21. Ortswechsel

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Nachdem Akais Kollegen den Raum wieder betreten hatten, schlug James vor, den Ort zu wechseln. Ein öffentliches Krankenhaus war immerhin nicht der idealste Ort, Gin weiterhin festzuhalten. Im Notfall musste man immer damit rechnen, dass unschuldige Menschen mit hineingezogen werden. Da Akai eigentlich schon längst entlassen worden war und das FBI nur für die geplante Festnahme länger im Krankenhaus verbleiben musste, war es kein Problem, die Verlegung sofort durchzuführen.

„Ich habe bereits alles vorbereitet.", hieß es von James nur, woraufhin sich alle zum Parkplatz vor dem Krankenhaus begaben, wo schon ein Krankenwagen bereitgestellt war, der als Tarnung dienen sollte, um nicht aufzufallen.

Akai hatte sich mit seinem Arm bei Gin eingehakt, da er aufgrund der Handschellen die Hand seines Geliebten nicht halten konnte. Trotzdem würde er keine Sekunde von dessen Seite weichen. Jetzt, wo er seinen geliebten Gin endlich wieder bei sich hatte, würde er ihm durch die Hölle folgen. Das schwor er sich.

Mit zügigen Schritten gingen sie weiter auf den geparkten Krankenwagen zu, wo bereits ein Kollege wartete. Bei genauer Betrachtung erkannte Akai, um wen es sich dabei handelte.

"Wo kommt der plötzlich her...", dachte der Schwarzhaarige, als er Camel erkannte. Ihm fiel auf, dass er seinen Kollegen den letzten Monat lang nicht gesehen hatte und daher glaubte, dass dieser nicht mal etwas von der Festnahme mitbekommen hatte.

Er sah, wie James auf den stämmigen Mann zuging und etwas mit diesem beredete, während der Inhalt des Gesprächs jedoch an Akai vorbeirauschte. Er drehte seinen Kopf zu Gin, welcher ihn allerdings gerade nicht ansah und stattdessen streng nach vorn blickte, um die Kollegen genau zu beobachten. Doch Akai bemerkte, dass die Haltung seines Geliebten wieder angespannt wirkte.

"Weil er nicht weiß, wohin es geht?", fragte der Schwarzhaarige sich und zog aber noch andere Dinge in Betracht. "Oder weil er nicht weiß, was passieren wird, nachdem wir den Ort gewechselt haben?" Er stellte dabei fest, dass er es ebenso wenig wusste und er diese Fragen nicht mal sich selbst beantworten konnte. Niemand hatte ihm etwas gesagt, weshalb er nur Vermutungen hatte. Jedoch hasste er es, die nächsten Schritte nicht zu kennen und von Angelegenheiten ausgeschlossen zu werden, die ihn selbst betrafen. Die Angst, dass man ihm Gin wieder wegnehmen würde, konnte er noch nicht ganz vertreiben, da diese Möglichkeit immer noch bestand. Vielleicht war es genau diese Angst, die sein Geliebter gerade ebenso verspürte und ihn deshalb verunsicherte.

Um Gins Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, zog Akai ihn noch fester an sich. Als die grünen Augen sich endlich auf ihn gerichtet hatten, flüsterte er: „Keine Sorge, alles wird gut."

Der Silberhaarige schenkte ihm ein leichtes Lächeln zur Erwiderung. Kurz darauf schielte er jedoch in eine andere Richtung. Als Akai dem Blick seines Geliebten folgte, erkannte er auch, warum Gin Worte als Antwort vermieden hatte. Jodie war dabei sie genau zu beobachten, während sie dem Gespräch von James und Camel offensichtlich nur mit einem Ohr zuhörte. Akai spürte förmlich, wie seine Kollegin jede Geste und jeden von Gins Gesichtszügen analysierte. Ihr eigener Gesichtsausdruck war dabei alles andere als zufrieden.

Dass ihre Stimmung im nächsten Moment wieder zum Problem für ihn wurde, überraschte ihn nicht mehr. Scheinbar war das Gespräch beendet und es ging nun darum, wer an welchem Platz im Wagen mitfuhr. Gerade hatte James sich dazu bereiterklärt, den Fahrer zu übernehmen.

„Dann werde ich hinten die Wache bei Gin übernehmen.", schoss sie gleich darauf hervor.

"Nein.", antwortete Akai gedanklich, sprach es aber besser nicht aus. Sondern versuchte mit Handlungen der kommenden Situation aus dem Weg zu gehen.

Schwarzrot - Dunkelheit kann man nicht färbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt