr als nur genug. Aber ich war mir nicht sicher, auf was er hinaus wollte. War er etwa ebenfalls schwul? Jonas hustete und ich spürte seine heiße Stirn in meinem Nacken. "Du solltest ins Bett gehen.", meinte ich besorgt.

"Wieso? Ich bin ja schon in deinem? Wir haben ja auch zu zweit Platz."

"Eh... j-ja... n-nein... i-ich..." Er blickte zu mir hoch und ich schwor, das war mein größter Fehler, dass ich ihn ebenso ansah. Diese Augen waren einfach zu unglaublich bezaubernd, dass ich wieder anfing zu starren. Dieses eisblau seiner Augen war faszinierend unddurchdringbar. Ich wollte unbedingt wissen, was sich dahinter befand. Da schnipste Jonas mit seinen Fingern und ich konnte mich aus dem Blick entreissen.

"Sorry..."

"Schönes Tattoo hast du da!" Dabei strich er mit einem Finger darüber und legte anschließend seinen Kopf wieder bei meiner Schulter ab. Es bereitete mir eine Gänsehaut und ich schlos meine Augen. "Danke."

Seine Stirn war immer noch so heiß. Ob er Fieber hatte? Der Gedanke ließ mich nicht mehr los und auch wenn seine Annäherungsversuche sowieso nicht funktionieren würden, mochte ich diese wohltuende Wärme. Dennoch löste ich ihn vorsichtig von mir. Ich stand langsam auf und da öffneten sich seine Augen. Er blinzelte mich ein wenig verwirrt an und ich zeigte auf sein Bett. "Leg dich hin, ich gehe ein Fieberthermometer holen oder so..." Ich verschwand recht zügig aus dem Zimmer und atmete hinter verschlossenen Türen erstmals kräftig durch. Wow! War Jonas wunderhübsch, vorallem seine Augen waren so wundervoll undurchdringbar. Ich stellte mir sein Gesicht vor und starrte in die Ferne. Dabei musste ich lächeln, ehe mir wieder einfiel, was ich machen wollte und das Ärztezimmer aufsuchte. Ich hatte mit dem Finden große Schwierigkeiten, aber dank einem Klassenkameraden hatte ich es schnell gefunden. Thomas glaub ich hieß er und er saß auch neben mir in der Klasse. Nachdem ich das Fieberthermomether erhalten hatte, macht ich mich wieder hoch zu Jonas. Mittlerweile lag er brav in seinem Bett und wartete auf mich.

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