Ein Wochenende [Haikyuu FF]

Kapitel 10

Ich liebe diese Mannschaft so sehr. Sie sind wie eine Familie. Eine Familie, die ich sonst nie hatte.

Ich habe keine Großeltern. Sowohl die Eltern meiner Mutter als auch die meines Vaters sind noch vor meiner Geburt verstorben. Beide sind Einzelkinder, also habe ich keine Tante, keinen Onkel, keine Cousine und keinen Cousin. Auch ich bin Einzelkind, habe nur meine Eltern. Aber mit denen kam noch nie ein Familiengefühl auf.

Sie sind kaum zu Hause. Entweder sind sie arbeiten oder vergnügen sich irgendwo. Als kleines Kind war ich gefühlt öfter bei meinen Nachbarn als bei meinen Eltern. Wenn ich etwas möchte bekomme ich es zwar, so wie etwas Taschengeld oder neue Klamotten, aber das alles geschieht immer halbherzig. Sie behandeln mich mehr wie einen Bekannten, nicht wie ihren Sohn. Das belastet mich enorm. Manchmal, wenn wir aneinandergeraten, rutschen ihnen auch Beleidigungen raus. Eine Entschuldigung bekomme ich selten. Deswegen ist es gar nicht so schlimm, dass sie kaum zu Hause sind.

Seit der Grundschule baut sich um mich herum allerdings eine neue Familie auf. Mit Kazuhito hat es angefangen. In der Mittelschule kam Ennoshita dazu. Zu dritt sind wir ein unschlagbares Team. Und jetzt der gesamte Karasuno-Club. Besonders mit unseren Erstklässlern fühle ich mich irgendwie wohl. Auch, wenn sie ganz schön nervig sein können.

Ennoshita und Kazuhito sind die Einzigen, die von meiner Situation wissen. Eigentlich möchte ich es dem ganzen Team mitteilen, denn an schlechten Tagen überkommt mich manchmal die Traurigkeit und dann renne ich immer aus der Halle. Bisher habe ich mich immer mit Übelkeit und Kopfschmerzen rausgeredet. Aber mit jeder Lüge glaubt mir besonders Sugawara immer weniger. Nicht mehr lange und er wird nachfragen. Aber bis dahin bleibt ja noch Zeit...