Prolog
"Das kannst du nicht machen", sagte Falk de Villers zu Selina."Aber ich liebe ihn, werde ihn heiraten und anschließend mit ihm nach Frankreich gehen, mit meinen beiden Söhnen.", rief sie. "Selina, er ist elf Jahre alt! In ca. fünf Jahren wird sein Initationssprung sein, was wenig Zeit ist, wenn man bedenkt wie fiel er noch lernen muss. Gidion kann London nicht verlassen.", versuchte Falk sie zur Vernunft zu bringen. "Ja, wie es mir scheint kommen wir nicht drum herum ihn hier zu lassen und da es dir anscheinend so wichtig ist das er bleibt, wirst auch du sich um ihn kümmern! Dann kann eben nur Raphael mit mir kommen.", schlussfolgerte sie. Aber so leicht gab Falk sich nicht geschlagen: "Ich bitte dich, er ist dein Sohn! Er der elfte Zeitreisende im Kreise der zwölf, dem Löwen und dem Diamanten zugeordnet, weswegen er hier bleiben muss um den Schaden zu beheben den Lucy und Paul angerichtet haben als sie den ersten Chronografen stahlen. Da kannst du ihn doch nicht einfach im Stich lassen!", argumentierte er. "Ach ja?", schnappte Selina, "Und wie bitteschön soll ich ihm in der Vergangenheit beistehen? Einfach neben diesem Apparat sitzen und in Angstschweiß gebadet darauf warten das er heil zurück kommt? Das ist kein Leben für mich, Falk." "Ach so ist das.", meinte er spöttisch, "Du läufst also vor deinen Pflichten als Mutter weg! Sag das doch gleich." "Pah, von wegen weglaufen, es hat sich alles nun mal so ergeben.", versuchte sie sich raus zureden. Falk sah Selina nachdenklich an, wenn sie ihn so mit ihren grünen, von langen, dunklen Wimpern umrahmten Augen ansah konnte er ihr nichts, aber auch gar nichts abschlagen und dass wusste sie auch. Er musste sie Umstimmen, unbedingt! "Aber deinen Sohn einfach so dem Schicksal überlassen? Ohne zu wissen was für eine Hürde er als nächstes überwinden muss? Ohne zu wissen ob er in Sicherheit und wohl auf ist? Ist das ein unbeschwertes Leben?", versuchte er ihr Angst zu machen. Selina schüttelte den Kopf. "Das weiß ich doch so oder so nicht.", flüsterte sie niedergeschlagen, "Außerdem sind da noch meine Heiratspläne. " Warum kann Bertelin nicht einfach nach England ziehen?", fragte Falk, obwohl er wusste das sie auf diesen Vorschlag nicht eingehen würde. "Ich hab dir doch schon hundertmal erklärt warum das nicht geht: Er muss wegen der Firma bleiben!, sagte sie ungeduldig. "Die ist dir etwa wichtiger als dein Sohn?", rief Falk mit erhobener Stimme. "Ich will nicht das du diesen Kerl heiratest!", mischte sich da auf einmal ein dritte Stimme zornig ein. Die beiden Erwachsenen drehten sich überrascht um. In der Tür stand ein hübscher Junge, sein Gesicht wurde von dunklen Locken umrahmt und seine Augen die genauso aussahen wie die seiner Mutter funkelten aufgebracht. Gideon. Wahrscheinlich hatte er an der tür gelauscht. "Gideon! Was machst du hier?", fragten seine Mutter und sein entfernter Onkel gleichzeitig. "Geht mich meine Zukunft denn gar nichts mehr an?", fragte der junge trotzig. "Aber ich hatte dir doch gesagt du sollst bei deinem Bruder bleiben.", tadelte Selina ihren Sohn ohne auf ihn einzugehen. "Raphael hat Bertelin getroffen, da bin ich abgehauen", sagte Gideon naserümpfend. Auch er nannte den Freund seiner Mutter immer beim Nachnamen. "Und ich verstehe nicht warum du mich seinetwegen im Stich lassen willst.", fügte er mit einem bitteren Unterton in der Stimme hinzu. "Aber Gideon, nie hatte ich vor dich im Stich zu lassen!", versuchte ihn seine Mutter zu besänftigen. "Ach hör doch auf.", erwiderte er verärgert, "Onkel Falk hat schon recht, du rennst vor deinen Pflichten davon! Ich habe euer ganzes Gespräch mit angehört, glaub bloß nicht du kannst mir was vormachen. "Gideon man lauscht nicht an Türen.", tadelte ihn nun sein Onkel. "Das ist mir egal.", sagte sein fast-Neffe wütend, "Das ist immerhin besser, als wenn ihr über meinen Kopf hinweg entscheidet." "Wir hätten dich natürlich vorher gefragt.", meldete sich Selina wieder zu Wort. "Ja klar, da hätte ich mich zwischen hier bei Onkel Falk bleiben und hier bei Onkel Falk bleiben entscheiden können, tolle Auswahl!", sagt Gideon sarkastisch. "Es gibt bestimmt eine Alternative", beteuerte seine Mutter, um ihn zu beruhigen. "Und welche bitte?", erwiderte er herausfordernd. "Na ja, ...", begann Selina. Doch Gideon ließ sie nicht aussprechen: "Wusste ich's doch! Es gibt keine Alternative für mich, es hat noch nie eine gegeben! Immer habe ich irgendwelche Termine: Ich muss zum Fechten, zum Tanzen und zum vertieften Sprach- und Geschichtsunterricht und jetzt kommt mir bloß nicht mit: "Dich zwingt keine zu irgendwas Gideon." Was hab ich denn für eine Wahl? Ich bin nun mal mit diesem "Zeitreisefluch" geschlagen! In fünf Jahren werde ich an diesen Chronografen gefesselt sein, da ist nichts mit um die Welt reisen und so. Zeit für Freunde hatte ich auch noch nie." "Du hast doch Charlotte.", versuchte nun Falk ihn zu beschwichtigen. Charlotte Montrose war Gideons "Zeitreisepartnerin" und zwei Jahre jünger als er, sie würde wenn sie irgendwann wenn sie sechzehn war genau wie er in der Zeit reisen. "Als wäre Charlotte ein Ersatz für andere Jungs.", murrte Gideon. "Gideon, jetzt sie es doch mal positiv: Du bist Teil einer großen Sache, dass ist eine besondere Ehre", sagte Falk, er verlor almälich die Geduld. Doch sein Neffe ließ sich nicht so einfach abspeisen: "Und was wenn ich gar nicht Teil dieser Sache sein will?" Er schaute ihm und seiner Mutter trotzig ins Gesicht. Falk seufzte, diese Diskussion würde sie nicht weiterbringen. Er schaute auf seine Uhr und sagte zu Gideon: "Es ist Zeit für den Fechtunterricht, fahr sofort nach Temple damit du noch pünktlich kommst! Es wartet ein Wagen draußen auf dich." "Geht klar", antwortete Gideon genervt, er konnte den Befehlston seines Onkels nicht leiden. Auf halben Weg zur Tür drehte er sich jedoch noch mal um. " Wenn du ihn unbedingt heiraten willst, dann tu was du nicht lassen kannst. Auch wenn das bedeutet das ich hier alleine bei Onkel Falk bleiben muss. Aber...", sagte er und machte eine kurze Pause und sah in die angespannten Gesichter der Erwachsenen, er wusste schon genau wie man sich gut selbst inszenierte, "...ich werde nicht den Namen von dem Kerl annehmen der uns das alles eingebrockt hat. Ich werde niemals in meinem Leben Gideon Bertelin heißen." "Ist das deine entgültige Entscheidung?", fragte Selina. "Ja", antwortete er.
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Prolog. Es tut mir leid das noch kein richtiges Cover da ist, ich arbeite noch daran. Ich wollte nur das er endlich online geht...
Alles liebe Fairy
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Rubinrot aus Gideons Sicht
FanfictionGeht es euch nicht oft auch so: Ihr lest die Edelsteitrilogie und überlegt was Gideon in diesem oder jenem Moment gedacht oder getahen hat? Diese fanfiction ist daher keine Vortsetzung, sondern die ganze Geschichte mal aus einer anderen Sicht. Natür...