„Yoongi, steh auf." Ich rüttelte den 15-Jährigen leicht an der Schulter und er zog sich die Decke über den Kopf. „Noch fünf Minuten, Hope", grummelte er und drehte sich von mir weg. „Nix, noch fünf Minuten, es ist sechs Uhr und wir haben heute etwas Wichtiges zu erledigen", sprach ich weiter mit fröhlicher Stimme auf ihn ein. Ich selbst war schon seit einer Stunde wach, um Proviant zu machen und unsere Sachen zu packen, was bei Yoongi nicht sehr kompliziert gewesen war, da er nur diese eine Sportasche hatte.„Es ist sechs Uhr? Willst du mich verarschen, Hope? Es ist Samstag!", hörte ich ihn nuscheln und grinste. Er war schon süß, wenn er so verschlafen war. „Komm steh auf oder ich muss zu härtere Mitteln greifen und glaub mir, das willst du auf gar keinen Fall", drohte ich ihm halbherzig, doch er ignorierte mich geflissentlich.
„Was haben wir bitte an einem Samstagmorgen um sechs Uhr in der früh zu tun?", fragte er stattdessen halb laut und ich musterte ihn amüsiert. „Hast du das etwas schon vergessen? Wir fahren ans Meer du Dummkopf!", erinnerte ich ihn und ich beobachtete mit Genugtuung, wie sein Oberkörper einen Augenblick später in die Höhe schnellte und er aufsprang. „Was? Sag das halt gleich!" Somit verschwand er aus dem Raum und ich hörte kurz darauf, wie sich die Badezimmer Tür schloss. Grinsend schüttelte ich den Kopf und kehrte in die Küche zurück, wo ich damit fortfuhr unsere Brote zu schmieren und genug Wasser für die Fahrt einzupacken. Kurz darauf kam Yoongi in die Küche und kramte in einem der Schränke nach dem Müsli. „Wo is'n das Müsli?", fragte er nun wieder mit halb geschlossenen Augen. „Steht auf dem Tisch." Er drehte den Kopf, schüttelte ihn, amüsiert über seine eigene Schusseligkeit und ließ sich kurz darauf an dem Ess-Tisch nieder und begann zu essen.
„Du Hope, hast du eigentlich unsere Sachen schon gepackt", wollte er nach einer Weile später mit vollem Mund wissen. Ich nickte und packte das letzte Brot in die dafür vorgesehen Brotzeitbox. „Jap. Ich habe alles gepackt, inklusive Essen, Zelt und Wasser." Als Yoongi das Wort ‚Zelt' hörte, riss er freudig die Augen auf. „Wir übernachten in einem Zelt, am Strand?" Ich nickte und verstaute die Box in einem kleinen Rucksack. „Juhu. Das ist da beste, was ich je gemacht habe." Er riss die Arme in die Luft und lachte.
Ich checkte nochmal, ob alles gut fixiert und verstaut auf der Ladefläche war, bevor ich um den Pick-up herum ging und auf der Fahrerseite einstieg. Yoongi, welcher vor Ungeduld fast zu platzen schien, saß schon auf dem Beifahrersitz und wartete auf mich.
„So, jetzt muss ich das Ding nur noch zum Fahren bringen", gab ich mehr oder weniger zuversichtlich von mir und richtete den Rückspiegel. Dann trat ich auf die Kupplung, drehte den Autoschlüssel und der Wagen sprang an. „Klappt doch." Yoongi grinste und ich nickte etwas angespannt. Mein Blick fixierte die Schaltung, damit ich ja den richtigen Gang einlegen würde.
Mir war es nämlich schon mal passiert, dass ich den Rückwärtsgang drinnen hatte, während ich dachte, dass es der Vorwärtsgang war. Was dann passiert war, konnte man sich denken. Ich war losgefahren und mit vollem Karacho gegen eine Mauer, die mitten im Weg stand. Mir war nichts passiert, dafür war die Fahrgeschwindigkeit zu langsam gewesen, aber dem Wagen hatte das nicht so gutgetan, um es nett auszudrücken. Meine Eltern hatte mich daraufhin die nächsten zwei Jahre nie wieder ein Auto fahren lassen, wenn sie nicht dabei waren, zumindest wenn es sich um unseren alten neuen Audi handelte.
Nachdem ich mich versichert hatte, dass ich den richtigen Gang eingelegt hatte, fuhr ich an, parkte mehr oder weniger elegant aus der Parklücke aus und reihte mich in den dichten Stadtverkehr ein.
„Du Hoseok? Wie lange müssen wir eigentlich fahren?", fragte Yoongi als wir gerade auf eine größere Landstraße fuhren, um auf die Schnellstraße zu gelangen. Ich warf einen schnellen Blick auf das Navi. „So 5–6 Stunden." Yoongi sah überrascht drein. „So lange?" Ich nickte. „Ja, aber natürlich machen wir dazwischen immer mal wieder eine Rast." Ich legte den Blinker ein und überholte einen PKW, der vor uns fuhr.
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Hope World | Yoonseok
FanfictionDer letzte Wunsch eines Verstorbenen und eine heiße Schokolade führen zwei Menschen zusammen, die sich sonst nie über den Weg gelaufen wären. 1. Teil meiner Mixtape-Tetralogie 2. Teil: Agust D 3. Teil: mono. 4. Teil: D-2 {überarbeitet} Cover by Jim...