𝒴ℴ𝓊𝓇 ℛℴ𝓎𝒶𝓁 ℋ𝒾ℊ𝒽𝓃ℯ𝓈𝓈?

Two.

Er lächelt: "Also erstens sind sie im Männerklo gelandet und zweitens sahen sie eben nicht so aus als würden sie hier ankommen ohne umzufallen, deshalb bin ich Ihnen gefolgt, aber sie haben es ja anscheinend trotzdem geschafft." Ich lache herzlos: "Sehr aufmerksam, danke. Aber ich komme klar. Und bitte, sag du zu mir und bloß keine königliche Hoheit." Er lacht ebenfalls, aber herzlicher als ich: "Okay, Grace. Dann helf ich dir jetzt hoch und lass dich in Ruhe." Harry reicht mir seine Hand und ich ergreife sie dankbar: "Danke, Harry. Ich werde mich dann mal meinem Vater stellen." Er nickt: "Dann viel Glück dabei und gute Besserung. Du solltest nach Hause gehen." Ich schüttle den Kopf: "Nein, das kann ich nicht. Das würde unnötig Schlagzeilen hervorrufen, du solltest das wissen." "Okay, da hast du vermutlich recht, aber du siehst so aus, als würdest du jeden Moment umfallen." Wahrscheinlich hat dieses Mal Harry recht: "Gut möglich, so fühle ich mich auch, aber lass das mal meine Sorge sein." "Na schön. Dann nochmals gute Besserung und sag wenigstens deinem Dad was los ist." Dies nicke ich einfach ab: "Danke nochmal Harry, bis irgendwann mal." Ich stoße die Tür auf und gehe zurück zu Dad: "Entschuldigen sie mein verschwinden", sage ich an die Runde gewandt, in welcher seit neustem wohl auch die One Direction Jungs standen, "ich musste kurz etwas erledigen." "Haben Sie Harry getroffen?", fragt mich der blonde von One Direction, Niall, glaube ich. Innerlich schüttle ich mich, ich hasse es, wenn gleichaltrige Leute mich siezen. Wenn ich keine Prinzessin wäre, würden sie das auch nicht tun.
Ich schüttle schnell den Kopf: "Nein, tut mir leid." Bevor ich mir mehr Gedanken über meine ausnahmsweise gut gelungen Lüge machen kann, höre ich Dad sagen: "Bitte entschuldigen Sie meine Tochter und mich für einen Moment."

I Er deutet mir an, mit ihm an die Seite zu treten: "Grace, ist alles in Ordnung mit dir? Ich mache mir Sorgen." "Ich vermute ich hab mich bei Mum angesteckt oder so, ich musste brechen."  Dad nickt verständnisvoll: "Okay, sonst setz dich doch dort drüben auf die Sofas, in einer Stunde werden wir eh abgeholt. Ich regle das mit den anderen am Tisch." "Danke, Dad", ich gehe auf die Sofas zu und seufze, als ich mich auf eines sinken lasse.

So gern würde ich jetzt einfach dieses lästige Kleid und meine Schuhe ausziehen, aber das ist wohl nur eine Wunschvorstellung. Ich schließe die Augen und lege meine Hand auf die Stirn. In der Hoffnung das mich niemand sieht, verharre ich so ein paar Minuten, ich bin einfach erschöpft. Vermutlich habe ich auch Fieber oder so, aber gesund bin ich definitiv nicht.
Immernoch in der gleichen Position höre ich ein Räuspern. Ich öffne meine Augen: "Hey." "Grace. Du siehst immer noch nicht besser aus", sagt Harry mit ruhiger Stimme. Ich mag es, wie er immer meinen Namen sagt, wenn wir uns sehen. Naja, es ist erst das zweite Mal. Lächelnd sage ich: "Was hast du erwartet? Das ich innerhalb von einer halben Stunde wieder gesund werde?" Nun lacht Harry: "Nein, du hast recht. Darf ich dir Gesellschaft leisten?" Ich nicke müde: "Klar, setz dich. Eure Performance war übrigens toll." "Danke", lächelt er, schön, das es dir gefallen hat." "Das hat es auf jeden Fall." Bist du das erste Mal hier, Grace? Ich bin nämlich der Meinung, dass wir uns hier noch nie getroffen haben." Ich nicke: "Ja, ich bin das erste Mal hier. Meine Eltern, meine Uroma oder andere aus meiner Familie haben das hier sonst vertreten. Und du?" "Wir haben hier schon einmal 2012 performt, also ich bin auch erst zweimal hier gewesen." Ich nicke wieder und wir schweigen eine Weile, aber es ist ein angenehmes Schweigen, bis ich es breche: "Musst du nicht zurück zu deinen Freunden?" "Nein, es sind ohne hin nur noch Louis, seine Freundin und Niall da. Louis und El sind sonst wo und Niall unterhält sich sehr gut mit deinem Dad." "Achso, na dann. Wo sind die anderen?" "Zayn und Perrie sind schon lange los, die wollten heute noch zu Zayns Familie und Liam ist schon nach Hause. Es ist auch mittlerweile 2 Uhr Nachts, also kann ich es ihnen nicht verübeln." Ich reiße die Augen auf: "Wie bitte? 2 Uhr?", ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Harry bringt das wohl zum Lachen: "Ja, richtig. So spät ist das auch nicht. Musst du schlafen oder was?" Ich rolle mit den Augen: "Haha, sehr lustig. Ich hab mich nur darüber gewundert, anscheinend auch noch mein Zeitgefühl verloren zu haben." "Du bist ja auch krank, Grace. Gehts dir eigentlich wieder besser?" "Mir ist immer noch kotz schlecht, aber passt schon. Ist nur ne Grippe." "Na gut. Ist übrigens lustig dich so reden zu hören, ich dachte irgendwie du musst dich ganz anders ausdrücken." "Das glaubst auch nur du", sage ich während ich ein Lachen unterdrücke, "wenn ich in der Öffentlichkeit oder mit wichtigen Leuten rede vielleicht." "Ich bin also nicht wichtig genug für deinen königlichen Wortschatz?" Ich musste Lächeln. Arroganter Arsch. "Nee, irgendwie nicht. Außerdem vermute ich, es wird eh niemand von unserem Gespräch erfahren." "Währe wohl besser", er stößt ein kurzes lachen aus, "falls doch, werden wir wohl das nächste große Thema der Klatschpresse sein." Ich stimme zu: "Wahrscheinlich. Die Formen sich aus dem einen Gespräch eh alles mögliche zusammen." "Hmhm", kommt von Harry. Er wirkt abwesend. "Worüber denkst du nach?", frage ich. "Nichts weiter. Sag mal, bist du die einzige, die die Kontrolle über deinen Instagram Account hat?" "Nein, eine Social Media Managerin hat auch Zugriff darauf." Mich nervt es sehr, aber mir wird einfach nicht erlaubt das alleine zu machen. "Achso, okay." "Warum fragst du?" "Nur so, dann hätten wir irgendwann mal schreiben können, oder so." Er wollte Kontakt zu mir? Die meisten Jungs stempeln mich direkt als Arrogant ab oder fragen garnicht erst, aber er anscheinend nicht, das freut mich auf eine Art die ich nicht beschreiben kann, auf Grund dessen kommt mir nur ein schlichtes "Oh", über die Lippen. Das brachte Harry nun endgültig zum Lachen: "Ist das wirklich so unvorstellbar?" Nun zucken auch meine Mundwinkel: "Nein, eigentlich nicht. Es ist nur, das mir sowas so gut wie nie passiert. Zumindest mit männlichen Personen." "Kann ich mir kaum vorstellen, aber okay. Dann machen wir es so. Ich gebe dir jetzt meine private Handynummer und hoffe einfach mal, das ich dir vertrauen kann. Wenn du willst, schreibst du mir. Ansonsten lässt du es." Ich nicke: "Das klingt gut. Und du kannst mir vertrauen." Harry ist mir sympathisch, das auf jeden Fall. Ich nehme mein Handy aus meiner Clutch, öffne die Kontakte und lasse Harry seine Nummer eintippen. Er gibt mir mein Handy lächelnd wieder: "Ich schätze wir sollten unsere kleine Konversation beenden. Dein Dad und Niall sehen so aus, als würden sie uns gleich Gesellschaft leisten."
Tatsächlich kommt Dad in Begleitung von Niall auf uns zu. Harry reicht mir seine Hand, welche ich wieder mal dankend ergreife und aufstehe. Dad und Niall sind nun bei uns angelangt. "Wollen wir, Grace?" Ich nicke und werfe Harry ein letztes Lächeln zu: " Tschüss, Harry." Dieser deutet eine Verbeugung an: "Grace." Niall schaut zwischen uns hin und her. Nun verabschiedet Dad sich ebenfalls, dieser scheint nichts von Nialls Verwirrtheit bemerkt zu haben: "Mr. Horan, Mr. Styles, es war schön sie zu treffen." Harry erwidert dies: "Kann ich nur zurück geben, eure Königliche Hoheit." Niall nickt dies ab und Dad und ich setzten uns in Bewegung.

