Das Ende?

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Floras sicht:

Mein Körper wird von einer Macht überflutet wie ich sie noch nie verspürt habe. So mächtig, so lebendig als wäre sie eben erst entstanden.
Ich spüre keine Schmerzen mehr, eher kribbelt mein Körper angenehm.

Ich öffne meine Augen und gucke an mir runter. An meinem Körper trage ich ein rosa Kleid von dem aus kleine Ranken meine Arme bedecken. An meinem Rücken spüre ich zwei mächtige Flügel, sie geben mir das Gefühl von Freiheit.

"Verdammt, warum? Warum stirbst du nicht einfach?", schreit mir Diana entgegen. Mein Blick wandert zu ihr, ich mustere sie. Sie atmet schwer, einige Verletzungen sehe ich auch. Ihre eine Hand ist voll mit getrocknetem Blut, Valtor's.

Mit kleinen Schritten gehe ich auf sie zu, ihre Augen vergrößern sich. Sie weicht einige Schritte nach hinten, ihre Hände zittern und auf ihrer Stirn bildet sich ein Schweißschleier.

Ich lasse die Ranken an meinen Armen auf sie zu schießen, sie fesseln sie und lassen sie in der Luft schweben.

Komisch, gerade habe ich ein Deja vu Erlebnis.
Genau so hat dieser Abschnitt meines Lebens begonnen, an der Hochzeit von Christal und Helia. Auch sie schwebte in der Luft, aber dieses Mal lasse ich nicht zu das sich jemand zwischen mich und mein Opfer stellt. Dieses Mal werde ich es beenden.

"Du hast den Tod eigentlich nicht verdient, du müsstest eine schlimmere Strafe bekommen. Aber der Tod ist nun mal meine Versicherung dich nie wieder sehen zu müssen," flüstere ich ihr zu. 
Ich beschwöre den Zauber mit dem ich die Drachenflamme verschwinden lasse und benutze ihn an Diana. Sie schreit und versucht sich von meinen Ranken zu befreien, hat aber keine Chance.

Ihr Körper verändert sich, sie wird alt und bekommt graues Haar.
Die Frau die nun vor mir steht ist nicht Diana, sondern Blooms Großmutter. Mit vor Schreck aufgerissenem Mund guckt sie sich um.

"Was hast du mit mir gemacht? Mein Körper ist alt, was hast du gemacht?", faucht die alte Frau.
Ist das etwa noch Diana? Gefangen im Körper dieser Frau?

"Großmutter?", fragt Bloom. Sie kommt auf die Frau zu gerannt und möchte sie umarmen, aber die Frau guckt Bloom nur angeekelt an.

"Ich bin nicht deine beschissene Großmutter", faucht sie.
Also ist es immer noch Diana.

"Wir müssen sie umbringen, dass ist der einzige Weg sie zu besiegen", sage ich.
"Nein, irgendwo da drin ist noch meine Großmutter, ich muss es zumindestens probieren", redet Bloom auf mich ein.

Ich überlege was ich machen soll als hinter uns das Tor aufgestoßen wird und die restlichen Winx und Spezialisten kommen zu uns.

Sky hält den Körper von Layla in seinen Armen, sie ist tot.
Diana war das! Wegen ihr ist Layla, die einzige der ich noch etwas vertraut habe, tot.
Verdammt!

Alle versammeln sich um den Körper meiner toten Freundin. Man hört Schluchzer und die einzelnen Feen liegen sich gegenseitig in den Armen.

Auf meiner Schulter spüre ich Druck, drehe meinen Kopf zu dieser Stelle und sehe in das Gesicht von Brandon. Er wirkt traurig, aber nicht als ob eine Welt für ihn zusammengebrochen wäre. Vielleicht versteckt er seine Gefühle um sie nachher, wenn der Kampf vorbei ist und niemand dabei ist, zuzulassen. So wie ich.

Brandon guckt mir in die Augen und nickt, ich weiß genau was er meint. Ich drehe mich zu Diana um und beginne zu sprechen: "Diana, durch dich gab es unzählige Opfer, du hast ohne Grund, ohne Scham getötet. Für diese Verbrechen wirst du bezahlen, für jeden den du mir genommen hast, Miele, Layla und Valtor."

Mit einer Handbewegung stößt sich eine der Ranken, in denen sie noch immer gefangen ist, durch ihr Herz. Man hört einen leisen Aufschrei, dann ist es ruhig. 

"Flora, ich habe gesagt du sollst sie nicht töten, egal was sie gemacht hat!", schreit mich Bloom an.

Ich sehe sie an, gucke jeder einzelnen Fee und jedem Spezialisten ins Gesicht. Kurze Zeit bleibt mein Blick bei Brandon hängen, fast unmerklich nickt er mir zu. Zuletzt ruht mein Blick wieder auf Bloom.

Ich hebe meinen rechten Arm, und um uns beginnt ein Sturm aus Rosenblättern zu toben. Ich renne zu Brandon, fasse ihn an seiner Schulter und teleportiere uns weg.

Wir landen in der kleinen Wohnung in der Valtor und ich gelebt haben. Im Flur lassen wir uns auf den Boden gleiten und ich löse meine Verwandlung.

Einige Minuten sitzen wir einfach nur auf dem Boden, denken über das nach was eben passiert ist.

Meine Augen füllen sich mit Tränen, sie laufen meine Wangen hinunter. Es werden immer mehr und mein Atem wird schwer. Meine Beine ziehe ich an meinen Körper, schlinge meine Arme um sie und lege meinen Kopf ab. In dieser Position weine ich noch etwas, versuche das geschehen zu verarbeiten.

Irgendwann beruige ich mich und schaue auf. Brandon sitzt mit gesenkten Kopf da. Ich stehe auf und gehe zu ihm und sage: "Komm mit, ich mache uns einen Tee."
Gemeinsam betreten wir das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer, und da, in einem Rosenbusch gebettet, liegt die Leiche Valtors. 

"Ich gebe ihn nicht auf", sage ich und dränge Brandon auf die Couch.  Ich bereite uns einen Tee zu und gemeinsam, aneinander gekuschelt schlafen wir ein und geben uns unseren Träumen hin.

WINX CLUB FF- Die Dunkelheit in mir- FloraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt