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Chapter 4

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Ich konnte es einfach nicht glauben. Was bildete sich Davis Frost eigentlich ein, mich für seine Zeit zu beanspruchen? In mir tobte der Sturm, dass ich mich direkt an die Wand hinstellte, nur um Abstand zwischen uns zu gewinnen. Mein Chef, und zugleich Volldepp, wühlte in seinen Unterlagen herum und handelte so, als hätte er die Zeit der Welt.

»Wenn Sie weiterhin meine Zeit so in Anspruch nehmen, Mr. Frost, dann erwarte ich von Ihnen, dass Sie mich nicht warten lassen und zur Sache kommen.«

Ich hatte es präziser formuliert, was ihm wohl nicht passte. Mein neuer Chef starrte mich nur an und danach die Unterlagen, bis er sich entfernte und tief durchatmete. Ohne etwas zu erwidern, übergab er mir die Unterlagen und ein Fragezeichen zeichnete sich auf meinem Gesicht ab.

»Was soll ich damit?«, entfuhr es mir etwas lauter und gereizter. Mich nervte es, jetzt schon wieder in seinem Büro zu stehen, während er nicht zu Worten kam. Er wollte mich warten lassen, denn er sah mich abschätzend an und nickte mir zu, Platz zu nehmen. »Setzen Sie sich doch, Miss Moore.«

Ich lachte gespielt auf und schüttelte den Kopf. Um meine Wut nicht zu verstärken, presste ich die Arme eng um mein Dekolletee.

Er seufzte. »Miss Moore?«

»Sie vergeuden meine Zeit mit Schnickschnack, Mr. Frost«, beschwerte ich mich.

Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen. »Sie sind nun mal meine Angestellte und da darf ich es mir erlauben, Ihre Zeit zu meiner zu machen.«

Ich schnaubte. »Ach wirklich?«

Er schnaubte gespielt zurück und ließ sich auf seinem Stuhl wieder. Seinen Blick auf mich gerichtet sprach er die nächsten Worte klar aus: »Ja, wirklich.«

Bevor ich auf Krieg aus wäre, hatte ich klein bei gegeben und ließ mich auf dem Stuhl fallen. Dabei schob ich mir das Haar über die Schultern und legte mich tiefer in den Stuhl hinein.

»Wie fanden Sie denn meine Rede?«, wollte mein Gegenüber wissen.

Ich brauchte nicht den Bruchteil einer Sekunde, um zu antworten: »Nicht mein Fall, aber war originell.« Meine Augen suchten den Blickkontakt zu seinen. »Wobei das definitiv zu anderen Bereichen gehört und nicht zu einer Immobilienfirma.«

»Was Sie nicht sagen.« Davis nahm sich zusammen und räusperte sich. »Sie sind also wirklich der Meinung, dass eine Immobilienfirma nur auf Klienten und Geld achten sollte?«

»Was meine Meinung bleibt, das bleibt meine Meinung, Mr. Frost. Ich bin der Meinung, dass Sie sich die Dinge hätten sparen können.«

Dies ließ ihn grinsen. »Ich nehme es trotzdem als ein Kompliment. Ich denke, dass das Wort originell näher an das Lob ihrer Kollegen ankommen wird.« Davis faltete die Hände zusammen. »Und weil Sie nun mal nicht wie die anderen ticken, werden wir schon irgendwie ein Kompromiss finden, zusammen agieren zu können.« Als sein Blick sich auf die Unterlagen heftete, die er mir zugeschoben hatte, deutete er darauf. »Haben Sie schon ein Blick darauf geworfen?«

Um ihn zufriedenzustellen, blätterte ich in den Zahlen herum, ehe ich die Mappe wieder auf den Tisch fallen ließ. So nach dem Motto, dass es mir am Arsch vorbei ging.

»Ich kenne meine Umsatzzahlen, Mr. Frost. Immerhin gehöre ich zu den Guten.« Ich klimperte noch mal mehr mit meinen falschen Wimpern.

Es amüsierte Mr. Frost offensichtlich sehr, wie ich versuchte, ihm schöne Augen zu machen. »Dann wissen Sie wohl auch zu gut, worauf ich hier hinaus möchte, Miss Moore?«

»Wenn Sie das mit dem Restaurant erwähnen dann-«

Er winkte mit der Hand und ließ mich nicht zu Wort kommen. »Darüber habe ich schon längst hinweggesehen...« Davis nahm sich die Sekunde. »Es geht mir ums Geschäft, Miss Moore.«

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