Am Ausgang treffen wir dann auf unsere Bodyguards, die uns sicher zum Auto geleiten. Als ich schließlich sitze, seufze ich. Ich bin völlig erledigt, auch wenn die paar Minuten mit Harry mir wirklich sehr gefallen haben. Das bringt mich wiederum zum Nachdenken: Sollte ich ihm schreiben? Ich meine, er wird mit meiner Nummer schon nichts anstellen, das ändert aber nichts daran, das es riskant ist. Aber wie meine beste Freundin Jules mir gestern gerade eingetrichtert hat, No Risk, No Fun. Das ist mit Sicherheit richtig, aber ich muss einfach wirklich vorsichtig sein. Andererseits werde ich immer bei meiner Cliquen von 4 Leuten bleiben, wenn ich so weiter mache. Also vielleicht schreibe ich ihm einfach, es wird schon nichts passieren. Ich reibe mir die Stirn, das ist einfach alles zu viel.
"Sag mal Grace, hörst du mir überhaupt zu?", kommt von Dad. „Verzeihung, nein. Was hast du gesagt?" „Grandpa hat morgen Geburtstag, wie du wahrscheinlich weißt. Wenn's dir einigermaßen gut geht, treffen wir uns alle bei ihm und Camilla zum Brunch. Privat. Was bedeutet, nur wir  6, Harry, Meghan, James, Archie und Mums Eltern kommen." Ich nicke: „Das klingt gut, ich komm schon irgendwie mit." Besonders freue ich mich Granny Carole und Grandpa Michael wieder zu sehen, die beiden hab ich lang nicht gesehen. Bei der Gelegenheit fällt mir ein, ich sollte auch mal wieder meine Tante Pippa und ihre Familie besuchen. „Sehr schön", freut sich Dad.

Den Rest der Fahrt schweigen wir und als wir dann wieder unser Zuhause betreten, gehe ich direkt in mein Zimmer und lasse mich auf mein Bett fallen. Ich seufze und greife nach meinem IPhone und öffne Harrys Nummer in WhatsApp. Vermutlich werde ich ihm schreiben, ich weiß noch nicht was, aber der Entschluss ist gefasst. Glaube ich. Das Gesicht vergrabe ich in meinen Händen und seufze, was fällt mir daran nur so schwer? Schließlich überwinde ich mich und tippe:

Grace: Hey, ich wollte mich nur für deine Gesellschaft heute bedanken. Hat Spaß gemacht.
xx Grace

Und es ist wahr. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, mit jemandem zu reden, der versteht, was Prominenz heißt und mich ganz normal behandelt und nicht so über vorsichtig. Das hat mir wirklich gefallen. Nach ein paar Minuten ziehe ich endlich mein Kleid aus sowie meine Schuhe, endlich. Sonst hab ich kein Problem mit hohen Absätzen, aber heute schon. Meine Übelkeit hat zwar nachgelassen, aber besser fühle ich mich nicht wirklich.

Als ich schließlich im Bett liege, blicke ich nochmal auf mein Handy, in der Hoffnung dort eine Nachricht von Harry zu sehen. Tatsächlich, er hat geantwortet:

Harry: Wie schön, dass du geschrieben hast. Mir hat's auch gefallen. Geht es dir besser?
H.

Ich lächle. Aus irgendeinem Grund habe ich nicht so schnell mit einer Nachricht von ihm gerechnet. Ich tippe schnell eine Antwort:

Grace: Schön;) Ja, mir gehts etwas besser. Muss ja irgendwie. Ich werde dann mal schlafen. Gute Nacht.

Harry: Okay, pass auf dich auf und werd erstmal wieder gesund...
Gute Nacht, Grace. Schlaf gut.

Der Gedanke an unsere kleine Konversation lässt mich unwillkürlich weiter lächeln. So schlafe ich dann auch schließlich ein.