Wattpad Original
Es gibt 3 weitere kostenlose Teile

Chapter 10

3.7K 219 37
                                        


Ich konnte es kaum glauben, als ich den Idioten vor meinem Mustang entdeckte. Seine Dreckpfoten berührten die Motorhaube meines schönen roten Autos. Ich stieß ein Schnauben aus, setzte die Sonnenbrille ab und nahm seine schmierige Hand genauer ins Visier. Ich kam mir wahrhaftig wie in einem billigen Hollywoodklamauk vor, nur dass Mr. Right ein schmieriger bulliger Typ mit fettigen schwarzen Ringellocken war und sich eindeutig mit Donut vollstopfte.

Pikiert packte ich seine Hände und zog sie von meinem Mustang. »Was wollen Sie hier, Andy? «, verlangte ich zu wissen, während ich ins Auto stieg und die Tür hinter mir zuzog.

»Sie dürfen mich mitnehmen!«, maulte er, während er seine Donutbox vor sich hielt.

Ich spähte aus dem Fenster, welches ich heruntergekurbelt hatte. »Was?«

»Mich mitnehmen!«, wiederholte der Idiot und stopfte sich einen schokoüberzogenen Donut in den Mund. Er hatte Schokolade am Mundwinkel, grunzte leicht und war wieder kurz dabei, die Hand auf mein Wagen zu legen. Wütend musterte ich ihn, bis ich tief nach Luft holte. Wie Davis es mir gesagt hatte. Ich musste auf meine Atmung achten.

»Und wieso soll ich dich mitnehmen? Hast du dich eigentlich im Spiegel angeschaut, wie du gerade aussiehst?«

Andy kniff die buschigen Brauen zusammen und kam mir zu nahe. Er beugte sich leicht zu mir nach unten, nur um mit mir zu sprechen. Und weil ich mich ganz und gar nicht bereit fühlte aus meinem Wagen auszusteigen, blieb ich stur auf dem Fahrersitz sitzen. Ich schob meine Sonnenbrille auf die Nase, um ihm einen giftigen Blick zuzuwerfen.

Er wurde bleich im Gesicht, behielt aber das breite Grinsen, was er zeigte und wagte es, näher zu kommen. »Mr. Frost hatte mir aufgetragen, Ihnen Gesellschaft zu leisten, Jade. Er meinte, ich könnte von Ihnen noch ganz viel lernen und wenn wir gemeinsam am Projekt arbeiten, würden wir uns prächtig verstehen.«

Mir klappte die Kinnlade herunter und ich blinzelte mehrere Male. Davis Frost schickte mir den Wüstling vorbei? Ich bekam ein Hündchen ans Bein gekettet? Er würde mir doch nur ans Bein pinkeln und mich nerven.

Ruckartig schnappte ich mir die Handtasche und schlug sie ihn in seine Visage. Er taumelte nach hinten, verlor das Gleichgewicht und krachte direkt mit den Donuts zu Boden. Dabei landete er mit seinem dicken Hintern auf der Box, sodass alle Donuts zermatschten. Als er bedröppelt auf den Boden starrte, erkannte ich es in seinem Blick, wie sehr es ihn ärgerte, dass seine Donuts hinüber waren. Hastig rappelte er sich auf und versuchte, seinem Ärger Luft zu machen.

Doch ich war schneller: Ich zog den Kopf ein und rollte das Fenster wieder hoch. »Und mein Name lautet Miss Moore und nicht Jade!«, war das letzte, was ich sagte, bevor ich den Gang einlegte und an ihm vorbei preschte.

Andy humpelte auf mein Wagen zu und rief mir etwas nach: »Hey, was ist denn jetzt mit der Besichtigung-«

»ES GIBT FÜR DICH KEINE BESICHTIGUNG!«, hallte meine laute Stimme wieder.

Genüsslich setzte ich mir die Sonnenbrille auf, fuhr aus der Parkgarage hinaus und machte mich nun doch auf dem Weg zur nächsten Waschanlage. Denn mein Lack war ruiniert von seinen Fettfingern.

»Dieser Drecksköter!«, schnaufte ich und tippte aggressiv auf meinem Handy die Adresse der nahgelegten Waschanlage ein.

Meine Eltern hatten mir schon immer gesagt, dass, wenn man etwas haben will, auch Verantwortung übernehmen müsste. Schon bei meinem ersten Kaninchen hatte ich die Aufgaben übernommen, den Stall gesäubert und es geliebt, bevor es in meinen Armen gestorben war. Es gab nichts, was ich mehr im Leben in Erinnerung behalten würde, als die Aufgabe, Verantwortung für alles zu übernehmen.

BOSS of PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt